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Haushaltsplan 2019

Von den 1960ern zurück ins 19. Jahrhundert

Die Pfarrkirche Sankt Pius in Waldfenster aus den 1960er Jahren ist abgerissen – Barockkirche Mariä Himmelfahrt wird um zwei Seitenschiffe und die Sakristei erweitert – Dekan Hartmann hofft auf Bauende bis 2020

Waldfenster (POW) „Eine grundlegende Sanierung wäre aus damaliger Sicht teurer als ein Neubau“, erklärt Dekan Stephan Hartmann, Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft „Der Gute Hirte im Markt Burkardroth“. In der Pfarrei Mariä Himmelfahrt in Waldfenster (Landkreis Bad Kissingen) entschied man sich für einen Abriss der Kirche Sankt Pius und für eine Erweiterung der alten Kirche Mariä Himmelfahrt. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme betragen rund 3,3 Millionen Euro. Davon finanziert die Diözese Würzburg 2,8 Millionen Euro. Die Kirchenstiftung trägt, einschließlich der elektronischen Orgel, 120.000 Euro. 420.000 Euro übernimmt der Markt Burkardroth. Damit soll die Außengestaltung der durch den Abriss von Sankt Pius neu gewonnenen Fläche finanziert werden.

Bis Herbst 2018 bildeten in Waldfenster zwei Kirchen den Mittelpunkt des Ortes, erklärt Hartmann. Zum einen gab es die Kirche Mariä Himmelfahrt mit Zwiebelturm, die 1804 auf den Fundamenten der ersten Steinkirche von Waldfenster errichtet wurde. Da diese mit ihren rund 80 Sitzplätzen in den 1960er Jahren jedoch zu klein war, wurde die Kirche Sankt Pius an die Barockkirche angebaut. In dieser neuen Kirche – einem nüchternen Betonbau mit Flachdach und Holzdecke im Stil der 1960er Jahre – fanden rund 450 Kirchenbesucher einen Platz. Vor rund zwölf Jahren stellte man dort jedoch viele Baumängel fest. „Der Stahlbeton war marode und durch das Dach hat es von Anfang an in die Kirche hineingeregnet. Somit stand die Kirche auf dem Prüfstand“, sagt Hartmann.

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Nachdem der Beschluss 2007 gefallen war, dass Sankt Pius abgerissen und neu gebaut werden soll, erfolgten mehrere Bauentwürfe. „Die ursprünglichen Pläne hatten den Waldfensterern aber nicht gefallen“, erklärt Hartmann. Die Entwürfe wurden ständig abgelehnt und die Neugestaltung zog sich mehrere Jahre in die Länge. Erst 2014 kam eine akzeptable Lösung vom Frankfurter Architekten Christoph Mäckler: Die alte, bis dato kaum mehr benutzte Kirche Mariä Himmelfahrt soll um zwei Seitenschiffe und einen Sakristeianbau erweitert werden. Im Herbst 2018 wurde die Kirche Sankt Pius schließlich abgerissen. Von der barocken Kirche Mariä Himmelfahrt stehen nur noch die Außenmauern, das Dach und der Kirchturm.

„Vielfältige Schwierigkeiten gab es mit dem Landesamt für Denkmalpflege“, sagt Christoph Vierheilig, Mitglied des Bauausschusses der Kirchenstiftung Waldfenster. Mariä Himmelfahrt steht unter Denkmalschutz, weshalb der Aufriss der Seitenwände, an denen die Kirche um die Seitenschiffe erweitert werden soll, zunächst nicht genehmigt wurde. Intensive Gespräche hätten das Amt jedoch von der Erweiterung überzeugen können. Hinzu kam jedoch, dass um die Kirche ein Bodendenkmal besteht. „Mit ein wesentlicher Grund, weshalb das Fundament für die Erweiterung jetzt auf stählernen Mikropfählen gebaut werden muss.“

Eine weitere architektonische Herausforderung bestand in der Höhe des Kirchengebäudes. „Damit die Mauern der Seitenschiffe nicht zu hoch werden, wird der Fußboden tiefergelegt.“ Weitere genauere Einzelheiten zum Inneren der Kirche gibt es jedoch noch nicht. „Bei der Gestaltung ist noch keine Entscheidung getroffen“, erklärt Hartmann. Fest stehe nur, dass der Hochaltar, auf dem „Mariä Himmelfahrt“ zu sehen ist, die Kanzel und der Seitenaltar wieder aufgebaut werden und die Muttergottesstatue einen neuen Platz finden wird. „Sie wurden abgebaut und werden gerade restauriert“, sagt der Pfarrer. Dass die Kirche auch wieder die Kanzel bekommen soll, hatte Hartmann zuerst sehr verwundert, da diese in der Regel nicht mehr benutzt wird. „Aber die Denkmalpflege wollte das so haben“, erklärt Hartmann und ist mit der Entscheidung einverstanden. Neu angefertigt werden Altar, Ambo und der Priestersitz. Mit der Erweiterung gibt es in der Kirche rund 170 Sitzplätze.

Damit die Kirchengemeinde während der Zeit des Baus nicht auf ihre Gottesdienste verzichten oder in die anderen Pfarreien fahren muss, finden derzeit die Gottesdienste im Pfarrgemeindezentrum in Waldfenster statt. Da die Bauarbeiten bisher zeitlich im Rahmen liegen, ist Hartmann optimistisch: „Wir hoffen, dass bis Sommer 2020 der Bau fertig ist.“

rh (POW)

(0819/0212; E-Mail voraus)

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