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Siemens-Vorstand beim Bischof

Professor Dr. Siegfried Russwurm zum 90-minütigen Gespräch im Bischofshaus

Würzburg/Bad Neustadt (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Freitagvormittag, 26. Februar, ein 90 Minuten dauerndes Gespräch mit dem Vorstandsmitglied der Siemens AG, Professor Dr. Siegfried Russwurm, im Bischofshaus in Würzburg geführt. In dem nach Angaben des Bischofs „guten und offenen Gespräch“ ging es um die Zukunft des Siemens-Standorts Bad Neustadt. Dort sind 840 Siemens-Beschäftigte von Entlassungen bedroht. An dem Treffen nahm auch Dekan Prälat Bernold Rauch aus Bad Neustadt teil.

Bischof Hofmann mahnte den Siemens-Vorstand, den einzelnen Menschen im Blick zu behalten und verantwortungsbewusst mit der Frage nach der Zukunft des Standortes Bad Neustadt umzugehen. Russwurm versprach, einen möglichen Stellenabbau zumindest sozial verträglich zu gestalten und das besondere Augenmerk auf Notfälle zu richten. Weitere Inhalte wurden nicht bekannt gegeben.

Das Gespräch war infolge des Briefs von Bischof Hofmann an den Vorsitzenden des Vorstandes der Siemens AG in München, Peter Löscher, vom Freitag, 5. Februar, zustande gekommen. Darin bat der Bischof den Firmenchef, „mit den Verantwortungsträgern Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken und so zum sozialen Frieden in unserem Land beizutragen“. Bischof Hofmann betonte unter anderem in seinem Schreiben, dass das Ansinnen von Siemens, in Bad Neustadt 840 Stellen zu streichen, nicht nur die betroffenen Mitarbeiter auf den Plan gerufen, sondern ganz Franken berührt habe. Angesichts der hohen Gewinne der Siemens AG und der großen Flexibilität und Einsatzbereitschaft der Siemens-Mitarbeiterschaft in Bad Neustadt in den vergangenen Jahren sei ein solches Ansinnen unverständlich. Gerade weil der Siemens Konzern immer wieder auch die Nachhaltigkeit seines Tuns betone, dürfe eine solche Entscheidung nicht im Blick auf kurzfristigen Gewinn hin gefällt werden. „Der Mensch mit seinem Lebensumfeld muss in der Mitte der Überlegungen stehen“, mahnte Bischof Hofmann die Siemens-Leitung.

In Bad Neustadt will man den Stellenabbau bei Siemens nicht hinnehmen. Aus diesem Grund laden evangelische und katholische Kirche am Freitag, 26. März, um 19 Uhr zu einem Kreuzweg in der Fastenzeit zum Thema „Lichtblicke im Dunkeln – Ein Kreuzweg auf Neuschter Straßen“ ein. Beginn ist vor der katholischen Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Abschluss am Vorplatz zwischen Siemenswerk und Bahnhof. Initiator der Aktion ist die Kirchliche Jugendarbeit, Regionalstelle Rhön-Grabfeld, die den Kreuzweg durchführt. Kooperationspartner sind: Katholische Betriebsseelsorge, Katholische Familienseelsorge, Diözesanbüro, Katholische Pfarreien, Kreisjugendring (KJR), Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Rhön-Grabfeld, Betriebsrat Siemens, Seelsorger der katholischen Dekanate Bad Neustadt und Rhön-Grabfeld, Evangelisch-Lutherische Kirche und Evangelische Jugend im Dekanat Bad Neustadt, Kirchliche Dienste in der Arbeitswelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (Regionalstelle Schweinfurt). Gemeinsam wollen die Christen ein Zeichen der Solidarität und sozialen Gerechtigkeit setzen und an verschiedenen Stationen in Bad Neustadt Halt machen. Gerade in der Fastenzeit soll dieser Kreuzweg die Parallelen zum Kreuzweg Jesu vor 2000 Jahren aufzeigen.

(0910/0286; E-Mail voraus)