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Wandel in den Köpfen

Dr. Klaus Roos plädiert in seinem Buch „Sagt den Verzagten: Habt Mut!“ für Blickwechsel und neue Wege in der Seelsorge

Würzburg (POW) Für neue Wege in der Seelsorge plädiert Dr. Klaus Roos, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Außerschulische Bildung im Bischöflichen Ordinariat Würzburg, in seinem neuen Buch „Sagt den Verzagten: Habt Mut!“. Das im Schwabenverlag erschienene Werk will besonders Seelsorgerinnen und Seelsorger in Krisenzeiten ermutigen und spricht sich für einen Blickwechsel in der Seelsorge aus. Einen eigenen Studientag zum Thema des Buches bietet das Institut für Theologisch-Pastorale Fortbildung der Diözese Würzburg am Montag, 17. Oktober, auf der Benediktushöhe in Retzbach.

Für Roos sind in der aktuellen Übergangs- und Krisenzeit der Kirche Bestärkung und Orientierung wichtig. Zum einen stärke das Vertrauen in die eigenen Kräfte oder auf das Eingreifen Gottes die Fähigkeit, durchzuhalten und nach neuen Wegen zu suchen. Gleichzeitig sei aber auch Orientierung notwendig. Roos plädiert dabei für einen Wandel in den Köpfen. Der Weg durch die Krise hänge von Denkmustern und Blickwinkeln, von Einstellungen und Haltungen, von Sichtweisen und Gewichtungen ab. Nötig seien ein Blickwechsel und der Mut, die begrenzten Kräfte auf wenige, aber entscheidende Punkte zu konzentrieren. Roos ist überzeugt: „Nur in einer Kultur des Dialogs, die es riskiert, die eigenen Annahmen und inneren Überzeugungen offenzulegen, können wir uns gemeinsam der Wahrheit nähern, die niemand für sich allein in Anspruch nehmen kann.“

Der Autor, der seit vielen Jahren in der pastoralen Fortbildung, Gemeindeberatung und Supervision der Diözese Würzburg tätig ist, nennt die aktuellen Problemlagen – das, was Kirche lähmt – beim Namen: Komplexität, Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust, widersprüchliche Doppelbotschaften, Überforderung von Seelsorgern aufgrund der Persönlichkeitsstruktur und fehlende Dialogkultur. Beispiele aus dem konkreten kirchlichen Alltag untermauern seine Beobachtungen. Mit sieben Ansatzpunkten setzt Roos dann ein Gegengewicht zu Routine und Leistungsdruck, zu pastoralem Aktionismus und Überforderung. Dabei kommt es ihm auf die innere Einstellung, die Sichtweise, die spirituelle Grundhaltung an, weil davon das eigene Rollenverständnis und das seelsorgliche Handeln abhängen. Pastorale Leidenschaft ist dabei ebenso wichtig wie pastorale Gelassenheit, der „Mut zur Einfachheit“ genauso von Bedeutung wie die Fähigkeit, vernetzt und systemisch zu denken. Roos ermutigt dazu, auf die Fähigkeiten des Gottesvolkes zu setzen, die der Apostel Paulus Charismen nennt, und er räumt unter den seelsorglichen Aufgaben denen den Vorrang ein, die „den Menschen in die Mitte stellen“.

Sein Fazit bringt Roos mit den Worten auf den Punkt: „Ich bin überzeugt: Strukturreformen und Pastoralstrategien allein reichen nicht aus, um die Übergangszeit, in der sich die Kirche befindet, zu gestalten. Die entscheidenden ,Hebelpunkte‘ liegen woanders: in der inneren Einstellung, dem Selbstverständnis, der Grundhaltung der Seelsorgerinnen und Seelsorger, in ihrer Spiritualität.“

Informationen zum Studientag „Für einen Blickwechsel in der Seelsorger“ gibt es beim Institut für Theologisch-Pastorale Fortbildung, Telefon 0931/38664700, E-Mail tpf@bistum-wuerzburg.de.

Klaus Roos: Sagt den Verzagten: Habt Mut! Für einen Blickwechsel in der Seelsorge. 152 Seiten, 14,90 Euro. Schwabenverlag, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-7966-1557-3.

(4111/1050; E-Mail voraus)

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