Rom (POW) Noch bis Samstag, 8. September, befindet sich Weihbischof Helmut Bauer mit rund 500 Pilgern aus der Diözese auf der Wallfahrt der Kirchenchöre in Rom. In folgendem Interview blickt er auf die vergangenen Tage zurück und berichtet von seinen Gedanken angesichts dieser voraussichtlich letzten Kirchenchorreise als amtierender Weihbischof.
POW: Herr Weihbischof, ist die Pilgerreise der Kirchenchöre für Sie als Bischofsvikar für Liturgie und Kirchenmusik ein besonderes Ereignis?
Weihbischof Helmut Bauer: Das möchte ich schon sagen. Sehen sie, diese Reise verbindet ganz verschiedene Aspekte: Zum einen kann ich hiermit den vielen Sängern und Musikern danken, die sich in der Kirchenmusik engagieren. Zum anderen ist die Wallfahrt eine besondere Gelegenheit, eine chorische Gemeinschaft zu bilden, eine Einheit auf dem Fundament des Glaubens und der Liebe zur Musik.
POW: Was hat Sie bisher am meisten beeindruckt?
Weihbischof Bauer: Wir sind hier in Rom auf dem Mutterboden kirchlichen Singens. Das, denke ich, haben alle Mitreisenden in diesen Tagen gespürt. Besonders beeindruckend ist die Begegnung mit der Vergangenheit auf Schritt und Tritt. Die Geschichte ist eng verbunden mit der Grundlage unserer Kultur, sei es in der Baukunst, in der Malerei und eben besonders auch in der Musik. Wir haben hier wunderbare Gottesdienste in bemerkenswerten Kirchen gefeiert. Alle spüren, wie wichtig der Gesang bei einem solchen geistlichen Erlebnis ist.
POW: Welche bleibenden Impressionen sollen die Teilnehmer von dieser Pilgerreise mit nach Hause nehmen?
Weihbischof Bauer: Ich hoffe, dass sie die Freude spüren, zur Weltgemeinschaft der Kirche zu gehören, die sie hier besonders intensiv erleben. Außerdem sollen sie natürlich ihre Freude am Gesang und der Mitgestaltung der Liturgie behalten und auch andere dafür begeistern. Ich erhoffe mir, dass die Teilnehmer aus der Begegnung mit der Berufung der Apostel gestärkt werden und ihre eigene Berufung recht zu leben versuchen.
POW: Diese Pilgerfahrt ist voraussichtlich Ihre letzte Fahrt als amtierender Weihbischof. Fühlen Sie in diesen Tagen mehr Freude oder überwiegen bei Ihnen Gedanken des Abschieds?
Weihbischof Bauer: Ein Gefühl der Wehmut schwingt schon mit, das stimmt. Aber ich fühle auch eine ungemeine Freude bei der Reise, beim Erleben der Lieder. Vor allem bin ich dankbar, dass Gott mir die Gabe des Singens gegeben hat. Singen und musizieren haben mich durch mein ganzes bisheriges Leben begleitet. Es ist eine Gabe, die zur Aufgabe wurde. Ich habe als Ministrant gesungen, habe im Kilianeum junge Menschen für die Kirchenmusik begeistern können und bin heute Bischofsvikar für Liturgie und Kirchenmusik. Bei dieser Rückschau erfüllt mich große Freude und ich denke, dass das Singen und Musizieren eine gute Vorbereitung war, um einmal bei den himmlischen Chören mitsingen zu dürfen.
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