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Weihe ist eine „Lebensübergabe“

Bischof Dr. Franz Jung weiht Diakon Dr. Andy Theuer zum Priester – Festlicher Gottesdienst im Kiliansdom – Neupriester für Pastoralen Raum Bad Brückenau angewiesen

Würzburg (POW) Bei einem festlichen Pontifikalgottesdienst am Samstag, 7. Juni, im Würzburger Kiliansdom hat Bischof Dr. Franz Jung den Diakon Dr. Andy Theuer (34) aus der Pfarrei Sankt Josef in Vossenack (Bistum Aachen) zum Priester geweiht. Die Worte aus dem Eröffnungslied „Kommt her, zu seinem Dienst euch stellt“ gälten heute ganz besonders für Theuer, sagte Bischof Jung zu Beginn der Feier. „Ich danke Dir, dass Du Dich bereit erklärt hast, Dich für den Herrn in der Ortskirche von Würzburg senden zu lassen.“ Der Gottesdienst wurde live auf der Bistums-Homepage (livestreams.bistum-wuerzburg.de) sowie dem YouTube-Kanal des Bistums Würzburg übertragen.

„Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!“ Diese Worte Jesu aus dem Johannesevangelium hätten am heutigen Tag der Priesterweihe ein besonderes Gewicht, sagte Bischof Jung in seiner Predigt. „In der Weihe des eigenen Lebens an den Herrn kommt der Wille zum Ausdruck, ganz im Herrn und in seiner Liebe zu bleiben.“ Weihe verstehe sich nicht nur als Beauftragung oder Sendung, sondern als Lebensübergabe. Der Geweihte verspreche, sich in der zölibatären Lebensform „von Tag zu Tag dem Herrn enger zu verbinden“. Mit dem Bleiben verbinde sich die Haltung der Beharrlichkeit, des „Da-Bleibens“, fuhr der Bischof fort. Bleiben, auch wenn der Herr gefühlt ausbleibe, wenn man hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibe, wenn sich alles radikal verändere. „Nur weil er bei uns bleibt können auch wir bleiben, ohne uns den Herausforderungen zu entziehen, die uns zugemutet und oft auch zugelastet sind.“

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Jesus sage weiter: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ Mit seinem „endgültigen und endzeitlichen Opfer“, dem Tod am Kreuz, habe Jesus die Macht des Todes gebrochen, alle menschlichen Verfehlungen vergeben und in neues Leben verwandelt, sagte der Bischof. „Dieses Lebensopfer des Herrn dürfen wir ehrfurchtsvoll vergegenwärtigen in unserem priesterlichen Tun.“ Dieses Tun bedeute nicht nur den liturgischen Nachvollzug, sondern es solle zur persönlichen Lebensform werden, erklärte der Bischof. Jesus wolle keine Knechte, die nur Dienst nach Vorschrift machen, sondern Freunde. „Immer wieder erfahren wir uns als unnütze Knechte, die sich nur damit retten, zu tun, was ihnen aufgetragen wurde. Erst der Freund tut etwas nicht, weil er es muss oder weil er auf Lohn schielt, sondern er tut es um des Freundes willen als Freundschaftsdienst.“

Freundschaft, schon gar nicht die Freundschaft zu Gott, könne nicht erzwungen werden, sondern bleibe „ein wunderbares Geschenk“, betonte Bischof Jung. „Ab heute gilt es vor allem die Freundschaft zum Herrn zu pflegen, der wie ein guter Freund das Beste in uns wecken möchte.“ Freundschaft erkenne man an den Früchten, die sie bringe, fuhr der Bischof fort: „Jesus erwartet von uns Früchte, die bleiben.“ Aufgabe und Berufung des Priesters sei es, im Namen Jesu für die Verwandlung seiner selbst, der Menschen und der Welt zu bitten. „Nur wo wir uns in der täglichen Übung des Gehorsams seinen Willen zu eigen machen, darum beten, dass ,sein Wille geschehe‘, da kann sein Reich anbrechen und seine Herrlichkeit unter uns aufstrahlen, da weihen wir uns ganz dem Herrn und werden zu Dienern seiner Gnade.“

Theuer habe als seinen Primizspruch das Psalmwort „Weise mir Herr, deinen Weg, ich will ihn gehen in Treue zu dir“ gewählt. Er sei Theuer dankbar, dass dieser in den zurückliegenden Jahren immer neu Wegweisung erbeten habe, sagte Bischof Jung. „Möge Ihnen der Herr weiterhin Seinen Weg weisen und mögen Sie ihm als Freund treu zur Seite gehen. In großer innerer Entschiedenheit sind Sie nun Ihren Weg gegangen. Möge der Herr das gute Werk vollenden, das er in Ihnen begonnen hat.“

Zu Beginn der Feier stellte Domvikar Regens Peter Göttke den Weihekandidaten vor und bat ihn, vor den Bischof zu treten. Der Diakon bekundete seine Bereitschaft zur Priesterweihe mit den Worten: „Hier bin ich.“ Göttke versicherte sodann, dass der Kandidat für das Priesteramt geeignet sei, und bestätigte dessen guten Leumund. Vor der Erteilung der Priesterweihe versprach Theuer, seinen Dienst gegenüber dem Bischof und seinen Nachfolgern in Ehrfurcht und Gehorsam zu tun. Dabei erklärte er unter anderem, sich mit seinem ganzen Leben an Christus zu binden und aus dieser Beziehung zum Heil der Menschen zu leben.

Bei der Anrufung der Heiligen lag der Weihekandidat ausgestreckt am Boden und zeigte seine Bereitschaft, sich Gott ganz hinzugeben. Dann legten ihm Bischof Jung, Weihbischof Paul Reder sowie mehr als 30 Priester aus der ganzen Diözese Würzburg die Hände auf – seit urchristlicher Zeit Zeichen für die Beauftragung und Bevollmächtigung. Im Weihegebet bat Bischof Jung schließlich um den Geist Gottes für den Neupriester. Als „ausdeutende Zeichen“ der Weihehandlungen zogen Pfarrer Josef Wolff von der Pfarrei Sankt Josef in Vossenack und Dompfarrer Domkapitular Stefan Gessner dem Geweihten das priesterliche Gewand an, salbte ihm Bischof Jung die Hände, überreichte Kelch und Hostienschale und umarmte ihn zum Friedensgruß.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Theuer allen, die ihn in den vergangenen Jahren auf seinem Weg begleitet haben, allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen haben, sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Priesterseminars. Besonders dankte er Bischof Jung „für das Vertrauen, das Sie heute in mich gesetzt haben“, sowie „allen Weggefährten“ aus der Dompfarrei, der Pfarreiengemeinschaft Schondra-Oberleichtersbach, dem Pastoralen Raum Bad Brückenau, seiner Heimat Vossenack „und allen, die heute angereist sind, meinen Freunden, meiner Familie und besonders meiner Mutter“. Im Anschluss erteilte Theuer den allgemeinen Primizsegen.

Verwandte, Freunde und Gläubige aus der Heimat- und Praktikumspfarrei des Weihekandidaten, Mitglieder des Domkapitels und Priester aus allen Teilen des Bistums nahmen an der Feier teil. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst vom Domchor und dem Bläserensemble am Würzburger Dom unter Leitung von Domkantor Julian Beutmiller sowie Domorganist Professor Stefan Schmidt mit „Ubi caritas“ von Maurice Duruflé, „Nun jauchzt dem Herren, alle Welt“ von Alan Wilson, „Großer Gott, wir loben dich“ von Karl Norbert Schmid, „Grand Choeur Dialogué“ von Eugène Gigout und „Trumpet Tune“ von Henry Purcell.

Die Primiz feiert der Neupriester am Pfingstmontag, 9. Juni, um 12 Uhr im Würzburger Neumünster. Primizprediger ist Generalvikar Dr. Jürgen Vorndran. Bei der Nachprimiz am Dreifaltigkeitssonntag, 15. Juni, um 18 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Peter und Paul in Oberleichtersbach predigt Domkapitular Pfarrer Armin Haas. Am Sonntag, 29. Juni, feiert Theuer um 10 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Josef in Vossenack Heimatprimiz. Die Predigt hält Domkapitular Regens Franz Vogelgesang (Bistum Speyer).

Mit Wirkung vom 7. Juni ist Theuer als Kaplan im Pastoralen Raum Bad Brückenau angewiesen worden.

sti (POW)

(2425/0607; E-Mail voraus)

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