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Unerwartet kurze Predigt zur Abtsweihe

Pater Dr. Fidelis Ruppert, langjähriger Abt von Münsterschwarzach, blickt auf seine Begegnungen mit Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele – „Wohlwollen und gegenseitige Wertschätzung“

Münsterschwarzach (POW) „Paul-Werner Scheele bleibt bei mir in einer sehr lebendigen Erinnerung, vor allem auch als ein Mensch, der eine große Ruhe ausstrahlte.“ Das schreibt Altabt Dr. Fidelis Ruppert (81) von der Benediktinerabtei Münsterschwarzach in seiner persönlichen Würdigung des am Freitag, 10. Mai, verstorbenen Würzburger Bischofs em. Scheele. Dieser spendete dem damaligen Benediktinerpater Ruppert im Jahr 1982 die Abtsweihe.

Im Blick auf das Wirken des langjährigen Würzburger Oberhirten erklärt Ruppert, manche hätten sich gewünscht, dass Bischof Scheele gelegentlich etwas dynamischer an Probleme heranginge. „Aber ich denke, in einer Zeit vielseitiger Aufregungen ist es ein Segen, wenn ein Mensch in dieser Position Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, eine Gelassenheit, die aus einem tiefen Gottvertrauen kommt“, erklärt Ruppert.

Er erinnere sich an seine erste Begegnung mit dem damaligen Doktorand Scheele beim gemeinsamen Fußballspielen auf dem Sportplatz der Benediktiner im Würzburger Kolleg Sankt Benedikt. In jener Zeit hatte Scheele sein erstes Buch „Opfer des Wortes“ veröffentlicht, eine umfangreiche Sammlung von Gebeten aus allen Kulturen und Religionen. „Das war damals, in den frühen 1960er Jahren, noch eine Seltenheit. Ich war von diesem Buch begeistert, denn es öffnete mir schon zu Beginn meines Studiums die Augen für die geistlichen Reichtümer anderer Kulturen und Religionen“, betont der Altabt.

Als eine intensive Begegnung bezeichnet er sein Doktorexamen in Dogmatik im Jahre 1971 beim damaligen Professor Scheele. „Das Examen gestaltete sich nicht als Abfragen von Wissen, sondern es war ein sehr lebendiger Austausch über verschiedene Ansätze in der Christologie. Zur Vorbereitung hatte er mir unter anderem die ‚Theologie der drei Tage‘ von Hans Urs von Balthasar empfohlen, der dort eine Christologie aus der Liturgie der Heiligen Woche entwickelt hat, eine Christologie, die man nicht so sehr denkt, sondern feiert. Das ist etwas, das mich bis heute prägt und mit Paul-Werner verbindet.“

Sehr persönlich habe Bischof Scheele bei Rupperts Abtsweihe 1982 dessen Wahlspruch „Ihr seid alle Brüder“ in der Predigt ausgelegt. Es sei eine relativ kurze Predigt gewesen, „was man von ihm nicht unbedingt erwarten konnte“. Die späteren Begegnungen der beiden seien immer von Wohlwollen und gegenseitiger Wertschätzung geprägt gewesen. Einige Jahre später seien dann die gemeinsamen Überlegungen wegen einer diözesanen Partnerschaft mit Mbinga gekommen. „Anlass war das große Kiliansjubiläum 1989, bei dem man sich erinnerte, dass wir unseren Glauben fremden Missionaren verdanken, die von Irland kamen. Aus Dank dafür wollte man mit einer Missionsdiözese eine Partnerschaft gründen.“

Ursprünglich habe es Überlegungen für eine Partnerschaft mit einer Diözese in Südafrika gegeben, um während der damals noch bestehenden Apartheid ein Zeichen der Solidarität zu setzen. „Zu dieser Zeit wurde aber die Diözese Songea in Tansania in drei Diözesen aufgeteilt. Deshalb empfahl ich, eine dieser neuen Diözesen zu nehmen und ihr beim Aufbau zu helfen.“ Der Vorteil sei gewesen, dass die Benediktiner auch dort präsent und deshalb immer als Ansprechpartner da sind. Nach Südafrika seien solche Kontakte nicht vorhanden gewesen, erklärt Ruppert. Deshalb sei die Entscheidung schließlich auf das tansanische Bistum Mbinga gefallen.

(2019/0521; E-Mail voraus)

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