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Überheblichkeit ist fehl am Platz

Katholisch-evangelischer Dialog muss Geschwisterlichkeit im Blick haben – Fastenpredigt im Kiliansdom von Ökumenereferenten Dr. Petro Müller

Würzburg (POW) Die Vorgaben des Apostels Paulus hat Dr. Petro Müller, Ökumenereferent der Diözese Würzburg, als Leitlinien für den Umgang von Katholiken und evangelischen Christen bezeichnet. Bei seiner Fastenpredigt im Würzburger Kiliansdom am Mittwochabend, 21. März, betonte er, wie wichtig es für die Ökumene sei, dass jeder in Demut den anderen höher einschätze als sich selbst. Nur so entstehe aus dem einen Glauben an Christus echte Geschwisterlichkeit. „Geschwister – zumindest in intakten Familien – vertrauen einander, booten sich nicht gegenseitig aus.“ Vielmehr seien sie einander so vertraut, dass sie immer wieder eine gemeinsame Linie suchten und fänden. „Geschwister drängen darauf, in Einheit zu leben. Sie wissen um ihre gemeinsame Abstammung, deshalb bleiben sie immer einander verbunden“, sagte Müller.

Die Erklärung „Dominus Iesus“ der römischen Glaubenskongregation habe das Klima des ökumenischen Dialogs verschlechtert. „Die Folge war ein Aufschrei, der durch die evangelischen Kirchen ging: Rom erkennt uns nicht als Kirchen an! Weil wir Bischofsamt und Eucharistie nicht auf gleiche Weise verstehen, sind wir in den Augen der Katholiken nicht Kirche!“ Deutlich sei hinter diesen Aussagen eine tiefe Verletzung zu spüren, „zugleich aber auch die Sehnsucht, die ich gerne als Sehnsucht nach Einheit und nach wahrer Geschwisterlichkeit deuten möchte“, erklärte der Ökumenereferent.

Auf die Auseinandersetzung um „Dominus Iesus“ sei ein Schlagabtausch gefolgt, der den ökumenischen Dialog in Deutschland verändert habe. Statt auf Gemeinsamkeiten zu schauen, redeten heute viele von einer „Ökumene der Profile“ und hätten dabei das eigene Profil im Blick. „Der Wille zur Einheit, der sich bisher in verbindlichen theologischen Konsens- und Konvergenzerklärungen ausdrückte, wirkt wie gelähmt.“

Müller selbst hält es für ausgesprochen bedeutsam, die Geschwisterlichkeit zu betonen. „Wer immer mit evangelischen Mitchristen zu tun hat, soll vorab wissen: Es sind von Christus her unsere Geschwister im Glauben.“ Im Brief an die Philipper betone Paulus, dass Christus selbst die Wahl hat: „Er bestimmt, wen er ruft.“ Wer sich im Verhalten zueinander über den anderen aufspiele und sich tatsächlich auf das hohe Ross setze, habe die Lebensweise Jesu Christi nicht verstanden und müsse deshalb in sich gehen. „Er, der für uns Mensch wurde und ans Kreuz ging, will alle Menschen mitnehmen auf den Weg, den er eingeschlagen hat. Wir sollen seine Lebensweise nachahmen und ihm nachfolgen.“ Das gelte unbedingt auch für den ökumenischen Dialog und die Begegnungen zwischen den Christen der verschiedenen Konfessionen. „Jesus zeigt uns beides in einem: Die Erniedrigung und die Erhöhung. Das für die Menschen da sein und für Gott. Und beides ist in seiner Person Geschenk an uns“, sagte Müller.

(1307/0481; E-Mail voraus)