Würzburg (POW) Die überarbeitete Fassung der Strategischen Ziele des Bistums Würzburg haben die Delegierten beim Diözesanforum am Samstag, 20. April, im Kilianeum-Haus der Jugend in Würzburg diskutiert. Dabei wurden zehn Themen definiert, die als Beratungsauftrag an den Diözesanpastoralrat weitergereicht werden. Vor allem die Bereiche „Caritas“, „Miteinander von Caritas und Pastoralteams“ sowie „Wertschätzung des Ehrenamts“ lagen den rund 140 Männern und Frauen am Herzen. „Der heutige Tag war ein Tag zum Hören, und ich glaube, das ist uns gut gelungen. Das ist ein gutes Vorzeichen für die weiteren Beratungen“, sagte Bischof Dr. Franz Jung. Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran zeigte sich dankbar für die klaren Worte in den Arbeitsrunden: „Es war ein guter Diskussionstag, an dem auch kontroverse Meinungen aufeinandertrafen. Wir wissen nun, worauf wir den Fokus legen müssen.“ Die Ergebnisse gehen nun in die Redaktionsgruppe. Eine endgültige Version der Strategischen Ziele wird der Diözesanpastoralrat erarbeiten.
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An der Veranstaltung nahmen Mitglieder des Diözesanrats, des Priesterrats, des Diözesanpastoralrats, des Allgemeinen Geistlichen Rats, der Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbands, des Diözesansteuerausschusses, die Projektleitungen der einzelnen Projekte in diesem Programm, je eine hauptamtliche Vertretung aus jedem der 43 Pastoralen Räume der Diözese und die Vorstände der Mitarbeitervertretungen teil.
In die überarbeitete Fassung seien 230 Resonanzbögen „mit unglaublich vielen Anregungen und Verbesserungen“ eingeflossen, erläuterte Vorndran. Diese seien intensiv in den diözesanen Gremien beraten und im Diözesanpastoralrat diskutiert worden. Die Redaktionsgruppe habe daraufhin den Text überarbeitet. Ziel des heutigen Tages sei es nun, „ein Meinungsbild erheben zu können, welche Themen der Diözesanpastoralrat nochmals beraten muss, bevor er über eine finale Entscheidungsvorlage für den Bischof abstimmt“, erklärte Pastoralreferentin Christine Steger, Leiterin der Abteilung „Pastorale Entwicklung und Konzeption“.
In mehreren Arbeitsrunden diskutierten die Delegierten in Gruppen über die überarbeitete Fassung der Strategischen Ziele und bestimmten per Abstimmung zehn Themen, die ihnen besonders wichtig sind. Neben „Caritas“, „Miteinander von Caritas und Pastoralteams“ und „Wertschätzung des Ehrenamts“ waren dies „Bildung“, „Religionsunterricht“, „Schule organisiert Bildung für Alle“, „Ausbildung, Qualifikation und Begleitung“, „Jugend und Jugendpastoral“, „Ökumene“ sowie „Unterstützung, Verwaltung und Leitung“. Den Vertretern der Caritas war unter anderem wichtig, dass sichtbar wird, was Caritas alles leistet. Religionsunterricht müsse gestärkt werden, weil er für viele der erste Kontakt mit der Kirche und eine Chance sei, mit Familien in Kontakt zu kommen, war ein weiteres Ergebnis. Gebäude gemeinsam nutzen, lautete ein Vorschlag aus der Arbeitsgruppe „Ökumene“. Aus der Gruppe „Jugendpastoral“ kam der Wunsch nach Formaten, welche die Zeit zwischen Ministrantengruppe und den Angeboten für Erwachsene überbrücken.
Das Diözesanforum habe „die verschiedenen Perspektiven auf das große Thema Strategie“ zusammengebracht, sagte Bischof Jung nach der Veranstaltung. „Ich habe heute gemerkt, dass ein großer Konsens da ist. Niemand hat das Papier grundsätzlich in Frage gestellt. Es ging um Korrekturen im Einzelnen.“ So sei beispielsweise deutlich geworden, dass unter anderem beim Thema Caritas nachgearbeitet werden müsse.
Es seien „unheimlich viele tolle Themen“ zur Sprache gekommen, sagte Generalvikar Vorndran. Er hob drei davon besonders hervor: Ehrenamt, Schule und Caritas. „Wie können wir das Ehrenamt fördern? Da ist die katholische Kirche in Deutschland spitze, und wir wollen spitze bleiben“, stellte er fest. In den Schulen habe man den direkten Kontakt zu jungen Menschen. „Wie können wir hier die Weichen richtig stellen?“ Wichtig sei zudem die Vernetzung von Caritas und Seelsorge: „Wie können wir gut mit der Caritas in die Zukunft gehen?“
„Es ist gut, nicht übereinander, sondern miteinander zu reden und auch einmal verschiedene Sichten mitzunehmen“, sagte Dr. Michael Wolf, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken. „Eine breite Basis zu haben, die die Einschränkungen und die Möglichkeiten sieht, ist eine sehr gute Sache.“
Diözesanforum
Seit 2019 gibt es im Bistum Würzburg ein jährliches Diözesanforum im Rahmen des Projektes „Pastoral der Zukunft“. Alle Mitglieder der diözesanen Gremien sind dazu eingeladen. Neben Priesterrat, Diözesanrat, Allgemeinem Geistlichem Rat und Diözesanpastoralrat können je nach Themenschwerpunkt weitere Vertreterinnen und Vertreter anderer Gremien zusätzlich eingeladen werden (zum Beispiel Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Caritas…). Zu den Themen, die in den diözesanen Gremien beraten wurden, werden im Diözesanforum erneut Resonanzen eingeholt. Diese werden anschließend zu einer finalen Beratung an den Diözesanpastoralrat gegeben, in dem alle Gremien und auch Berufsgruppen und Orden vertreten sind. Dessen Ergebnis wird dann dem Bischof zur Entscheidung vorgelegt. Der Bischof beauftragt eine Moderation für die Durchführung des Diözesanforums.
sti (POW)
(1724/0439; E-Mail voraus)
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