Der Würzburger Kirchenrechtler Professor Dr. Heribert Hallermann zeigte in seinem Vortrag die Ziele auf, die seitens der Diözesen mit der Umstrukturierung der kirchlichen Strukturen erreicht werden sollen: die Erneuerung der missionarischen Dimension sowie die Kooperation in der Seelsorge. Neue Strukturen seien in sich aber weder missionarisch noch kooperativ, betonte Hallermann. Zentral sei vielmehr eine Neukonzeption des Leitungsdienstes: Dabei geht es nicht um die Frage, wer das Sagen hat in der Kirche, sondern darum, dass alle Getauften am Aufbau einer lebendigen Kirche mitwirken. Dr. Thomas Meckel, Akademischer Rat am Würzburger Lehrstuhl für Kirchenrecht, zeigte den Wandel im Verständnis des Laienapostolats ausgehend vom Kirchlichen Gesetzbuch von 1917 über die Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils bis hin zur geltenden Rechtsordnung auf. Mit der Lehre vom gemeinsamen und besonderen Priestertum böten das Konzil und die heutige Rechtsordnung ein Konzept, das die Verbundenheit von Laien und Klerikern im gemeinsamen Priestertum betone und zeige, dass Kirche nur lebendig werde, wenn alle Gläubigen ihr in der Taufe verliehenes Apostolat verwirklichten und aus eigener Initiative im eigenen Namen handelten, damit Kirche lebendig werden könne.
(4513/1118; E-Mail voraus)