Am 8. Dezember, genau 50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils, beginnt das Heilige Jahr und dauert bis zum Christkönigsfest 2016. „Barmherzigkeit meint in der jüdisch-christlichen Tradition keine herablassende Geste, sondern ein tiefes inneres Mitgefühl mit den Hilfsbedürftigen und schuldig Gewordenen“, schreibt Rosenberger. Neben der textlichen Gestaltung sieht er für Wallfahrten vier Möglichkeiten, die Papst Franziskus ans Herz legt: Die Barmherzigkeit mit den Hilfsbedürftigen sollte sich darin zeigen, dass auf der Wallfahrt für ein konkretes Projekt Geld gesammelt wird. Die Barmherzigkeit Gottes mit den Sündern könnte in der eigenen Umkehr deutlich werden. Der Pilgerweg, den Menschen gehen, sollte als Zeichen verstanden werden, dass keiner schon am Ziel angelangt sei und alles wisse. Ausdrücklich rufe der Papst auch zur interreligiösen Begegnung mit den beiden anderen monotheistischen Religionen auf. „Wo es möglich ist, wäre daher eine interreligiöse Wallfahrt ein angemessenes Zeichen“, empfiehlt Rosenberger. Auch ein Pilgerweg von der örtlichen Kirche zur Moschee und Synagoge oder umgekehrt könnte ein eindrucksvolles Zeichen dieses Jahres sein. Die ausführliche Antwort findet sich im Internet unter www.wallfahrtsservice.de.
Mit dieser Antwort endet die Serie mit Fragen an Rosenberger. Seit Start des Internetportals Wallfahrtsservice im Jahr 2008 hat der Moraltheologe knapp 50 Fragen im zweimonatigen Rhythmus beantwortet. Für das kommende Jahr ist eine neue Serie zur Zukunft der Wallfahrt geplant.
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