(POW) In der Diözese Würzburg wurden im Herbst 2011 alle Vorbereitungen getroffen, um das kriminologische Forschungsprojekt der Deutschen Bischofskonferenz zum Thema sexueller Missbrauch durchzuführen. Es wurde eigens ein namhafter pensionierter Jurist – wie in der Konzeption vorgesehen – als qualifizierter außerkirchlicher Fachmann gewonnen, der die Forschungsarbeiten vor Ort leiten sollte. Bedauerlicherweise hat der Leiter des bundesweiten Forschungsprojekts, Professor Dr. Christian Pfeiffer vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen aus Hannover, seine den Generalvikaren gegebenen Versprechungen vom Oktober 2011 nicht eingehalten. Er hatte damals verbindlich zugesagt, zeitnahe Informationen zur Vorgehensweise zu liefern. Da dies nicht geschehen ist, musste der bereits für die diözesane Untersuchung gewonnene Jurist immer wieder vertröstet werden und konnte seine Arbeit nicht beginnen. Aufgrund dieser und weiterer negativer Erfahrungen im Kommunikationsverhalten ist das Vertrauensverhältnis der Bistumsverantwortlichen zu Professor Pfeiffer nachhaltig erschüttert. Die Diözese Würzburg steht nach wie vor zu dem Konzept einer umfassenden Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, hält dies aber – ebenso wie die Deutsche Bischofskonferenz als Ganze – zusammen mit Professor Pfeiffer nicht mehr für möglich. Pfeiffers Vorwurf, es seien Akten vernichtet worden, weist die Diözese Würzburg entschieden zurück.
Dr. Karl Hillenbrand, Generalvikar der Diözese Würzburg
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