In jungen Jahren stand der Haßfurter in der Bütt, mittlerweile ist er mit dem Frankenwürfel ausgezeichneter Heimatdichter. Noch heute trägt der 87-jährige Wolpert seine Anekdoten, Reime und Kurzgeschichten in fränkischer Mundart vor. Er hat 19 Bücher geschrieben, drei Hörbücher und vier CDs aufgenommen, an zehn Theaterstücken mitgewirkt und noch Unmengen unveröffentlichten Materials in der Hinterhand. Für das treffende Charakterisieren der fränkischen Seele hat Wolpert im Jahr 2007 den Frankenwürfel der Bezirksregierung erhalten. Thema in seinen Werken ist natürlich auch der christliche Glaube, mit all seinen Versprechen, Ritualen und womöglich auch Scheinheiligkeiten. Eines seiner schnellen Stoßgebete für den Mittagstisch klingt so: „Danke, lieber Gott – auf mein Teller liecht ä Wurscht, in mein Glas is was fürn Durscht. Vo dir kummt alles, ich will's net vergess. Tut mer leid, mei Zeuch werd kalt. Danke, aber ich muss jetzt wirklich ess.“ Auch für die Fränggische Bibl, die im vergangenen Jahr erschienen ist, hat er mit der Übersetzung der Philipper-Briefe ins Unterfränkische seinen Beitrag geleistet. Außerdem berichtet das Sonntagsblatt über die Relevanz von Kirchenbüchern für Wissenschaft und Heimatforscher. Diese wertvollen historischen Akten werden in Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg aufbewahrt. In Pfarrmatrikeln hielten Pfarrer Geburten, Taufen und Sterbefälle in ihren Gemeinden schriftlich fest, und zwar schon bevor es Standesämter und staatliche Personenstandsregister in Deutschland gegeben hat. Bis Ende 2026 werden rund 6000 Matrikeln aus über 500 Pfarreien online zugänglich sein, die ersten 2000 Bände sind schon abrufbar unter data.matricula-online.eu/de/deutschland/wuerzburg.
(1025/0241; E-Mail voraus)