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Vier besondere Fotografien

Internetportal „Pfarrbriefservice.de“ kürt die Gewinner des Fotowettbewerbs anlässlich seines 20. Geburtstags

Haßfurt (POW) Bei der Feier zum 20. Jubiläum hat das Internetportal „Pfarrbriefservice.de“ die Gewinner und Gewinnerinnen des Fotowettbewerbs 2022 zum Thema „Mensch, was fühlst du?“ geehrt. Vier Preisträgerinnen und Preisträger erhielten bei der hybrid durchgeführten Veranstaltung Geldpreise und offizielle Urkunden. Platz eins ging an „Die große Liebe“ von Dr. Gerhard Bonse aus Köln, Platz zwei an „Hoffnung“ von Hendrik Steffens aus Ingolstadt in Bayern, Platz drei an „Nochmal ans Meer“ von René Storch aus Flöha in Sachsen. Den Sonderpreis bekam Christine Limmer aus Trostberg in Bayern für „Fronleichnam“.

Rund 280 Einsendungen erhielt „Pfarrbriefservice.de“ von etwa 70 Fotografinnen und Fotografen. Die Auswertung erfolgte durch sieben Jurymitglieder. „Die Auswahl der Bilder vom Wettbewerb war sehr spannend. Das waren sehr breit gefächerte Einsendungen. Da waren Naturbilder dabei. Es waren sehr ernste Bilder, aber auch lustige Bilder“, sagte Harald Oppitz aus der Jury und Fotograf bei der Katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Die Fotografien seien vielfältig, kreativ und individuell. Sie spiegelten das Besondere des Fotowettbewerbs wieder. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren eingeladen, das Thema weit zu denken und auf eigene, individuelle Weise zu interpretieren, umzusetzen und ihrer Kreativität Raum zu geben.

Weitere Jurymitglieder waren der Fotograf Martin Steffen, Markus Erfurt, Corporate Communications beim Sankt Michaelsbund, Peter Weidemann, Pressesprecher des Bistums Erfurt und Fotograf für „Pfarrbriefservice.de“, Christian Lück, Diplom Kommunikations-Designer, Fotografin Angelika Kamlage sowie Christian Schmitt, Mediengestalter und Bildredakteur bei „Pfarrbriefservice.de“.

Die Gewinnerfotos sind vollkommen verschieden, außergewöhnlich, eindrucksvoll und hochemotional. Von Streetphotography über eine gefühlvolle und berührende Schwarzweiß-Fotografie ohne Menschen und ein sorgfältig arrangiertes Bild bis hin zu einem christlichen und künstlerischem Motiv, das aus einer ungewöhnlichen Perspektive fotografiert ist.

Auf dem Siegerfoto „Die große Liebe“ von Dr. Gerhard Bonse ist eine wohnungslose Frau im lächelnden Zwiegespräch mit ihrem Hund zu sehen. „Das Bild ist eine der absolut herausragenden Arbeiten dieses Wettbewerbs und damit zurecht der Gewinnerbeitrag. Das Bild ist handwerklich sehr gelungen. Es ist ein Schnappschuss, aber das Ergebnis ist alles andere als ein Zufall oder ein Glücksschuss“, erklärte Laudator Steffen. „Zu den wohnungslosen Menschen hat Herr Dr. Bonse ein besonderes Verhältnis aufgebaut, das sieht man dem Bild an und das macht die Stärke dieses Motivs aus.“ Gute Menschenfotografie entstehe durch Vertrauen und Nähe. Der Fotograf, die Fotografin müsse nah dran sein, dabei sein. Bonse sei immer auf Augenhöhe mit den Menschen, die er fotografiert. „Die Würde der fotografierten Frau bleibt unangetastet. Sie wird ohne eine Art von Voyeurismus als individueller Mensch in ihrem individuellen Leben gezeigt“, sagte Steffen.

Mehrmals in der Woche sei er in Köln unterwegs und fotografiere, erklärte der Preisträger Bonse. Knapp 80 wohnungslose Menschen habe er in den vielen Jahren abgelichtet. Kommt dabei mit den Menschen ins Gespräch. „Es sind viele Schicksale, die sich dahinter verbergen. Und ich habe in den vielen Jahren, in denen ich mich damit beschäftige, gelernt, wie schnell Menschen in diese Situation hineinrutschen können – wenn der Betrieb Pleite geht oder die Familie auseinanderfällt“, sagt er. Es sei ihm ein sehr großes Anliegen, Menschen, die ohne Wohnung sind, mit Würde darzustellen. „Ich möchte ihnen eine Bühne geben.“

Platz zwei ging an das Bild „Hoffnung“ von Hendrik Steffens. Darauf zu sehen ist eine Frau, umgeben von Dunkelheit, die vor einem Fenster steht und hell angestrahlt wird vom hereinfallenden Licht. Laudator Oppitz zog Parallelen zur aktuellen Zeit, den Krisen in der Welt, der Coronapandemie, den Krisen in der Kirche und der Schnelllebigkeit der Gesellschaft. „Bei diesem Bild hat man das Gefühl, dass sich der Fotograf vorab überlegt hat: Was möchte ich mit meinem Foto sagen und wie kann ich dieses Foto arrangieren? Er hat das Motiv auf das absolut Wesentliche reduziert. Das ist eine Frau, die in der Dunkelheit steht und in das Licht schaut. Diese Frau lässt sich von der Dunkelheit nicht einschüchtern“, erklärte Oppitz. „Ich finde, das ist ein sehr schönes Beispiel für unser Leben heutzutage. Es gibt viel Dunkles außenherum, aber wir können dieses Vertrauen haben, dass da ein Licht ist, das uns leitet, das uns führt.“

Den dritten Platz belegte das Schwarz-Weiß-Foto „Nochmal ans Meer“ von René Storch. Er fotografierte einen Strandkorb von hinten. Wer darin sitzt, ist nicht zu sehen. Lediglich der Gehstock, der daran angelehnt ist und der Rollator der daneben steht. Einen Sonderpreis vergab die Jury an Christine Limmer, die das Motiv „Fronleichnam“ eingesandt hatte: Eine Fronleichnamsprozession, die im Gegenlicht der Sonne beinahe scherenschnittartig wirkt. Das christliche Motiv zeige eine alte Tradition aus einer künstlerischen, anderen, neuen Perspektive.

„Vor 20 Jahren ist im September 2002 ‚Pfarrbriefservice.de‘ damals in Münster gestartet. Aus dem jungen Pflänzchen mit den acht Bistümern zu Beginn ist heute in Zusammenarbeit mit dem Bereich Kirche und Gesellschaft im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz ein weit verzweigtes Netzwerk aller 27 deutschen (Erz-)Bistümer zusammen mit der Katholischen Militärseelsorge geworden“, sagte Leiter Johannes Simon. Hauptanliegen sei es damals gewesen, Ressourcen zu bündeln und mit dem Internet einen kostenfreien Dienst anzubieten, der die Pfarrbriefmacherinnen und Pfarrbriefmacher im deutschsprachigen Raum in ihrer Arbeit unterstützt.

„Pfarrbriefservice.de“ habe sich zu einem erfolgreichen Synergieprojekt entwickelt – mit Vorbildcharakter für eine diözesanübergreifende Zusammenarbeit. Das Portal bietet mittlerweile über 24.000 Bilder und fast 6000 Texte – alle kostenfrei und rechtlich geprüft, für den Pfarrbrief und die nichtkommerzielle kirchliche Öffentlichkeitsarbeit. „Leben mischt sich aus den verschiedensten Farben, Gefühlen und Erlebnissen. Wenn ich im Zusammenhang mit diesem Fotowettbewerb auf die 20 Jahre ,Pfarrbriefservice.de' schaue, ist das manchmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle gewesen, manchmal auch ein Langstreckenlauf, manchmal verlässlicher Alltag, sinnvolles Arbeiten“, sagte Simon. „Machen wir weiter ,ad multos annos', wie der Lateiner sagt, auf viele Jahre mit dem Teilen, das verbindet, dem Motto auf unserer Homepage.“

rg (Pfarrbriefservice.de)

(3922/1071; E-Mail voraus)

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