Darüber spricht im aktuellen Würzburger katholischen Sonntagsblatt vom 6. Februar Religionswissenschaftler Michael Blume. Bei vielen Menschen verdampfe der Glaube, sagt Blume im Interview. „Sie beten immer weniger, sie besuchen den Gottesdienst seltener, sie ziehen sich aus dem religiösen Leben zurück.“ Zugleich prognostiziert Blume, dass fundamentalistische Gruppen in Deutschland künftig weiter wachsen werden. Eine Zukunftschance für das Christentum sieht Blume in der Zusammenarbeit mit anderen Religionen, etwa dem Islam. Die Klimakrise zum Beispiel fordere zum gemeinsamen Vorgehen auf. „Die Vernünftigen in allen Religionen haben jetzt die Chance, einander die Hände zu reichen und zu sagen: Lasst uns das gemeinsam machen.“ Weltanschauliche Bruchlinien würden heute oft nicht zwischen den Religionen verlaufen, sondern innerhalb der Religionen. Vor diesem Hintergrund sollten dialogbereite Angehörige verschiedener Religionen Bündnisse bilden, bekräftigt der Wissenschaftler. Sein jüngstes Buch im Patmos Verlag trägt den Titel: „Rückzug oder Kreuzzug? Die Krise des Christentums und die Gefahr des Fundamentalismus“. Weiter berichtet das Sonntagsblatt über einen Festgottesdienst in Oberschwarzach mit Weihbischof Ulrich Boom. Oberschwarzacher Gläubige erfüllten zum 411. Mal das Sebastiani-Gelübde. Im 17. Jahrhundert hatten Dorfbewohner gelobt, jedes Jahr das Fest des heiligen Sebastian zu feiern, wenn die Pest ihren Ort verschonen sollte. Das Gelübde zählt zum Immateriellen Kulturerbe Bayerns.
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