Würzburg (POW) Das spezifische Profil Katholischer Schulen nimmt ein Buch in den Blick, das am Mittwoch, 20. Juli, in Würzburg vorgestellt worden ist. „Die plurale Gesellschaft sucht nach Räumen, in denen Eigenständiges zu erleben ist“, betonte Domdekan Prälat Günter Putz, Schulreferent des Bistums Würzburg im Kilianeum-Haus der Jugend. Er freue sich daher sehr, dass das vorliegende Werk neben grundlegenden theologischen Reflexionen zur Erklärung „Gravissimum educationis“ des Zweiten Vatikanischen Konzils zehn katholische Schulen als Beispiele konkreter Umsetzung aufzeige.
Aus dem Projekt eines kompakten Büchleins, das ihm im März die Herausgeber Professor Dr. Stefan Heil, Leiter des Katechetischen Instituts der Diözese Würzburg, und Dr. Thomas Franz, Leiter von „Theologie im Fernkurs“ und stellvertretender Direktor der Domschule Würzburg, unterbreitet hätten, sei ein echtes Buch erwachsen, sagte Thomas Häußner vom Echter Verlag.
„Begonnen hat alles mit einer Reihe zu Texten des Zweiten Vatikanischen Konzils, die wir von der Domschule 2015 angeboten haben. Eine Abendveranstaltung stand im Zeichen der Erklärung zur Erziehung“, erläuterte Franz. Um einen Praxisbezug herzustellen, seien damals auch Vertreter dreier kirchlicher Schulen dabei gewesen. Von Heil sei dann die Anregung gekommen, diese Veranstaltung in Buchform der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Neben den Grundlagentexten und theologischen Erläuterungen dazu enthalte das Buch nun die ausführlichen Profile Katholischer Schulen, die exemplarisch alle Schularten abdecken: Vom Vinzentinum und der Katholischen Volksschule ElisabethenHeim in Würzburg über die Theresia-Gerhardinger-Realschule in Amorbach, die Maria-Ward-Schule und die Sankt-Ursula-Schule in Würzburg, die Maria-Ward-Schule Aschaffenburg, die Theodosius-Florentini-Schule der Kreuzschwestern in Gemünden, das Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach und die Don-Bosco-Berufsschule bis hin zur Fachakademie für Sozialpädagogik Sankt Hildegard in Würzburg.
„Bei den Profilen der Schulen haben wir darauf Wert gelegt, dass die Antworten der jeweiligen Schulen auf heutige empirische Herausforderungen möglichst deutlich herausgearbeitet werden“ erklärte Heil. Neben einer ausführlichen Beschreibung der Schule und ihrer Geschichte fänden sich daher auch jeweils Beispiele des konkreten Schulalltags.
Wie Schulreferent Putz ausführte, sei früher die Ganztagesschule ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal Katholischer Schulen gewesen. Ein derartiges Angebot machten heute nahezu alle staatlichen Schulen auch. „Um angesichts des demographischen Wandels bestehen zu können, braucht es heute ein Proprium wie beispielsweise den musikpädagogischen Zweig des ElisabethenHeims in Zusammenarbeit mit der Dommusik.“ An der Sankt-Ursula-Schule in Würzburg und dem Egbert-Gymnasium in Münsterschwarzach seien jeweils noch Ordensleute im Unterricht präsent. „So wird das Charisma der jeweiligen Ordensgemeinschaft vor Ort spürbar.“ Wo das aus personellen Gründen nicht mehr möglich sei, wie bei den Maria-Ward-Schulen oder dem ehemaligen Mädchen-Bildungswerk der Kreuzschwestern in Gemünden, müsse man neue Wege gehen. Die Congregatio Jesu habe die Trägerschaft der Maria-Ward-Schulen im Bistum in Schulstiftungen überführt. Und in Gemünden habe man die Einrichtung in Theodosius-Florentini-Schule umbenannt und sich ab dem kommenden Schuljahr auch für Jungs geöffnet, sagte Putz.
Ausdrücklich dankte der Schulreferent allen am Entstehen des Buchs Beteiligten. Sein besonderer Dank galt den Experten, die jeweils die Artikel über ihre Schule verfasst uns so einen vertieften Einblick ermöglicht hätten.
Thomas Franz/Stefan Heil (Hrsg): Über Schule reden. Zum Profil Katholischer Schulen in der Diözese Würzburg“. 196 Seiten, 14,90 Euro. Echter Verlag, Würzburg 2016. ISBN 978-3-429-03973-8.
mh (POW)
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