Würzburg (POW) An der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Würzburg gibt es seit dem Wintersemester 2020/21 ein neues Veranstaltungsformat. Unter dem Titel „Theologie für Greenhorns“ werden Seminare für Studierende angeboten, die selbst keine Theologie studieren, sich jedoch für die Inhalte interessieren. Nach Angaben der Fakultät ist das Format bislang ein voller Erfolg. „Es zeigt deutlich, dass es Möglichkeiten gibt, der Klage von der gesunkenen Relevanz der Theologie im gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Diskurs etwas zu entgegnen. Und es macht darüber hinaus deutlich, dass es junge Studierende gibt, die theologische Fragestellungen als spannend, relevant und diskussionswürdig für ihre Studien und ihr Leben wahrnehmen – unabhängig von der eigenen Religion oder Weltanschauung“, sagt Magistra Theologiae Katharina Leniger, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät.
Viele Studierende interessieren sich für Vorlesungen und Seminare aus den theologischen Fachbereichen. Von Dozierenden wie Studierenden werde der interdisziplinäre Austausch als bereichernd empfunden. Auch im Alltag begegnen Studierende theologischen Denkmustern, etwa bei Diskussionen zur besonderen Stellung der Kirchen in Deutschland, zur Sterbehilfe, der Aufarbeitung der MHG-Studie oder bei Fragen zu ethischen Positionen zum Klimawandel. Zudem können beispielsweise Lehramtsstudierende Punkte aus theologischen Veranstaltungen für das sogenannte „Gesellschaftswissenschaftliche Studium“ (GWS) im Bereich Erziehungswissenschaften einbringen.
Vor diesem Hintergrund sei die Idee entstanden, ein Angebot für Studierende aus nicht-theologischen Fächern zu schaffen. Es gehe darum, sich der Theologie zu nähern, ohne überfordert zu werden, und den Austausch zwischen den unterschiedlichen Disziplinen zu fördern. Das Konzept sieht vor, jeweils zwei der vier theologischen Fachbereiche – systematische, biblische, historische und praktische Theologie – in einem zweistündigen Seminar über ein gemeinsames Thema „zusammenzubinden“. Im Wintersemester 2020/21 wurde das Thema „Kirche im Nationalsozialismus“ von Dr. Johanna Konrad-Brey (Fränkische Kirchengeschichte und Kirchengeschichte der Neuesten Zeit) und Dr. Peter Frühmorgen (Pastoraltheologie und Homiletik) mit neun Studierenden beleuchtet. Im Sommersemester 2021 wird ein Seminar zum Thema „Apocalypse now! Motive des Weltuntergangs in biblischen Texten und technologischen Zukunftsdystopien“ mit Verena Sauer (Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen) und Privatdozent Dr. Johannes Grössl (Fundamentaltheologie und vergleichende Religionswissenschaft) angeboten. An der Vorbereitung waren Barbara Wißgott (Neues Testament) und Hendrik Weingärtner (Theologische Ethik – Moraltheologie) beteiligt.
Die Reihe „Theologie für Greenhorns“ soll im neuen Studienjahr fortgeführt werden, dann hoffentlich in Präsenz. Weitere Informationen zu den Angeboten der Katholisch-Theologischen Fakultät gibt es im Internet unter www.theologie.uni-wuerzburg.de/startseite/.
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