Knoll wurde 1938 in Tachau (Erzdiözese Prag) geboren. 1946 wurden seine Eltern und er vertrieben und kamen nach Altenschönbach. Ab 1949 lebte die Familie in Zell am Main. Nach dem Abitur besuchte Knoll von 1958 bis 1959 die Offiziersschule der Bundeswehr, ehe er in das Würzburger Priesterseminar eintrat. Am 27. Juni 1965 empfing er in der Michaelskirche in Würzburg durch Bischof Josef Stangl die Priesterweihe. Im Anschluss wirkte Knoll als Kaplan in Haibach und Bad Neustadt-Mariä Himmelfahrt, ehe er 1970 zum katechetischen und homiletischen Studium in München beurlaubt wurde. 1972 trat er am Matthias-Grünewald-Gymnasium in Würzburg seinen Dienst als Religionslehrer an. Zudem war er von 1972 bis 1976 Mitarbeiter der Würzburger Domschule bei der Ausbildung der Ständigen Diakone. Sein Schwerpunkt war die Predigtausbildung. Außerdem wirkte Knoll von 1975 bis 2000 als Fachmitarbeiter für Katholische Religionslehre beim Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Unterfranken. Knoll wurde 1975 zum Studienrat, 1978 zum Oberstudienrat und schließlich 1987 zum Studiendirektor ernannt. Als Hauptfach unterrichtete er Katholische Religionslehre, außerdem Sport und Musik. 2000 wurde er pensioniert. Knoll war während der Hochphase des Kalten Kriegs Initiator von Friedensvespern für alle Würzburger Gymnasien. Diese standen unter dem Motto „Allein den Betern kann es noch gelingen, das Schwert ob unseren Häuptern auszuhalten“. Zudem organisierte er für angehende Abiturienten Nachtwallfahrten, die in Prosselsheim starteten, eine Überfahrt auf dem Main bei Fahr beinhalteten und mit einer Mitternachtsmesse in Maria im Weingarten endeten. Die Teilnehmer verliehen Knoll den Ehrentitel „Spontifex Maximus“. Wiederholt leitete er gemeinsam mit Jesuitenpater Dr. Josef Grotz ignatianische Exerzitien. Zudem prägten ihn der ökumenische Wallfahrtsort Taizé und die Begegnung mit Frère Roger Schütz. Von 1975 bis 1991 war er zudem Diözesanvorsitzender des Verbands katholischer Religionslehrer an Gymnasien. Weiter engagierte Knoll sich von 1978 bis 2000 im Ökumenischen Zentrum Würzburg-Lengfeld. Von 2005 bis 2010 gehörte er dem Priesterrat der Diözese Würzburg an und war Vertreter des Priesterrats in der Arbeitsgemeinschaft der bundesdeutschen Priesterräte. 2004 wurde er für sein ehrenamtliches Engagement mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet. Ab 2005 half Knoll trotz stark nachlassender Sehkraft in der Seelsorge in Würzburg-Sankt Albert mit. Er wohnte seit 1978 mit weiteren 41 Mietparteien in einem Hochhaus im Würzburger Stadtteil Lengfeld, das er gerne als seine „Pfarrei“ bezeichnete. Der leidenschaftliche Anhänger des 1. FC Nürnberg verbrachte seinen Urlaub regelmäßig auf der nordfriesischen Insel Amrum, wo er dann als Inselpastor wirkte. Das Requiem für den Verstorbenen und die Aussegnung finden am Mittwoch, 24. April, um 11.30 Uhr im Ökumenischen Zentrum in Würzburg-Lengfeld statt, die Beisetzung im Priestergrab auf dem Friedhof Lengfeld schließt sich gegen 13.30 Uhr an.
(1624/0415; E-Mail voraus)
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