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Von den Wüstenvätern fürs Internet 2.0 lernen

Bischof Dr. Franz Jung gestaltet adventlichen Impuls in der Augustinerkirche – „Zurückhaltung statt Rechthaberei“

Würzburg (POW) Gerade in Sozialen Netzwerken fehlt es nach Meinung von Bischof Dr. Franz Jung häufig an der aufrichtigen Bereitschaft, miteinander ins Gespräch zu kommen. „Oft geht es nur darum, sehr schnell etwas zu kommentieren, um die Deutungshoheit zu erlangen“, sagte er am Freitagabend, 14. Dezember, in der Würzburger Augustinerkirche. Rund 350 Personen nahmen an der von Bischof Jung und dem Singforum Karlstadt unter der Leitung von Regine Schlereth gestalteten Veranstaltung der Reihe „Musik und Meditation“ teil.

Bischof Jung übertrug in seinem Impuls das Wüstenväter-Wort „Sage nicht alles, was du siehst oder hörst, deinem Bruder. Denn das gibt nur Streit“ in das 21. Jahrhundert. Kommentare auf Facebook, Twitter und Co. geschähen oft „zu schnell, zu hart, zu emotional, zu unqualifiziert“. Der Bischof riet stattdessen, sich zunächst in den anderen hineinzuversetzen und diesen ausreden zu lassen. Hilfreich sei zudem, die Person des anderen nicht auf einen Aspekt zu reduzieren, sondern vielmehr zu versuchen, das Ganze wahrzunehmen, und nicht nur den Ausschnitt, der einen persönlich betreffe.

Ich muss mich ernsthaft fragen: Warum regt mich das auf? Warum bewegt mich etwas?“, sagte der Bischof. Er rate zu überlegen, was einem bestimmten Punkt als Gutes abzugewinnen sei. „Selbst ein schlechtes Beispiel ist eher eine Warnung und ein Grund zur Dankbarkeit als zum Dreinschlagen in Selbstüberhebung.“ Rechthaberei sei ein schlechter Ratgeber.

Als positive Beispiele für zuhörende und stille Menschen nannte BIschof Jung die Gottesmutter Maria, den heiligen Josef und den greisen Simeon. Sie alle würden im Advent und an Weihnachten in den Schriftlesungen vorgestellt, sagte Bischof Jung. „Maria lässt sich vom Engel die Botschaft sagen, ohne ihm ins Wort zu fallen. Sie bewahrt in ihrem Herzen, was die Hirten ihr gesagt haben.“

Josef, der Bräutigam Mariens, lasse sich gar vom Engel in die Pflicht nehmen, ohne ein Wort darüber zu verlieren oder sich aufzuregen. „Der greise Simeon wartet jahrelang auf die Begegnung mit dem Messias, ohne zu lamentieren oder alles schlecht zu reden“, hob der Bischof hervor. An diesen biblischen Beispielen werde deutlich, wie Menschen vertrauensvoll sich und ihr Leben in Gottes Hände legten. „Erst als die Zeit erfüllt ist, legen sie beherzt und voll Freude Zeugnis ab.“

mh (POW)

(5118/1324; E-Mail voraus)

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