Würzburg (POW) Bis Juni 2015 wird das Burkardushaus am Dom in Würzburg generalsaniert. Derzeit gleicht das Tagungszentrum einem Rohbau. In folgendem Interview spricht Domkapitular Dr. Helmut Gabel, Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung im Bischöflichen Ordinariat und Hausherr des Burkardushauses, über die künftige Nutzung.
POW: Das Burkardushaus wird derzeit generalsaniert. Welche Bedeutung kommt dem Haus künftig zu?
Domkapitular Dr. Helmut Gabel: Das neue Burkardushaus wird – ebenso wie das alte – das zentrale Haus der Diözese Würzburg am Dom für Bildung und Begegnung sein. Zentrale Veranstaltungen der Diözese Würzburg werden künftig wieder im generalsanierten „Tagungszentrum am Dom“ stattfinden. So werden sich dort beispielsweise zur Kilianiwoche viele Wallfahrerinnen und Wallfahrer zu Gespräch und Begegnung treffen. Die unmittelbare Nähe zum Dom bietet eine ideale Möglichkeit, solche Gruppen aufzunehmen und zu bewirten. Das Haus wird zum anderen weiterhin der Domschule dienen, der Katholischen Akademie des Bistums Würzburg. In Abendveranstaltungen und Tagungen greift die Akademie aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Themen auf, die mit kompetenten Fachleuten diskutiert werden. Hier zeigt das Bistum: Wir sind offen für die Fragen der Menschen unserer Zeit. So ist das Burkardushaus ein Ort des Dialogs zwischen Kirche und Gesellschaft. Die Angebote der Domschule richten sich ja nicht nur an kirchliche „Insider“, sondern an alle Interessierten, gleich welcher Konfession, Religion und Weltanschauung. Außerdem werden im Burkardushaus auch in Zukunft die Fortbildungen für Priester, für die verschiedenen Seelsorgsberufe und für die vielen Ehrenamtlichen in den Pfarreiengemeinschaften stattfinden. Andere Bildungsträger – wie etwa die katholischen Verbände – werden dort ihre Tagungen und Konferenzen veranstalten. Das neue Burkardushaus wird ein Begegnungsort der Haupt- und Ehrenamtlichen aus allen Regionen der Diözese Würzburg sein.
POW: Steht das Burkardushaus darüber hinaus künftig weiteren Gruppen offen?
Gabel: Es steht wie bisher auch überdiözesanen Gruppen offen: Im Burkardushaus werden Kommissionen und Arbeitsgruppen der Deutschen Bischofskonferenz tagen. Würzburg liegt zentral und ist per ICE aus allen Richtungen gut erreichbar, und das Burkardushaus ist vom Bahnhof her leicht zu erreichen. Ein idealer Standortvorteil! Wir werden aber auch nichtkirchlichen Gruppen Raum bieten: zum Beispiel Ärztetagungen oder Fortbildungen von Firmen. Es ist für uns eine Möglichkeit, mit Menschen, Gruppen und Institutionen ins Gespräch zu kommen, mit denen Kirche sonst kaum in Kontakt käme.
POW: Was macht künftig das neue Burkardushaus aus?
Gabel: Das neue Burkardushaus entspricht in höherem Maß als die bisherige Einrichtung den Standards des heutigen Tagungsbetriebs: Wir haben eine größere Zahl an Seminarräumen. Eine zeitgemäße Technik gehört zur Standardeinrichtung jedes Seminarraums. Im gesamten Haus steht WLAN zur Verfügung. Es wird außerdem künstlerisch ansprechend gestaltet werden. Ein solides Tagungszentrum ohne Prunk – das ist unsere Vorgabe. Die wichtigsten konkreten Änderungen im Raumkonzept betreffen Haupteingang, Speiseräume und Vorplatz: Der neue Haupteingang mit Foyer und Rezeption wird im Kopfbau des Hauses sein. Die Speiseräume liegen im Erdgeschoss, so dass man bei schönem Wetter den Vorplatz einbeziehen kann. Der Vorplatz wird so gestaltet sein, dass dort Begegnungen stattfinden können. Weiterhin werden einige Räume im Erdgeschoss dem Domschatz zur Verfügung stehen – mit Eingang vom Dom her. Insgesamt ist das Haus großzügiger geplant als bisher. Da wir aber weniger Fläche als vorher zur Verfügung haben, sind damit zwei bedauerliche Nachteile verbunden: Es wird nur noch 22 Übernachtungszimmer geben – statt vorher 40. Und das Fortbildungsinstitut der Diözese Würzburg, das bisher im Burkardushaus war, kann nicht mehr im Haus untergebracht werden; es wird im dann ebenfalls sanierten Haus Nummer 40 neben dem Dom angesiedelt werden.
Interview: bs (POW)
(5013/1254; E-Mail voraus)
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