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„Vorbild für eine missionarische Kirche“

Bischof Dr. Franz Jung feiert Gottesdienst mit den Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem – Der heilige Barnabas als Vorbild für die Kirche von heute

Würzburg (POW) Als einen Mann mit einem großen Herzen und den Inbegriff des missionarischen Jüngers hat Bischof Dr. Franz Jung den heiligen Barnabas charakterisiert. „Barnabas ist ein Vorbild für uns und für eine missionarische Kirche“, sagte er vor rund 400 Gläubigen bei einem Gottesdienst am Montag, 11. Juni, dem Gedenktag des heiligen Barnabas, im Würzburger Kiliansdom. Die Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem, mit denen Bischof Jung eng verbunden ist, feierten die Messe mit und gestalteten sie auch mit Gesängen. Konzelebranten waren unter anderem Domprobst Weihbischof Ulrich Boom, Bischof John C. Ndimbo aus dem tansanischen Partnerbistum Mbinga und Prior Bruder Jean-Tristan de la Portalière von den Monastischen Gemeinschaften von Jerusalem.

In seiner Predigt zeigte Bischof Jung an vier Beispielen auf, warum Barnabas auch für die heutige Zeit wichtig sei. So habe Barnabas einen Acker, der ihm gehörte, verkauft und den Erlös den Aposteln gegeben. „Eine missionarische Kirche ist eine Kirche, in der die Menschen um Christi Willen miteinander teilen“, folgerte der Bischof. Es gehe darum, ob man nur um sich selbst kreise, oder ob man miteinander und füreinander denke. Als zweites Beispiel nannte der Bischof die Bekehrung des Paulus. Während die Apostel noch an dessen Bekehrung gezweifelt hätten, sei Barnabas für Paulus eingetreten. „Dazu gehört ein großer Vertrauensvorschuss.“

Als in Antiochia das Evangelium nicht nur den Juden, sondern auch den Griechen verkündet wurde, habe Barnabas einfach wahrgenommen, dass „der Heilige Geist auch auf ganz andere Menschen, die eigentlich nicht zur Zielgruppe gehörten, gekommen ist“. Barnabas sei ein Mann, der Neues nicht verurteile, betonte Bischof Jung. „Auch wenn etwas nicht geplant, nicht vorhergesehen und nicht gewollt war, hat er ein Auge für das Neue und sagt: Hier macht die Kirche einen Schritt nach vorne.“

Schließlich führte der Bischof die Geschichte des Johannes Markus an. Dieser sei von Paulus und Barnabas auf eine große Missionsreise mitgenommen worden. Doch unterwegs sei es zu einem Zerwürfnis gekommen, woraufhin Johannes Markus wieder in seine Heimat ging. Daraufhin habe Paulus diesen nicht mit auf die zweite Missionsreise nehmen wollen. Barnabas dagegen habe Johannes Markus eine zweite Chance gegeben. „Es gibt Situationen, denen wir nicht gewachsen sind. Das bedeutet aber nicht, dass wir komplette Versager sind“, sagte Bischof Jung. Barnabas habe an Johannes Markus geglaubt. „Eine missionarische Kirche schaut auf die Begabungen, auf die Situationen. Wenn etwas beim ersten Anlauf nicht klappt, heißt das nicht, dass es überhaupt nicht klappt. Es heißt nur, dass man es neu versuchen muss.“

Die Orgel spielte Diözesanmusikdirektor Gregor Frede.

sti (POW)

(2418/0587; E-Mail voraus)

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