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Über 70 Bischöfe in Würzburg

Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 11. bis 14. Februar im Exerzitienhaus Himmelspforten – Wahl eines neuen Vorsitzenden – Bayerisches Fernsehen überträgt Gottesdienst mit Kardinal Lehmann live aus dem Kiliansdom

Würzburg (POW) Über 70 Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe und Weihbischöfe kommen vom 11. bis 14. Februar bei der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Würzburg zusammen. Grund für die Wahl Würzburgs ist das 160. Jubiläum der ersten Versammlung der Bischöfe aus dem deutschsprachigen Raum in Würzburg im Jahr 1848. Im Mittelpunkt des Treffens im Exerzitienhaus Himmelspforten stehen die Wahl eines neuen Vorsitzenden, ein ganztägiger Studientag zum Thema „Ehe und Familie“ sowie die Planungen für das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene Paulusjahr vom 28. Juni 2008 bis 29. Juni 2009.

Nach der Anreise der Bischöfe am Montag, 11. Februar, einer Pressekonferenz mit dem scheidenden Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Karl Kardinal Lehmann, und dem Auftakt der Vollversammlung feiert Kardinal Lehmann einen Festgottesdienst am Montagabend um 18.30 Uhr im Würzburger Kiliansdom. Lehmann wird dabei letztmals als Vorsitzender predigen und auch auf das erste Treffen der deutschen Bischöfe vor 160 Jahren in Würzburg eingehen. Konzelebranten der Eucharistiefeier sind neben Lehmann die Kardinäle Joachim Meisner (Köln) und Georg Sterzinsky (Berlin), der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Dr. Jean-Claude Périsset, die Erzbischöfe von Bamberg, Freiburg, Hamburg, München-Freising und Paderborn, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann (Würzburg) sowie die Gäste, die sich zur Fastenaktion des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in Deutschland aufhalten: Erzbischof Orlando Beltran Quevedo (Philippinen), Bischof Joseph Nduhirubusa (Burundi) und Bischof Pedro Barreto Jimeno (Peru). Die anderen deutschen Bischöfe und Weihbischöfe ziehen mit den Konzelebranten über den Domkreuzgang in die Kathedrale ein und feiern dann im Hochchor den Festgottesdienst mit.

Das Bayerische Fernsehen überträgt den Gottesdienst live ab 18.30 Uhr auf den Fernsehkanälen BR alpha und Phoenix. Im Kiliansdom sind nur einige Sitzplatzreihen für Politiker, Universitätspräsidenten, Journalisten und für die Dekane der Diözese Würzburg reserviert. Rund 800 Sitzplätze stehen zur freien Verfügung.

Den Festgottesdienst umrahmt der Würzburger Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger mit der „Messe Héroique“ von Henry Nibelle. Aufgeführt werden Kyrie, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei der Messe. Als Solist wurde Uwe Schenker-Primus gewonnen. Domorganist Professor Stefan Schmidt und ein Bläserensemble begleiten die Sänger. Der Komponist Henry Nibelle wurde 1883 in Briare geboren. Er erhielt seine musikalische Ausbildung an der Ecole Niedermeyer und am Pariser Conservatoire, wo er Schüler von Guilmant und Gigout war. In den Jahren 1906 und 1913 erhielt er namenhafte Orgelpreise. Er war zunächst als Organist an der Eglise Saint Francois de Sales in Paris tätig und wurde 1931 deren Kapellmeister. Er starb 1966 in Nizza. Nibelles ausschließlich kirchenmusikalisches Werk ist nur teilweise veröffentlicht und zeichnet sich durch vornehme Inspiration, edlen Stil und erlesene Schreibweise aus. Die „Messe héroique“ entstand 1951. Sie ist für Chor, Bariton-Solo, drei Trompeten und Orgel geschrieben. In Anlehnung an die Spätromantik zeichnet sie ein festlicher Klang aus.

Im Exerzitienhaus Himmelspforten steht nach dem Rücktritt von Kardinal Lehmann vor allem die Wahl eines neuen Vorsitzenden im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Zahlreiche Medien sind mit Übertragungswagen, Korrespondenten und Live-Reportern vertreten: das Bayerische Fernsehen sowie weitere Funkhäuser der ARD, das ZDF, SAT 1, RTL, n-tv, Radio Vatikan, die großen deutschen Zeitungen von der „Zeit“ über TAZ und Süddeutsche Zeitung bis hin zur Frankfurter Allgemeinen und Stuttgarter Zeitung sowie Agenturen, Fotografen und Hörfunksender. Während des Studientags „Ehe und Familie“ am 13. Februar erörtern die Bischöfe das Leitbild und die Situation der auf Ehe gegründeten Familie. Angesichts der kirchlich-theologischen Lehre und der pastoralen Situation wird die Thematik aus empirisch-familiensoziologischer, aus normativ-sozialethischer sowie aus rechtswissenschaftlicher Perspektive in den Blick genommen. Ziel- und Leitfrage des Studientags soll sein: „Was tut die Kirche, um die Einheit von Ehe und Familie zu wahren?“ Als Referenten und Gesprächspartner werden unter anderem Professor Dr. Johannes Huinink (Bremen), Professor em. Dr. Arno Anzenbacher (Mainz), Professor Dr. Dr. h.c. Dieter Schwab (Regensburg) sowie die Präsidentin des Familienbunds der Katholiken, Elisabeth Bußmann, erwartet.

Weitere Themen der viertägigen Vollversammlung sind ein neues Liturgiebuch zur Feier der Kindertaufe, Fragen der Umsetzung des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ zur Tridentinischen Messe in den deutschen Diözesen sowie ein Zwischenbericht zum möglichen Engagement der Kirche in der heutigen Mediengesellschaft. Zudem sollen ein Aufruf der deutschen Bischöfe zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land verabschiedet und Berichte über die Situation der Kirche in China sowie über eine Delegationsreise der Deutschen Bischofskonferenz nach Kamerun vorgelegt werden. Schließlich stehen Fragen im Zusammenhang mit Verlagspublikationen liturgischer Texte, eine Überarbeitung der „Leitlinien für multireligiöse Feiern von Christen, Juden und Muslimen“, die kirchliche Bewertung des EU-Vertrags von Lissabon, verschiedene Aspekte der Sicherung und Nutzung von Kirchenbüchern sowie eine Änderung der Satzung des Forums Hochschule und Kirche auf der Tagesordnung.

Wenn die Bischöfe am 14. Februar Würzburg wieder verlassen, dürfte ihnen die Kiliansstadt weiter in Erinnerung bleiben: Als Gastgeschenk erhält jedes Mitglied der Bischofskonferenz eine gerahmte Reproduktion einer Lithographie aus dem Diözesanarchiv Würzburg, das die Mitglieder der ersten deutschen Bischofsversammlung vom 22. Oktober bis 16. November 1848 in Würzburg zeigt. Was als Gastgeschenk aus Mainfranken nicht fehlen darf: ein Bocksbeutel, gefüllt mit einem 2006er Silvaner Kabinett, Würzburger Stein-Harfe.

(0708/0206; E-Mail voraus)

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