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„Vom Zement-Trum zum Zentrum“

Schweinfurter Gemeindezentrum Sankt Anton soll zum Zentrum „Kirche und Soziales“ umgebaut werden – Informationsabend zum Zwischenstand der Planungen

Schweinfurt (POW) Bei einem Gemeindeabend zum geplanten Umbau des Gemeindezentrums Sankt Anton zu einem Zentrum „Kirche und Soziales“ haben die Beteiligten über den aktuellen Zwischenstand der Gespräche und Planungen informiert. Im Fokus standen diesmal die Vorarbeiten des Planungsbüros Brückner&Brückner sowie das Konzept zum Zusammenspiel von Gemeindeleben, Pastoral und Caritas.

Viele Gemeindemitglieder und andere Interessierte kamen am Freitag, 20. März, im Pfarrsaal Sankt Anton zusammen. Bei der vorigen Sitzung im Mai 2014 ging es inhaltlich um die Grundidee, Sankt Anton in ein karitatives Zentrum umzuwandeln. Diesmal standen Konzept und Finanzierung im Fokus. Im Hinblick auf die kontinuierlich sinkenden Kirchenbesucherzahlen veranschaulichte Dekan Stefan Redelberger am Bild eines Autos, dass die vor 60 Jahren gebaute Karosserie inzwischen zu groß für den heutigen Motor sei. Die Karosserie dürfe aber niemals größer sein als die Motorleistung. „Was ist also für die Kirche in Schweinfurt heute und in zehn oder 20 Jahren die zu unserer Leistung passende Karosserie?“, stellte er in den Raum. „Sind neun Kirchen in Schweinfurt auf Dauer nötig beziehungsweise bezahlbar? Oder noch mehr zugespitzt: Welche Kirche müssen wir zuerst schließen?“ In der Umfunktionierung der Kirche und der damit einhergehenden Doppelnutzung für Gottesdienst und Caritas sehe er die Chance für Sankt Anton, nicht geschlossen zu werden.

Im Anschluss präsentierte Horst Willems, stellvertretender Geschäftsführer des Orts- und Kreiscaritasverbandes Schweinfurt, die verschiedenen Dienste des Verbands, die in das geplante Zentrum eingegliedert werden sollen. Gedacht sei beispielsweise an das Tageszentrum für seelisch Kranke oder den Kreuzbund. „Wir freuen uns, unsere Dienste mit denen der Pfarrgemeinde Sankt Anton zu verknüpfen“, betonte Willems zum Abschluss.

Über die Auswirkungen des Bauvorhabens für die Gemeinde vor Ort informierte Diakon Joachim Werb. Kirche, Caritas und Gemeinde könne man sich als Wirkungsdreieck vorstellen. Wie bei einem Mobile hängen diese drei Ecken laut Werb zusammen. „Nur wenn es uns gelingt, diese drei Bereiche miteinander in Beziehung zu setzen, kann Sankt Anton zukunftsfähig sein. Nur so wird aus dem Zement-Trum ein Zentrum“, führte er aus. Gemeinschaft brauche einen Raum für Begegnung. Ein „Bürgercafé“ sei beispielsweise eine Idee. Darin könnten ein Tröstercafé nach Beerdigungen stattfinden, Begegnungen nach Gottesdiensten oder Film- und Konzertabende. Mitarbeiter der Caritas-Einrichtungen oder ein Trägerverein könne sich hier möglicherweise bei der Bewirtung einbringen, schlug Werb vor.

Besonderes Interesse weckte die Präsentation des Architekturbüros Brückner&Brückner. Christian Brückner und seine Mitarbeiterin Kristin Heurich-Lösch informierten über die bisherigen Vorarbeiten und Überlegungen, die im Rahmen von Gesprächen mit Vertretern der Pfarrei, der Caritas sowie des Bischöflichen Ordinariats entstanden seien. „Hier kann etwas ganz Besonderes entstehen. Wir müssen Sankt Anton zurück in die Wahrnehmung bringen“, betonte der Architekt. Geplant ist unter anderem, den Gottesdienstraum zu verkleinern und einen Teil des Hauptschiffes abzutrennen. Im umgebauten Pfarrsaal soll eine Vorschuleinrichtung untergebracht werden, im Sankt Bruno-Flügel sollen Büros für den Caritasverband entstehen. Der Haupteingang bleibt an der Südseite und geht vom Kirchplatz zentral in ein Foyer. Das Bürgercafé kommt den Plänen zufolge in den Pfarrhausflügel. Die Bauzeit beläuft sich laut Brückner auf etwa vier Jahre. Die Kosten werden auf 12 bis 15 Millionen Euro geschätzt.

Im Anschluss hatten die Versammlungsteilnehmer die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Mehrfach wurden fehlende Parkplätze moniert. Eine Tiefgarage werde es jedoch auf keinen Fall geben, betonte Architekt Christian Brückner. Zudem wurden Fragen zur Bausubstanz gestellt. Diese ist Brückner zufolge erfahrungsgemäß gut und dürfte kein Hindernis sein. Rückfragen kamen auch zur Finanzierung. Etwa eine Million Euro müsse die Kirchenstiftung aufbringen, antwortete hier Ottmar Prell,Kirchenpfleger der Pfarrei Sankt Anton. Gespräche mit der Bischöflichen Finanzkammer sowie dem Sankt Bruno-Werk seien geführt worden, und man sei zuversichtlich, das Projekt gemeinsam stemmen zu können – durch Rücklagen, Darlehen, Spenden und die Unterstützung des Bistums. „Wir haben einen zuverlässigen Partner: Gott. Haben wir Gottvertrauen“, verlautete aus den Reihen der Anwesenden.

je (Caritas)

(1315/0318; E-Mail voraus)

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