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Viele gute Wünsche für einen „Vollblutseelsorger“

Grußworte von Regionalbischöfin Bornowski, Landtagspräsidentin Stamm, Diözesanratsvorsitzendem Büttner und Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, am Ende des Weihegottesdiensts für Bischof Jung

Würzburg (POW) Viel Wohlwollen und gute Wünsche haben die Redner in ihren Grußworten am Ende des feierlichen Gottesdienstes zur Bischofsweihe und Amtseinführung von Dr. Franz Jung als 89. Bischof von Würzburg zum Ausdruck gebracht. Allen voran Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK). Die Gläubigen im Bistum Würzburg dürften in ihrem neuen Bischof einen „Vollblutseelsorger“ erwarten, der sich auch im Dickicht der manchmal vorhandenen kirchlichen Bürokratie auskenne, schrieb er in seinem Grußwort, das Jesuitenpater Dr. Hans Langendörfer, Sekretär der DBK, vortrug.

Marx hob in seinem Grußwort hervor, dass im Bistum Würzburg viel Arbeit auf Bischof Jung warte. „In der Deutschen Bischofskonferenz auch.“ Wer Jung in den vergangenen Jahren begegnet sei, der habe seine dem Leben zugewandte Art, seinen feinsinnigen Humor, seine Gelassenheit und seinen tiefen Wunsch gespürt, Seelsorger für die Menschen zu sein. „Ihre beachtliche Biographie ist engstens mit dem Bistum Speyer verbunden, das Sie nun verlassen. Nach den theologischen Studien und der Priesterweihe in Rom waren Sie als Seelsorger und in der kirchlichen Verwaltung in Speyer tätig, bis Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann Sie 2008 zum Generalvikar berief. Ich weiß, dass er Sie nur ungern ziehen lässt, was für Sie spricht.“ Burkard, der erste Bischof Würzburgs, hätte an einer Persönlichkeit wie Bischof Jung größte Freude gehabt, schrieb der Kardinal. „In der wissenschaftlichen Theologie sind Sie ebenso zu Hause wie in der pastoralen Arbeit. Wer Ihre Predigten hört, weiß, dass Sie ein Mensch sind, der das Wort Gottes nicht nur vorliest, sondern verkündet, erklärt und so verstehbar in unsere Zeit hinein transferiert.“ Das sei es, was nötig ist: „Bischöfe und Seelsorger, die den Glauben und die Theologie verständlich machen in der Gegenwart. Ich wünsche Ihnen, lieber Bischof Franz, dass Sie hier bald heimisch werden, die fränkische Lebensart annehmen und – gemäß Ihrem bischöflichen Wahlspruch – ‚eine Hoffnung als Anker der Seele‘ auch für die Gläubigen sind, die das Gespräch mit Ihnen suchen. Danke, dass Sie das ‚Ja‘ zu Ihrer Ernennung gesagt haben. Und nun gehen Sie hinaus in das Bistum, um von dieser Hoffnung und diesem Anker zu verkünden.“

Das Grußwort der kurzfristig erkrankten Regionalbischöfin Gisela Bornowski las Ökumenebeauftragter Kirchenrat Andreas Werner vor. Darin erklärte sie, es werde im unterfränkischen Teil des evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Ansbach-Würzburg „fast überall eine lebendige und geschwisterliche Ökumene gelebt“, die als große Bereicherung erfahren werde. „Es ist unser Auftrag, diese Einladung Jesu zu den Menschen zu bringen.“ Die Welt sehe Protestanten und Katholiken dabei immer zusammen und nicht wenige unterschieden nicht mehr zwischen den beiden Konfessionen. „So werden wir gemeinsam wahrgenommen, wertgeschätzt, beurteilt und manchmal auch verurteilt für die Fehler der jeweils anderen Konfession.“ Das Gedenken an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren sei ökumenisch begangen und als Christusfest gefeiert worden. Dieser Ausdruck geschwisterlicher Verbundenheit sei Ansporn, die Einheit im Leib Christi „mit allen unseren Kräften“ zu suchen und zu fördern. „Christus, der Herr der einen Kirche, ruft alle zu sich, er unterscheidet nicht zwischen arm und reich, alt und jung, dumm oder gescheit, Mann oder Frau, evangelisch oder katholisch, orthodox oder freikirchlich. Denn er will alle bei sich haben.“ Regionalbischöfin Bornowski bot Bischof Jung daher die Zusammenarbeit „im versöhnten, ökumenischen Geist an, auf allen Ebenen kirchlicher Arbeit“. Zugleich wünschte sie ihm, dass Christus ihn immer mit dem Geist der Kraft, Liebe und Besonnenheit leite.

Landtagspräsidentin Barbara Stamm hieß im Namen der Bayerischen Staatsregierung Bischof Jung herzlich willkommen in Bayern. „Wir sind fest überzeugt: Es wird auch Ihre Heimat werden.“ Stamm überbrachte Bischof Jung die Grüße von Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der beiden unterfränkischen Kabinettsmitglieder Justizminister Professor Dr. Winfried Bausback und Innenstaatssekretär Gerhard Eck. Die warmen Socken, die Jung als Abschiedsgeschenk in Speyer erhalten habe, werde er in Unterfranken nicht nur wegen des „recht angenehmen“ Klimas nicht brauchen. „Vor allen Dingen werden Sie die Erfahrung machen, dass Ihnen die Menschen hier in Würzburg mit großer Offenheit und Herzenswärme begegnen, dass sie Ihnen großes Vertrauen entgegenbringen – und viele Hoffnungen.“ So zum Beispiel, dass er als Bischof bei allen etwa in der Gemeindepastoral erforderlichen Reformen die Betroffenen mitnehme und sich der enormen Bedeutung der Seelsorge für die Menschen bewusst sei. „Ich bin überzeugt, dass Ihnen all dies wunderbar gelingen wird und dass wir weiterhin gemeinsam die Dinge im Bistum Würzburg gut gestalten: als lebendige Kirche, ab heute mit Ihnen als unserem Bischof an der Spitze.“ Der Wahlspruch „Hoffnung als Anker der Seele“ sei eine wunderbare Botschaft. Gerade in diesen Zeiten seien Halt und Orientierung, seien Anker, die Sicherheit geben, notwendig, erklärte Stamm. Deswegen freue sie sich sehr über Jung als neuen Würzburger Bischof.

Für den Diözesanrat der Katholiken, das höchste Laiengremium im Bistum, wiederholte Vorsitzender Karl-Peter Büttner das bei der Ernennung gegebene Versprechen der engagierten Unterstützung. „Nicht Strukturdiskussionen dürfen alles überlagern, sondern wir müssen unser Tun als geistlichen Prozess begreifen, der zum Ziel hat, die menschenfreundliche Botschaft des Evangeliums im eigenen Leben und auch für die Mitmenschen in unserer Umgebung und Zeit neu zum Strahlen zu bringen.“ Papst Franziskus habe betont, das gute Funktionieren der Räte sei für die Kirche entscheidend, erklärte Büttner. „Da wir als Getaufte und Gefirmte durch Christus selbst zur Teilnahme an der Heilssendung berufen sind, brauchen wir nicht in Allem auf amtliche Beauftragungen zu warten, sondern sollen uns mit Freude und Elan, selbstbewusst und doch bescheiden einmischen, mitreden und mittun, wenn es um den Kern der Botschaft Jesu geht.“ Gemeinsam mit dem Bischof wollten die Laien im Bistum Würzburg der Botschaft des Evangeliums auch in der säkularen Welt Gehör verschaffen, damit Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen nicht aus den Augen gerieten. Dem neuen Bischof wünschte er viel Freude bei und mit den Franken, damit er gegenüber Gästen in Zukunft wie Kilian nach der ältesten Überlieferung über das Würzburger Land sagen könne: „Seht, Brüder, wie schön ist das Land und wie angenehm die Menschen!“

mh (POW)

(2418/0583; E-Mail voraus)

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