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„Viel Verantwortung in jungen Händen“

Delegation der Katholischen Landvolkbewegung kehrt nach 13 Tagen aus Partnerdiözese Kaolack im Senegal zurück

Würzburg (POW) Mit vielen positiven Erfahrungen, Eindrücken und vielfältigen Begegnungen ist eine zwölfköpfige Delegation der Katholischen Landvolkbewegung (KLB) aus der Partnerdiözese Kaolack nach Würzburg zurückgekehrt. 13 Tage lang waren die fünf Frauen und sieben Männer im Senegal unterwegs, besuchten zahlreiche von der KLB unterstützte Projekte und trafen sich mit langjährigen Partnern. Es gab auch ein Wiedersehen mit Bischof Martin Boucar Tine.
Die Bilanz der beiden mitgereisten KLB-Diözesanvorsitzenden fiel durchweg positiv aus. „Bischof Martin hat die richtigen Leute an der richtigen Stelle“, erklärt Gerd Schneider. Er bescheinigt dem Bischof von Kaolack eine „kluge Personalpolitik“. Das bestätigt Thomas Kram: „Es ist beeindruckend, wie viel Verantwortung Bischof Martin in junge Hände legt. Wir haben an vielen Stellen gesehen, mit welchem Elan die jungen Priester loslegen.“ Das sei „schön, gut und richtig.“ 
Trotz der positiven Bilanz hat Schneider zwei Sorgenkinder ausgemacht: zum einen das Rindermastprojekt in Sing Sing und zum anderen das kleine Seminar, das in diesem Jahr nur noch von acht Schülern besucht werde. Er führt das darauf zurück, dass es mittlerweile ein großes Angebot an katholischen Schulen und Internaten in Kaolack und Umgebung gebe. Derzeit besuchten über 10.000 Kinder diese Schulen. Bei nur rund einem Prozent Katholiken in der Bevölkerung sei das eine beeindruckende Zahl. 
Das Rindermastprojekt sei bisher nicht wie gewünscht verlaufen. Die „MARCS“, eine Partnerorganisation der KLB, sei nach Einschätzung von Kram mit dem Projekt überfordert. Deshalb sei nun die Caritas als Kooperationspartner mit eingestiegen. Statt Rindern wolle man künftig auf Schweine setzen. Die Ställe würden gerade entsprechend umgebaut. Auch der Name sei neu, das Vorhaben laufe jetzt unter „Santa Maria Farm Projekt“.
Beim derzeit laufenden Bauprojekt im Landwirtschaftlichen Ausbildungszentrum in Ndiebel haben Caritas und Diözese vor allem Frauen im Blick. Um ihnen das Absolvieren der bis zu drei Monate dauernden Einheiten auch mit Kind zu ermöglichen, würden derzeit neue Räume gebaut. Die Einweihung sei Anfang 2026 geplant. Das Ausbildungszentrum hat sich auf Tierhaltung spezialisiert und demonstriert das beispielsweise mit dem Hühnerstall: Täglich gehen von dort rund 900 Eier in den Verkauf. 
Beeindruckt war Kram von der wachsenden Professionalität, mit der dieses und andere Projekte angegangen werden. Die Planungen und auch die Durchführung hätten „Hand und Fuß“ und würden nach seiner Beobachtung mit großem Engagement und „ansteckendem Optimismus“ durchgeführt. Das bestätigt Kram: „Mich haben der Mut und das Gottvertrauen beeindruckt, mit dem die Senegalesen Projekte angehen.“ Trotzdem, warnt er, dürfe man nicht „unsere Maßstäbe“ beim Beurteilen anlegen. 
Wie gut sich von der KLB Würzburg unterstützte Vorhaben entwickeln können, zeigt das Beispiel des Ausbildungszentrums Claire Amitié in Kaolack. Waren es 2011 rund 80 Mädchen, sind es heute 280, die dort eine dreijährige Ausbildung in der Modeschneiderei oder Gastronomie absolvieren. In den nächsten Tagen starte zudem ein Ausbildungsgang in der Kinderpflege. Inzwischen lernen die jungen Frauen auch Englisch, da der Tourismus im Senegal wächst. 
Mehrfach traf die Delegation mit den beiden „weltwärts“-Freiwilligen Lilli Büttner und Philipp Cissé zusammen, die in der Schule „Collège Pie XII“ und im Kinderkulturzentrum „Royaume d'Enfance“ im Einsatz sind. Dabei unterhalten sich die beiden mit den Kindern nicht nur auf Französisch, sondern mittlerweile auch in Wolof, der Sprache der Einheimischen. Laut Bischof Boucar Tine seien sie bestens integriert und „in der ganzen Diözese beliebt“. Sie würden sich in Kaolack sehr wohl fühlen. 
Eine besondere Ehre erfuhr Barbara Düchs bei der Jahreshauptversammlung der „MARCS“, an der die Würzburger Delegation teilnahm. „Mutter Barbara“ und ihre Familie wurden mit einer Fahne für die lange Zeit der fruchtbaren Zusammenarbeit geehrt. Ansonsten kämpfe die Partnerorganisation mit ähnlichen Problemen wie die KLB in Würzburg, sagte Schneider: Es fehle an Nachwuchs. 
Neben der Tour durch verschiedene Projekte ging es auch einige Tage quer durchs Land. Ein Ziel war das 300 Kilometer entfernte Saint-Louis. In der Kolonialstadt, die Weltkulturerbe ist, seien prachtvolle Bauten zu bestaunen. Beeindruckt war die Gruppe von der riesigen Pelikanpopulation im Djoudj Nationalpark ebenso wie von der riesigen Moschee von Touba, einer Pilgermetropole für Muslime. Auch ein Bootsausflug zur Insel Sipo mit Auswerfen der Fischernetze sorgte für Begeisterung.


ws (POW)


(0625/0150; E-Mail voraus)


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