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„Unzeitig war begnadeter Zeuge“

Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele würdigt Leben, Leiden und Sterben des „Engels von Dachau“ – Seligsprechung am 24. September in Würzburg

Würzburg (POW) Als einen Zeugen des liebenden Vaters „mit Leib und Seele“ hat Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele am Sonntag, 12. Juni, den Märtyrerpriester Pater Engelmar Unzeitig gewürdigt. Der Mariannhillerpater habe aus dem Konzentrationslager Dachau geschrieben, man müsse „wahnsinnig werden bei der Not des Leibes und der Seele“, sagte der Bischof bei seiner Predigt im Würzburger Kiliansdom.

Gottes Gnade jedoch hätte Unzeitig ein ungebrochenes Gottvertrauen geschenkt. „Wir sind allezeit in Gottes Hand, und er weiß alles zum Guten zu lenken“, schrieb der Pater aus der Haft in Linz. Und in Dachau ergänzte er, dass Gott alles mit wunderbarer Weisheit lenke. Zeitereignisse seien für ihn „Aufrufe Gottes, dass wir unser ganzes Hoffen auf ihn setzen und unser ganzes Sinnen und Streben nach seinem Willen gestalten und ihn ob seiner großen Liebe zu uns preisen in Freud‘ und Leid“.

Als hilfreich und wichtig hat Unzeitig nach den Worten von Bischof Scheele empfunden, dass der Erlöser 30 Jahre seines Lebens in Verborgenheit gelebt habe. „Wenn Christus, der vom Himmel gekommen war, um die Welt zum Vater zurückzuführen, 30 Jahre lang in der Verborgenheit das Leben eines Arbeiters geführt hat, so wird er auch unsere nicht berufliche Tätigkeit in Gnaden für seine Absichten annehmen“, zitierte der Bischof aus einem Brief Unzeitigs. Alles, was ihm in den Grenzen des Konzentrationslagers Dachau möglich sei, wolle er mit und in Christus tun.

Zum Höhepunkt seines Bemühens sei es kurz vor Ende des Krieges gekommen, als der Mariannhiller sich freiwillig zur Pflege von Typhuskranken meldete. Eine Lagerstatistik wies zu diesem Zeitpunkt einen Tagesdurchschnitt von mehr als 100 Toten aus. „Am Morgen des 2. März 1945 wurde Pater Engelmar heimgerufen. Durch sein Leben, Leiden und Sterben war er ein begnadeter Zeuge der Worte Jesu: ‚Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.‘“

Die Seligsprechung des Mariannhiller Missionars Pater Engelmar Unzeitig (1911-1945) findet am Samstag, 24. September, um 14 Uhr im Kiliansdom in Würzburg statt. Der Vertreter des Papstes bei den Feierlichkeiten wird Kardinal Angelo Amato sein, Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse. Unzeitig war vier Jahre im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Freiwillig meldete er sich dort 1944 zur Pflege von Flecktyphus-Kranken. Hunderten von Todkranken spendete er die Sakramente. Mitgefangene rettete er vor dem Hungertod, indem er ihnen von seiner Essensration gab. Mithäftlinge bezeichneten ihn als „Engel von Dachau“. Unzeitig starb am 2. März 1945 an Flecktyphus. Am 21. Januar 2016 ernannte Papst Franziskus Pater Unzeitig zum Märtyrer. Unzeitig ist der erste Mariannhiller Missionar, der seliggesprochen wird. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.engelmarunzeitig.de.

mh (POW)

(2416/0683; E-Mail voraus)

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