Der Ansatz „Housing First“ („Wohnen zuerst“) räumt dem Beziehen einer Wohnung oberste Priorität ein. Er gründet auf der Überzeugung, dass obdachlose Menschen zunächst einen eigenen Rückzugsort brauchen. Erst dann können sie Probleme anpacken, angefangen von Krankheiten über Drogensucht bis hin zu Schulden. Schon in jungen Jahren kam Petra S. in Zusammenhang mit Drogen in Haft. Nach der Entlassung fasste sie beruflich nie mehr richtig Fuß. Besonders schlecht ging es ihr im vergangenen Jahr, als sie in einer Obdachlosenunterkunft lebte. Als einzige Frau mit einem Dutzend Männern. Mehrmals kam es zu sexuellen Übergriffen. „Ich hatte keine eigene Dusche, keine eigene Toilette, keine Küche“, schildert die 57-jährige Mutter. Ihr 17-jähriger Sohn wurde unterdessen in einer Wohngruppe betreut. Dank der Christophorus-Gesellschaft, die Petra S. eine Wohnung vermittelt hat, kann jetzt ihr Familienleben beginnen. Außerdem berichtet das Kirchenmagazin über das Diözesanforum des Bistums Würzburg, das zugleich eine Vertreterversammlung des Caritasverbandes war. Für viele Caritas-Mitglieder war es die erste Möglichkeit, die strategischen Ziele der Diözese Würzburg zu kommentieren. Im Sonntagsblatt-Interview äußert sich nun der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbands, Domkapitular Clemens Bieber, zu aktuellen und künftigen Sparzwängen: „Caritas ist kein Geschäftsmodell, sondern wir müssen immer von den Menschen aus denken, wenn wir Dienste einstellen müssen.“
(2024/0516; E-Mail voraus)