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„Unüberbietbare Barmherzigkeit“

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann mahnt an Karfreitag zu Einsatz für Kriegsopfer, Hungernde, Kranke und Menschen am Rand der Gesellschaft – „Der Karfreitag ist nicht ein abgeschlossenes historisches Ereignis“ – Katholiken gedenken des Todes Jesu – „Stille Tage“ rund um Karfreitag

Würzburg (POW) Als große Herausforderung hat Bischof Dr. Friedhelm Hofmann den Karfreitag bezeichnet. „Der Karfreitag ist nicht ein abgeschlossenes historisches Ereignis." Christus komme den Menschen heute als der Leidende in den Hungernden, Kriegsopfern, Flüchtlingen, Kranken und an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen entgegen. Der Karfreitag ziehe sich daher bis heute durch die Weltgeschichte. „Und wir? Fliehen wir vor den Schrecken, dem unsäglich Schmerzlichen? Machen wir die Augen zu und lassen das Elend vor unserer Haustür, vor unserem Land, da, wo es nicht unmittelbar an uns herankommt? Schweigen wir vor den europäischen Abschottungen verzweifelter Flüchtlinge?“ Gefragt sei Barmherzigkeit, wie Papst Franziskus betone.

Im ganzen Bistum Würzburg gedachten die Gläubigen bei Gottesdiensten des Leidens und Sterbens Jesu Christi. In Lohr am Main kamen Tausende Menschen zur traditionellen Karfreitagsprozession. Der Karfreitag zählt mit dem Gründonnerstag und dem Karsamstag zu den gesetzlich geschützten „stillen Tagen“, für die Katholiken ist er gebotener Fast- und Abstinenztag. Die über 3000 Glocken im Bistum Würzburg sind seit Gründonnerstagabend verstummt und werden erst in der Nacht zum Ostersonntag wieder erklingen.

Bei der Karfreitagsliturgie sangen die Domsingknaben unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid die Johannespassion von Alois M. Müller, „Eli, Eli!“ von Georgius Bardos, „Popule meus“ von Tomás Luis de Victoria und „Ave verum corpus“ von William Byrd. Bei den sogenannten Großen Fürbitten des Karfreitags beteten die Gläubigen im ganzen Bistum Würzburg für die heilige Kirche, für den Papst, für alle Stände der Kirche, für die Taufbewerber, für die Einheit der Christen, für die Juden, für alle Menschen, die nicht an Christus glauben, für alle Menschen, die nicht an Gott glauben, für die Regierenden und für alle notleidenden Menschen. Erstmals wurde in diesem Jahr zusätzlich auch eine Fürbitte „Für die Opfer von Verfolgung, Krieg und Terror“ eingefügt. Diese wurde anlässlich der Notsituation der Menschen in den Krisengebieten und der Millionen von Flüchtlingen auch in Europa formuliert. Bei der Kreuzverehrung wurde das Kreuz enthüllt, den Gläubigen gezeigt und in stillem Gebet verehrt.

Die Osternacht ist der Höhepunkt der Feier der drei österlichen Tage und des gesamten Kirchenjahrs. Bischof Hofmann feiert sie am Samstag, 26. März, um 21.30 Uhr im Kiliansdom. Den musikalischen Rahmen gestaltet der Konzertchor der Mädchenkantorei unter der Leitung von Domkantor Alexander Rüth mit Werken von Franz Liszt und Felix Mendelssohn Bartholdy. Nach der Feuerweihe und dem Entzünden der Osterkerze am Feuer ziehen Bischof Hofmann und die Mitglieder des Domkapitels mit der brennenden Osterkerze in den dunklen Dom. Die Kerzen der Gottesdienstteilnehmer werden dann an der Osterkerze entzündet. Danach singt der Diakon das sogenannte Exsultet, das Lob auf die Osterkerze. Bei den Lesungen wird an die Heilstaten Gottes seit Erschaffung der Welt erinnert. Im Zentrum der alttestamentlichen Texte steht der Durchzug durch das Rote Meer. Beim Gloria erklingen wieder die Glocken, und Orgelmusik setzt ein. Die neutestamentliche Lesung aus dem Römerbrief weist auf das neue Leben der Getauften durch die Auferstehung Christi hin. Im Evangelium mit Halleluja-Ruf wird die Botschaft vom leeren Grab verkündet – in diesem Jahr, wie sie der Evangelist Lukas berichtet. Tauf- und Eucharistiefeier sind weitere Teile dieser Nachtfeier, der „Mutter aller Vigilien“.

Mit der „Missa Sancti Nicolai, Hob. XXII:6“ von Joseph Haydn und dem „Hallelujah“ von Georg Friedrich Händel begleiten unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid der Domchor, Solisten und Mitglieder des Philharmonischen Orchesters Würzburg das Pontifikalamt mit Bischof Hofmann am Ostersonntag, 27. März, um 10 Uhr im Dom. Zur Pontifikalvesper mit Bischof Hofmann um 17 Uhr singt die Schola Cantorum. Beim Gottesdienst am Ostermontag, 28. März, um 10 Uhr präsentiert die Frauenschola „Vox anima“ die Choralmesse „Lux et origo“.

An Ostern feiern die Christen das Hochfest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist das höchste Fest der Christenheit. Seine Wurzeln liegen im jüdischen Passah-(Pessach)-Fest. Ostern wird am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert. In der frühchristlichen Zeit war die Osternacht die große Taufnacht der Kirche. In der katholischen Kirche segnet der Priester in der Osternacht das Taufwasser für das Jahr. Die Gläubigen nehmen das Wasser mit nach Hause, es soll sie und ihre Häuser vor Unheil schützen. Weiter werden vielerorts Speisen wie Ostergebäcke, Schinken und Eier gesegnet. Mit dem Osterfest beginnt die 50-tägige Osterzeit, die am Pfingstfest endet.

mh (POW)

(1316/0415; E-Mail voraus)

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