Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Solarstrom und Kaffeebäume

Zahlreiche Projekte in Würzburgs Partnerdiözese Mbinga tragen Früchte – Bischof Dr. Friedhelm Hofmann erstmals im Sommer 2007 in Tansania

Würzburg (POW) Zahlreiche Projekte in Würzburgs tansanischen Partnerbistum Mbinga tragen 17 Jahre nach Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunde im Herbst 1989 Früchte und zeugen vom regen Austausch zwischen den beiden Bistümern: beispielsweise das Kleinkreditprogramm, die Arbeit mit alleinstehenden Müttern, Wassermühlen zum Maismahlen, die Kaffeebaum-Vermehrung und das Kuhprojekt. Neueste Initiativen sind die Aktion „Solarstrom für Mbinga“ und die Schulpartnerschaft zwischen der Makita-Schule und dem Dessauer-Gymnasium Aschaffenburg. Bischof Dr. Friedhelm Hofmann wird sich bei seinem ersten Besuch im Partnerbistum Mbinga vom 23. Juli bis 6. August von den zahlreichen Partnerschaftsprojekten überzeugen können.

„Es ist gut zu sehen, wie sich die einzelnen Partnerschaftsprojekte entwickelt haben“, berichtet Klaus Veeh von der Würzburger Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden. Nach seinen Angaben befindet sich Tansania derzeit im Aufschwung, die Wirtschaft wachse. Augenfällig würden die massiven Veränderungen des vergangenen Jahrzehnts vor allem an der massiv gestiegenen Zahl der Fahrzeuge im Land. Insgesamt habe sich die gesellschaftliche Situation verbessert, sagt Veeh, der kürzlich die Partnerdiözese und die zahlreichen Partnerschaftsprojekte besuchte.

Im Anfangsstadium befindet sich das Solarstromprojekt für Mbinga. Ziel der Aktion ist es, ohne Dieselgeneratoren Strom zu erzeugen und einen Zugang zum Internet zu verschaffen. Dieser soll die Bildungschancen verbessern, die 25 Pfarreien und die Bistumsleitung in Mbinga kontinuierlich vernetzen und den direkten E-Mail-Kontakt zwischen Partnerpfarreien in Würzburg und Mbinga ermöglichen. Den Startschuss für die Aktion gaben die Pfarreien Kleinwallstadt und Hausen, die 2005 für das Bischofshaus in Mbinga eine Photovoltaikanlage stifteten. Mbingas Bischof Emmanuel Mapunda und seine Mitarbeiter können seither Computer und Kommunikationsgeräte auch dann nutzen, wenn der Dieselgenerator nicht läuft.

„Da es kein Stromnetz in der Stadt und Region Mbinga gibt, setzen wir in Absprache mit unseren Partnern auf sogenannte Insellösungen: Wir schaffen kleine stromversorgende Einheiten, die unabhängig von den ständig steigenden Preisen für Strom aus Dieselgeneratoren funktionieren“, sagt Veeh. Gebraucht würden Solarmodule, Wechselrichter, aufladbare Batterien zur Speicherung des Solarstroms und Empfangsgeräte fürs Internet. Eine Solaranlage kostet zum Beispiel 5900 Euro.

279 tansanische Familien sind nach Angaben Veehs derzeit an der Aktion „Eine Kuh für Mbinga“ beteiligt. 608 Tiere versorgen Menschen in 27 Dörfern nicht nur mit Milch, sondern liefern zusätzlich Dung. Mehrere Wasserbauprojekte sichern Quellen, betreiben Mühlen zum Maismahlen und fördern den Bau von Wasserleitungen. Als sehr zukunftsträchtig wertet Veeh die Vermehrung von pilzresistenten Kaffeebaumpflanzen aus Stecklingen. „Drei Monate werden die beschnittenen Ableger in Nährsubstrat bis zur Bewurzelung gezogen und dann in Pflanzbeuteln weitergepflegt. Nach weiteren drei Monaten im beschatteten Pflanzhaus können sie auf dem Kaffeefeld gepflanzt werden. Eine Super-Methode!“, schwärmt Veeh.

Sehr schwierig schätzt Veeh die Situation am Njassa-See ein. „Die Menschen dort sind sehr arm. Einzig die Partnerschaftsarbeit zwischen der Pfarrei Aschaffenburg-Schweinheim und Lundu gibt Hoffnung.“ Verbessert habe sich dagegen die Lage des Krankenhauses in Litembo. Die Belegungszahlen stiegen und die Selbstfinanzierung des Krankenhauses verbessere sich stetig, sagt Veeh. Nach wie vor akut sei es jedoch, qualifizierte Ärzte in Litembo zu halten. Lehrermangel und Finanznöte prägten das kleine Seminar in Likonde. Mit 96.000 US-Dollar müssten alle Kosten von der Beherbergung und Verpflegung der 165 Schüler über die Bezahlung der neun Lehrer und vier Schwestern bis hin zur Erhaltung der Gebäude geleistet werden.

Auf zunehmend stabileren Füßen stehe die begonnene Schulpartnerschaft zwischen der Makita-Schule im Bistum Mbinga und dem Dessauer-Gymnasium in Aschaffenburg. So habe stellvertretender Schulleiter Egon Lott beim jüngsten Besuch im August 2006 zahlreiche Briefe der Schülerinnen aus Aschaffenburg nach Mbinga mitgebracht. „Mit solcher Partnerschaftsarbeit werden viele Freunde gewonnen und Hoffnungen geweckt“, ist Veeh überzeugt.

Weitere Informationen zur Partnerschaftsarbeit: Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, Klaus Veeh, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665122, Fax 0931/38665129, E-Mail MEF@bistum-wuerzburg.de. Spendenkonto: Bischöfliche Finanzkammer, Ligabank Würzburg, Bankleitzahl 75090300, Kontonummer 3000001, Stichwort „Mbinga“.

(0207/0053; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet