Würzburg (POW) Bei einem Gottesdienst in der Würzburger Marienkapelle hat am Montag, 10. Oktober, Bischof Dr. Friedhelm Hofmann des 2014 verstorbenen Generalvikars Dr. Karl Hillenbrand gedacht. Der langjährige Rektor der Marienkapelle hätte an diesem Tag das 40. Jubiläum seiner Priesterweihe begangen. „Generalvikar Hillenbrand habe ich als einen Mitarbeiter erleben dürfen, der sich als kluger Verwalter und unermüdlicher Seelsorger einbrachte“, sagte Bischof Hofmann. Im Anschluss an den Gedenkgottesdienst überreichte Professor Dr. Walter Eykmann im Namen der beiden Mitherausgeber Professor Dr. Wolfgang Weiß und Dr. Stephan Steger die ersten Exemplare der Gedenkschrift „Karl Hillenbrand. Wegbegleiter und Botschafter“ an Bischof Hofmann und Hillenbrands Bruder Dr. Franz Hillenbrand.
Am Gottesdienst in der voll besetzten Bürgerkirche am Marktplatz nahmen neben Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele, Vertretern des Domkapitels, Verwandten und Freunden des Verstorbenen auch Dr. Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland, sowie der frühere evangelisch-lutherische Regionalbischof Christian Schmidt teil.
Im Anschluss an den Gottesdienst stellte Professor Eykmann die Gedenkschrift vor, die er zusammen mit Dr. Steger, Liturgiereferent des Bistums Würzburg, und Professor Weiß vom Würzburger Lehrstuhl für Fränkische Kirchengeschichte zum 40. Jubiläum der Priesterweihe von Dr. Karl Hillenbrand herausgegeben hat. „Der Gedenkband hat eine zweifache Ausrichtung: Zum einen enthält er Erinnerungen und Eindrücke von Freunden, Weggefährten und Mitarbeitern. Zum anderen sind markante Texte aus seinen Predigten und Aufsätzen zusammengestellt, die seine geistliche, theologische und pastorale Botschaft verdeutlichen.“
Hillenbrand habe eine Vielzahl theologischer Felder auf sehr hohem Niveau „beackert“, sagte Eykmann. Dabei habe dieser sich immer als Botschafter verstanden: „Der Botschafter hat etwas zu verkündigen, weiterzusagen und zu erklären. Er hat aber auch die Aufgabe und die Pflicht, auf die ‚Botschaft‘ des anderen zu hören, mit ihm ins lebendige und produktive Gespräch einzutreten. Karl Hillenbrand wusste, dass es nicht hilfreich ist, indoktrinieren oder gar dominieren zu wollen.“
Aus der Reihe von Weggefährten Hillenbrands, die in dem Buch zu Wort kommen, hob Eykmann insbesondere den Beitrag von Dr. Schuster und Professor em. Dr. Dr. Karlheinz Müller hervor. Darin sei brillant dargestellt, wie der Verstorbene den Kontakt zur jüdischen Gemeinde gepflegt habe und zugleich als Brückenbauer für die Bischöfe Scheele und Hofmann fungiert habe. Bischof Hofmann dankte abschließend den Herausgebern des Gedenkbands sowie allen, die an dessen Entstehen beteiligt waren.
In seiner Predigt hatte der Bischof an den plötzlichen Tod Hillenbrands am 21. November 2014 erinnert. „Generalvikar Hillenbrand hat auf diesen Tag hin gelebt. Die Königsherrschaft Gottes zu akzeptieren war ihm ein Herzensanliegen. In vielen seiner Schriften und Bücher hat er auf die Wanderung der Kirche durch die Zeit mit Blick auf das große Ziel ebenso eindringlich hingewiesen wie auf die besondere Verantwortung der Priester auf diesem Weg.“ Neben seinen vielfältigen Aufgaben als Generalvikar habe er sich mit großem Eifer auch als Rektor der Marienkapelle, in der Ökumene sowie für gute Beziehungen mit der jüdischen Gemeinde eingesetzt, sagte der Bischof. „Generalvikar Hillenbrand habe ich als einen Mitbruder erleben dürfen, der sich als kluger Verwalter und unermüdlicher Seelsorger einbrachte.“ Zudem sei dieser oft als Referent, Prediger und Impulsgeber in anderen Diözesen eingeladen worden. Außerdem habe Hillenbrand sein Engagement und seinen Sachverstand als stellvertretender Vorsitzender des Verbandsausschusses des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) eingebracht.
Walter Eykmann/Stephan Steger/Wolfgang Weiß (Hrsg.): Karl Hillenbrand. Wegbegleiter und Botschafter. Eine Gedenkschrift aus Anlass seiner Priesterweihe vor 40 Jahren. 245 Seiten, 14,90 Euro. Echter Verlag, Würzburg 2016. ISBN 978-3-429-04309-4.
mh (POW)
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