Würzburg (POW) Rund 600 Mädchen und Jungen aus allen Regionen des Bistums Würzburg mit ihren Begleitern haben am Samstag, 2. Januar, an der diözesanen Aussendungsfeier der Sternsinger in Würzburg teilgenommen. Bei strömendem Regen zogen die jungen Könige, begleitet von einigen südamerikanischen Lamas, vom Unteren Markt über Juliuspromenade und Schönbornstraße zum Kiliansdom. Dort sandte Bischof Dr. Friedhelm Hofmann die Sternsinger bei einem Gottesdienst aus. „Den Segen, den Ihr hier bekommt, nehmt Ihr mit und tragt ihn in die Häuser. Das ist mit Gold nicht aufzuwiegen“, sagte er zu den Sternsingern. In den Tagen um das Dreikönigsfest, 6. Januar, werden rund 8500 Sternsingerinnen und Sternsinger in den Gemeinden des Bistums Würzburg unterwegs sein. Die diesjährige 58. Aktion Dreikönigssingen steht unter dem Leitwort „Segen bringen – Segen sein. Respekt für dich, für mich, für andere – in Bolivien und weltweit!“.
„So viele bunt angezogene Könige haben wir selten im Dom“, begrüßte Bischof Hofmann die Sternsinger und ihre Begleiter. In seiner Predigt erinnerte er an die Reise von Papst Franziskus nach Südamerika im vergangenen Jahr. Dabei habe der Papst auch Bolivien besucht und dort große Armut festgestellt. „Kinder müssen nach der Schule arbeiten“, sagte Bischof Hofmann. Manche könnten gar nicht in die Schule gehen. Neben der Kinderarbeit sei die Unterdrückung von Kindern ein großes Problem. Bischof Hofmann nannte als Beispiel die Kindersoldaten in Afrika, die aus ihren Familien gerissen und in den Krieg gezwungen würden. „Diese Kinder sind in ihrer Seele zutiefst verwundet.“ Doch es gebe Projekte, um diesen Kindern eine Zukunft zu geben. Die Sternsinger würden durch ihr Sammeln dabei helfen, etwas an der Situation vor Ort zu ändern, sagte Bischof Hofmann. „Ihr macht genau das, was der Papst sich wünscht: Ihr sprecht durch Euer Zeugnis für die Gleichheit aller Menschen. Euer Tun hat eine ganz große Wirkung, auch auf das Denken der Menschen.“ Er dankte allen Sternsingern und schloss auch ihre Begleiter in den Dank ein. „Wir dürfen uns über Euer großes Engagement sehr freuen. Ich bin sicher, dass Gott auf Euch schaut und sagt: Wie gut, dass es die Sternsinger gibt.“
Eine Gruppe von Sternsingern trug im Gottesdienst Gedanken zum Thema Respekt vor. „Eigentlich soll man vor jedem Menschen Respekt haben“, stellten sie fest. Respekt vor dem anderen zeige man beispielsweise dadurch, dass man freundlich sei, nicht streite und versuche, zu helfen. „Ich spiele gerne Fußball, und dabei sind gegenseitiger Respekt und Teamarbeit sehr wichtig“, sagte ein Junge. Am Ende der Feier brachten Sternsinger symbolisch Kreide und Weihrauch zum Altar und ließen sie vom Bischof segnen. Den Gottesdienst gestaltete der Chor „CHORpuccino“ der Jugendkirche „kross“ in Schweinfurt unter der Leitung von Daniel Gracz. Mit weihnachtlichen Weisen begleitete die Blaskapelle Hermann Gropp den Zug der jungen Könige zum Kiliansdom.
Vor dem Umzug durch die Innenstadt hatten sich die Kinder und Jugendlichen im Kilianeum-Haus der Jugend getroffen. Dort gab es ein Einführungsprogramm mit einem Film, einem Quiz und gemeinsamen Liedern. Um 13.15 Uhr zogen dann alle Sternsinger vom Unteren Markt in Würzburg gemeinsam durch die Innenstadt zum Kiliansdom.
Im Bistum Würzburg sind in den Tagen um das Dreikönigsfest 2016 rund 8500 Mädchen und Jungen als Sternsinger unterwegs. Bei der Dreikönigsaktion 2015 sammelten sie nach Angaben des Kindermissionswerks in Aachen rund 1,4 Millionen Euro. Insgesamt wurden in den 27 deutschen Diözesen, der Schweiz, Belgien sowie bei weiteren Sammlungen im vergangenen Jahr rund 45,5 Millionen Euro gesammelt. Mit den Mitteln fördert die Aktion Dreikönigssingen weltweit Projekte in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Pastoral, Ernährung, soziale Integration und Rehabilitation sowie Nothilfe. Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Weitere Informationen im Internet unter www.sternsinger.de.
sti (POW)
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