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Viele kleine Gemeinden suchen gemeinsamen Weg

Im Dekanat Rhön-Grabfeld bilden künftig 31 Pfarreien, fünf Kuratien und acht Filialen sieben Pfarreiengemeinschaften

Bad Königshofen/Fladungen/Mellrichstadt (POW) Rund 22.500 Katholiken leben im Dekanat Rhön-Grabfeld im Nordosten der Diözese Würzburg. Die 31 Pfarreien, fünf Kuratien und acht Filialen des Dekanats sollen künftig enger zusammenrücken. Sieben Pfarreiengemeinschaften sollen bis 2010 errichtet werden. Bisher gibt es zwei Pfarreiengemeinschaften und eine Teilgemeinschaft. „Ich bin kein Freund von Pfarreiengemeinschaften, sehe allerdings auch ein, dass wir im Moment keine anderen Konzepte haben, um in der Seelsorge und Pastoral den Menschen auch zukünftig Heimat zu bieten“, sagt Dekan Gerhard Wissmüller (Sulzfeld) zur Situation in seinem Dekanat (siehe Interview). Die Gemeinden im Dekanat Rhön-Grabfeld auf dem Weg zu Pfarreiengemeinschaften: ein Zwischenbericht.

Das Dekanat Rhön-Grabfeld grenzt an die Diözesen Fulda und Erfurt. Es erstreckt sich von Oberfladungen in der Rhön bis hinunter nach Sulzfeld an der Lederhecke in den äußersten Winkel des Grabfeldes. Zusammen mit dem Dekanat Bad Neustadt ist es identisch mit dem Landkreis Rhön-Grabfeld, dessen Kreisstadt Bad Neustadt ist. Durch das katholisch geprägte Dekanat Rhön-Grabfeld ziehen sich zwei evangelische Riegel – mit Stetten, Sondheim und Ostheim vor der Rhön im Norden und dem Milsgrund in der Nähe von Bad Königshofen.

Während in früheren Zeiten das GrabfeId mit seinen fruchtbaren Böden eher bäuerlich geprägt war, wurde die karge Rhön, die nur dünn besiedelt war, als das Armenhaus Deutschlands bezeichnet. Heutzutage tendiert die Bevölkerung des Landkreises, der 89.000 Einwohner zählt, sternförmig in die Kreisstadt Bad Neustadt, die das Behörden- und Wirtschaftszentrum der Region ist. Ein großer Teil der Menschen pendelt zur Arbeit nach Bad Neustadt. Durch die Randlage des Dekanats fahren viele auch nach Schweinfurt oder Richtung Fulda. Durch die neue Autobahn A 71 hat sich der Pendelverkehr nach Thüringen – nach Meiningen, Suhl und Erfurt – verstärkt. Gerade aus dem Thüringer Raum strömen viele Menschen in die Region, was für die Kirche vor Ort eine Herausforderung darstellt.

Derzeit gehört der Großteil der Menschen im Landkreis Rhön-Grabfeld den beiden christlichen Kirchen an: zirka 56.000 Menschen sind katholisch, rund 25.000 evangelisch. Hinzu kommen russisch-orthodoxe Christen und ein geringer Prozentsatz von Menschen mit anderen Religionen. Die Zahl derer, die gar keiner Religion angehören, wächst durch die Lage zur früheren DDR. Durch die Bildung von Pfarreiengemeinschaften in der Diözese Würzburg und durch die soziologisch-ökonomischen Gegebenheiten im Landkreis Rhön-Grabfeld gab es nach Angaben von Dekan Wissmüller schon Überlegungen bezüglich eines Großdekanats, bestehend aus den Dekanaten Bad Neustadt und Rhön-Grabfeld.

Bereits errichtet sind die Pfarreiengemeinschaften „Um den Findelberg“ und Stockheim-Ostheim. Die Pfarreiengemeinschaft „Um den Findelberg“ mit dem Zentrum Saal an der Saale gibt es seit 1. Januar 2005. Leiter ist der indische Pater Jose Thomas Karickal. Neben der Pfarrei Saal an der Saale gehört die Pfarrei Wülfershausen mit Filiale Eichenhausen zur Gemeinschaft, die rund 2250 Katholiken zählt. Die Wallfahrtskirche „Maria, Trösterin der Betrübten“ am Findelberg bildet das geistliche Zentrum dieser Pfarreiengemeinschaft. Durch das Engagement vieler Ehrenamtlicher wird die Wallfahrt betreut.

Eine kleine Einheit wurde mit der Pfarreiengemeinschaft Stockheim-Ostheim geschaffen, die am 14. Juni 2007 errichtet wurde. Viele Jahre betreute Pfarrer Heinz Röschert die rund 1750 Katholiken. Jüngst hat Dr. Frederic Fungula als Pfarradministrator der Pfarrei Stockheim und der Kuratie Ostheim vor der Rhön die Aufgabe übernommen.

Bereits eine Teilpfarreiengemeinschaft bilden die Pfarreien Alsleben, Sternberg und Trappstadt sowie die Filiale Zimmerau mit insgesamt rund 1200 Katholiken. Leiter ist Pfarrer Kurt Wolf. In der künftigen großen Pfarreiengemeinschaft kommen noch die Pfarreien Untereßfeld mit Filiale Gabolshausen und Obereßfeld sowie die Kuratie Aub mit insgesamt knapp 850 Katholiken hinzu, wo Pfarrer Andreas Bracharz wirkt.

Die künftige Pfarreiengemeinschaft Fladungen-Nordheim mit insgesamt rund 3450 Katholiken bildet eine Besonderheit. Thomas Merz, Pfarrer von Fladungen, Oberfladungen, Brüchs und Rüdenschwinden sowie Kuratus von Leubach, und Hans-Georg Neumann, Pfarrer von Nordheim/Rhön mit Heufurt und Hausen mit Roth sowie Kuratus von Neustädtles, wollen zunächst ihre Seelsorgeeinheiten entwickeln, bevor beide Seelsorgebereiche zu einer einzigen Pfarreiengemeinschaft zusammengeschlossen werden. Durch die Arbeit im seit 30 Jahren existierenden Pfarrverband „Obere Rhön“ hat diese Gemeinschaft reiche Erfahrung in der Zusammenarbeit.

Vorbildlich entwickelt Pfarrer Dr. Florian Judmann nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung die Pfarreiengemeinschaft Mellrichstadt. Zu ihr gehören bisher die Pfarrei Sankt Kilian Mellrichstadt, Hendungen, Eußenhausen und Frickenhausen. Mittelstreu und Oberstreu werden noch bis 2009 von Pater Hans-Günther Beßler betreut. Danach sollen sie mit den Pfarreien rund um Mellrichstadt eine Gemeinschaft bilden. Über 5000 Katholiken vereinen sich in dieser künftigen Pfarreiengemeinschaft.

In der künftigen Pfarreiengemeinschaft Bad Königshofen tritt Anfang 2009 Pfarrer Karl Feser das Amt an und folgt Pfarrer Linus Eizenhöfer nach. Derzeit ist eine Projektgruppe unter Leitung von Pastoralreferentin Regina Werner damit beschäftigt, den Prozess des Zusammenwachsens zu steuern. Vom Königshöfer Pfarrer werden derzeit die Pfarreien Bad Königshofen mit Filiale Ipthausen, Althausen, Eyershausen und die Spitalpfarrei Sankt Elisabeth betreut. Künftig sollen noch die Pfarreien Merkershausen, Breitensee und Herbstadt mit Filiale Ottelmannshausen zur Gemeinschaft hinzukommen. Pfarrer von Merkershausen ist Rudolf Heller, der auch das Mehrgenerationenhaus Sankt Michael der Diözese Würzburg in Bad Königshofen leitet. Pfarrer von Herbstadt und Breitensee ist Andreas Bracharz, bisher unterstützt von Kaplan Marian Bak. Alle Pfarreien dieser künftigen Pfarreiengemeinschaft gehören kommunal zu Bad Königshofen und zählen zusammen über 4300 Katholiken.

Die künftige Pfarreiengemeinschaft mit Großeibstadt, Kleineibstadt, Großbardorf, Kleinbardorf und Sulzfeld mit Leinach wird derzeit von zwei Pfarrern betreut: Pfarrer Dr. Piotr Bruski in Großeibstadt und Dekan Pfarrer Gerhard Wissmüller in Sulzfeld. Gemeindereferent Thomas Hart ist schon in den Katechesen für alle Pfarreien zuständig. Nach Angaben des Referats Gemeindeentwicklung der Diözese Würzburg ist sicherlich in der Übergangssituation mit zwei Pfarrern zu rechnen. Über 3400 Katholiken zählen zu dieser Seelsorgeeinheit.

Bastheim, Reyersbach und Wechterswinkel gehören mittlerweile zum Dekanat Bad Neustadt. Ebenso ist die Kuratie Wargolshausen mit Filiale Junkershausen Teil der Pfarreiengemeinschaft mit Unsleben, Wollbach, Heustreu und Hollstadt im Dekanat Bad Neustadt.

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