Maria Weißenstein/Würzburg (POW) Nach fünf Tagen sind die 200 Teilnehmenden der Familienwallfahrt nach Südtirol am Samstag, 14. Juni, in fünf Bussen zurück im Bistum Würzburg angekommen. Bei einem Abschlussgottesdienst am Freitagabend, 13. Juni, in Maria Weißenstein hat das Organisationsteam zwei Reisekoffer vor den Freialtar gestellt. „Ich packe meinen Koffer und nehme mit“, begann Thorsten Seipel und lud die 50 Familien ein, ihre schönsten Erlebnisse aus der Woche zu teilen. Einige der Antworten waren: „Die schöne Aussicht auf die Berge“, „Tolle Begegnungen mit ganz vielen Menschen, die ich kennenlernen durfte“, „Dass mein Sohn wahnsinnig gewachsen ist und dass wir es als Familie so gut geschafft haben“, „Die herrliche Ruhe der Bergwelt“, „Tolle Freundschaften“, „Dass einer für den anderen da ist.“
Bischof Dr. Franz Jung griff die Reisemetapher in seiner Predigt auf: „Es geht nicht um das, was ich dabeihabe, sondern um das, was ich im Herzen trage.“ Für ihn sei das gewachsene Vertrauen, das er in den wenigen Tagen gespürt habe, ein großes Geschenk. „Es ist eine Gnade, zu wissen, dass andere einen diese Tage im Gebet mitgetragen haben und einen auch über diese Zeit hinaus mittragen werden.“ Es sei schön gewesen, wie viel Rücksicht aufeinander genommen wurde. „Sei es das Warten aufeinander bei Wanderungen oder den Blick für das zu haben, was andere brauchen. Gemeinschaft lebt von Liebe und Rücksichtnahme. Ich wünsche uns, dass wir anderen davon Kunde geben können, wie wir uns gegenseitig beschenken konnten und reich geworden sind als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung. Danke für diese herrliche Woche!“
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Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert. Für Daniela Kowalka aus Sulzbach kam die Familienwallfahrt nach einem schwierigen Start ins Jahr genau richtig: „Meine Mutter ist Anfang des Jahres verstorben. Aber ich sehe, dass es auf der Familienwallfahrt immer wieder Kraftpunkte gibt. Dadurch, dass meine Kinder so beschäftigt sind, kann ich entspannen, da sein und Kraft holen.“ Besonders gut habe ihr der Glaubensweg der Hoffnung gefallen: „Es war ein toller Austausch. Das hat mich in dem Moment getragen, weil ich gesehen habe, dass es in anderen Familien genauso Probleme und Schwierigkeiten gibt und es trotzdem weitergeht. Es geht bergauf und irgendwann scheint die Sonne wieder.“
Georg Lindner aus Kleinsteinach in Riedbach hat die Fahrt gerührt: „Ich bin einer der Ältesten hier. Ich bin mit meiner Tochter und drei Enkeln angereist. Wenn man hier die Gemeinschaft sieht und die Leute mit Familien und Kindern, da geht einem das Herz auf. Ich kann nur sagen, ich bin sehr erfüllt und dankbar. Wenn ich den Berg sehe und nach oben gehe, bin ich stolz, dass ich noch immer in dieser Gemeinschaft sein darf.“ Für den 73-Jährigen war der Berggottesdienst ein Highlight der Fahrt: „Das war sehr bewegend. Vor allem der Chor und dass einer meiner Enkel Musik gespielt hat. Aber auch der Bischof und das ganze Ambiente, das ist etwas Besonderes. Es kann ruhig mal Gottesdienst in freier Natur gefeiert werden. Das ist wunderschön.“
Sebastian Back aus Mönchstockheim wurde von der Fahrt positiv überrascht: „Ich habe mich ins Blaue hinein angemeldet und wusste nicht, was mich erwartet. Die Gemeinschaft, die Leute, der Ort hier – das ist toll. Ich bin auch mitgefahren, um die Berge endlich mal live zu erleben.“
Von Seiten der Organisation war die Familienwallfahrt ein voller Erfolg. Yvonne Faatz, Leiterin des Referats „Partnerschaft – Familie“ und Ehe- und Familienseelsorgerin, wurde mit ihrem Team vom Bischof beauftragt, die Wallfahrt in Kooperation mit dem Familienbund der Katholiken (FDK) vorzubereiten. „Von Woche zu Woche wurde die Spannung immer größer. Als wir hier waren haben wir gemerkt: Es hat sich gelohnt. Wir sind froh und dankbar, dass die Wallfahrt stattfinden konnte. Wir gehen alle ganz beschenkt zurück. Einerseits waren es sehr viele Gemeinschaftserlebnisse, andererseits auch tiefe Gespräche, viel Spaß und Lachen. Wir sind gemeinsam im Glauben gewachsen und bestärkt worden für unsere Aufgaben im Alltag.“ Ihr persönliches Highlight war die Wanderung auf das Weißhorn: „Wir sind hoch zum Gipfelhorn gewandert. Dort waren wir dem Himmel so nah. Zwischen Himmel und Erde war nichts außer mir und dem Kreuz.“
Bischof Jung zieht eine positive Bilanz: „Der Ort Pietralba, Maria Weißenstein, mit der wunderbaren Wallfahrtskirche, dem Gelände, auf dem die Kinder sich so wohlfühlen und spielen können, ist ein Ort der Begegnung. Hier können wir wunderbar Gottesdienst zusammen feiern. Es ist schön, miteinander im Glauben unterwegs zu sein und das mit Familien zu tun. Es ist eine wunderbare Weise, mit Familien in Kontakt zu kommen, Zeit füreinander zu haben und voneinander zu hören, was sie mittragen. Mit welcher Erwartung und Hoffnung sie hierhergekommen sind. Es ist eine tiefe und intensive Art des Austauschs, für die ich sehr dankbar bin.“ Sein Fazit zur Wallfahrt ist eindeutig: „Unbedingt wieder machen.“ Der Wunsch sei schon an ihn herangetragen worden. „Mich hat sehr berührt, wie offen die Menschen sind. Das zeigt, dass das Klima stimmt. Dass man sich auf ein Gespräch miteinander einlässt. Das sind Momente der Gnade. Da sind auch Tränen geflossen, aber das zeigt, dass es jemanden berührt hat und dass wir das miteinander geteilt haben. Das waren kostbare Augenblicke.“
jr (POW)
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