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„Weit mehr als nur ein Verwaltungsakt“

Weihbischof Paul Reder verleiht vier Frauen die Missio Canonica – Feierlicher Gottesdienst in der Hauskapelle des Würzburger Priesterseminars 

Würzburg (POW) Vier Frauen hat Weihbischof Paul Reder am Freitagnachmittag, 31. Januar, bei einem Gottesdienst in der Hauskapelle des Würzburger Priesterseminars im Auftrag von Bischof Dr. Franz Jung die Missio canonica für das Lehramt an Gymnasien verliehen. „Dass die Übergabe in einem Gottesdienst erfolgt, macht deutlich, dass es nicht nur um einen Verwaltungsakt geht. Die Übergabe der Urkunde ist gleichzeitig das, was die Überschrift besagt: Missio – eine Sendung“, sagte der Weihbischof. Die kirchliche Erlaubnis, katholischen Religionsunterricht zu erteilen, erhielten die Referendarinnen Katharina Fey, Victoria Knaup, Theresa Winter und Tabea Vornberger vom Würzburger Matthias-Grünewald-Gymnasium. An dem Gottesdienst nahmen neben Ordinariatsrätin Dr. Christine Schrappe, Leiterin der Hauptabteilung Bildung und Kultur, und Jürgen Engel, leitender Schulamtsdirektor im Kirchendienst, auch der Seminarlehrer Studiendirektor Peter Herrmann (Matthias-Grünewald-Gymnasium) sowie Eltern und Freunde der Beauftragten teil.

Mit Auszügen aus den Motivationsschreiben der vier Frauen gab Engel im Gottesdienst einen Einblick in die Beweggründe, sich in den Dienst als Religionslehrerinnen nehmen zu lassen. Es gehe einer zum Beispiel darum, Teil der Kirche zu bleiben und diese mitzugestalten. Bei einer anderen sei es der gute und motivierende Religionsunterricht gewesen, den sie erlebt habe, der sie bewegt habe, das Fach zu studieren. Eine andere habe als Motivation genannt, ein differenziertes Verständnis von Nächstenliebe zu vermitteln. Eine weitere erklärte, es sei ihr bewusst, dass sie eine der wenigen öffentlichen Vertreter der Kirche im Leben der Schülerinnen und Schüler sein werde.

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In seiner Predigt schlug der Weihbischof einen Bogen vom aktuellen Heiligen Jahr zur Entscheidung der vier Frauen, sich für das Fach katholische Religionslehre zu qualifizieren. „Ebenso wie wir Jahre und Orte als geprägt erfahren, können auch wir Prägungen erhalten.“ So prägten die Herkunftsfamilie, aber auch das kulturelle Umfeld oder Entwicklungen der Gesellschaft Menschen. Für die Studien- und Berufswahl seien auch Prägungen durch das Fach aus der eigenen Schulzeit maßgeblich. „Seien es positive Erfahrungen, an die wir anknüpfen wollen, oder auch negative, die Motivation sind, es besser zu machen.“

Mit der Missio canonica würden die Frauen gesendet, um Kindern und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen, die ihnen anvertraut werden, eine Prägung durch den Religionsunterricht zu geben. Das erfordere bei diesem Fach mehr als beim Unterrichten von Mathematik, Naturwissenschaften oder Sprachen. Der Religionsunterricht lebt laut Weihbischof Reder „von Ihren persönlichen Überzeugungen, Ihrem Glauben und Ihrer Haltung, mit der Sie als Lehrkraft der Vermittlung von Inhalten eine besondere Prägung verleihen“.

Im Evangelium gibt Jesus Petrus nach einer erfolglosen Nacht auf dem See nochmals den Auftrag, die Netze auszuwerfen, nachdem dieser sagt: „Wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen.“ Auch Lehrkräften seien solche Erfahrungen nicht fremd. Klassenleistungen blieben hinter den Erwartungen zurück, Schülerinnen und Schüler entwickelten nicht ihr volles Potential, mit viel Aufwand vorbereitete Unterrichtsstunden gelängen nicht wunschgemäß. „Doch auf Dein Wort hin werde ich die Netze auswerfen“, sagt Petrus im Evangelium. „Diese Haltung, dem Herrn mehr zu vertrauen als eigenen Befindlichkeiten und persönlichen Einschätzungen, ist bis heute die Grundlage für alle, die im Rahmen der kirchlichen Glaubensgemeinschaft mit seiner Sendung beauftragt werden“, betonte Weihbischof Reder.

Der Apostel Paulus ermutige im Brief an die Gemeinde in Philippi dazu, in jeder Lage „betend und flehend“ die persönlichen „Bitten mit Dank vor Gott“ zu bringen. Das lasse sich mit dem „Fünf-Finger-Gebet“ einfach bewerkstelligen. Der Daumen stehe dafür für das, was gelungen sei und für das jeder Gott dankbar sei. Der Zeigefinger stehe für die Überlegung, was Gott einem gezeigt habe, auf was er hingewiesen habe. Der Mittelfinger erinnere an die Frage: Was bringt mich ins Gleichgewicht oder aus demselben? „Der Ringfinger steht für die Verbindung zu anderen Menschen und die Frage: Mit wem habe ich mich heute besonders verbunden gefühlt? Wen möchte ich Gott im Gebet besonders anvertrauen?“ Der kleine Finger symbolisiere das, was zu kurz gekommen sei. „Auch das soll vor Gott seinen Platz haben.“ Zentral sei zudem die Dankbarkeit. „Sie hilft uns zu begreifen, dass unser Leben und Wirken – nicht nur in der Schule – vom Vertrauen Gottes umfangen ist. Über diese Dankbarkeit entwickelt sich, was Paulus – geprägt durch seine Erfahrung – als Wirklichkeit ausdrückt: ,Der Gott des Friedens wird mit euch sein.'“

mh (POW)


(0625/0154; E-Mail voraus)
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