Würzburg (POW) Unter dem Motto „Kommt, alles ist bereit!“ steht der ökumenische Weltgebetstag der Frauen am Freitag, 1. März 2019. In über 170 Ländern beteiligen sich Christen weltweit daran, schreibt das Referat Frauenseelsorge der Diözese Würzburg. Der Tag verbinde christlichen Glauben und Handeln für eine gerechtere Welt. Vorbereitet wurde der Weltgebetstag diesmal von Frauen aus Slowenien. Im Gottesdienst machen sie darauf aufmerksam, wie Arme, Behinderte und Minderheiten an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Doch das Motto „Kommt, alles ist bereit!“ schließe genau diese Gruppen ein und bitte alle Menschen rund um den Globus an einen Tisch.
Slowenien sei eines der jüngsten und kleinsten Länder der Europäischen Union mit rund zwei Millionen Einwohnern. Bis zum Jahr 1991 sei Slowenien nie ein unabhängiger Staat gewesen, heißt es im Arbeitsheft zum Weltgebetstag. Dennoch war das Land schon immer Knotenpunkt für Handel und Menschen aus aller Welt. Sie brachten vielfältige kulturelle und religiöse Einflüsse mit ins Land. Heute liege das Land auf der Balkanroute, auf der im Jahr 2015 tausende vor Krieg und Verfolgung flüchtende Menschen nach Europa kamen. Auch Menschen aus Slowenien gingen heute noch ins Ausland, um Geld zu verdienen, erklärt Andrea Kober-Weikmann, Leiterin des Referats Frauenseelsorge. „Der Gaststatus ist ihnen am eigenen Leib bekannt, und nun erleben sie, dass Fremde in ihrem Land auch nicht sehr willkommen sind.“
Im Gottesdienst stehen fünf Frauen stellvertretend für verschiedene Probleme in Slowenien. „Eine Frau erzählt zum Beispiel, wie die ethnische Minderheit der Roma nicht anerkannt und ausgestoßen wird“, sagt Barbara Hilpert, Ehrenamtliche im Vorbereitungsteam des Weltgebetstags in der Diözese Würzburg. Viele Roma lebten ohne Zugang zu Wasser und Strom, Kinder erhielten keine gute Schulbildung, was sich wiederum später negativ auf die Arbeitssuche auswirke. „Man könnte das Motto auch mit ‚Es ist noch Platz‘ gleichsetzen“, erklärt Kober-Weikmann. Es lade dazu ein, dass alle Menschen „mit am Tisch sitzen können“.
Das Motto spiegelt sich auch im Titelbild des Weltgebetstags wieder. Zu sehen ist ein Tisch, auf dem landestypische Spezialitäten aufgetischt sind wie ein Lebkuchenherz, ein Nusszopf und Weinreben. Am oberen Bildrand tanzen Frauen in slowenischer Tracht. Am unteren Bildrand befinden sich Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben: eine alleinerziehende Mutter, ein blindes Mädchen, ein tauber Junge und ein spastisch gelähmtes Mädchen. Auch sie sind an den Tisch eingeladen.
Mit den Kollekten der Gottesdienste in Deutschland werden weltweit Projekte für Frauen und Mädchen unterstützt. Darunter sind vor allem Projekte, die auf politische und gesellschaftliche Teilhabe von Frauen ausgelegt sind. Ein Projekt in Kolumbien unterstütze Frauen, deren Familienangehörige gewaltsam entrissen worden sind. Ein anderes Projekt in Slowenien sei Anlaufstelle für Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind. „Die Kollekte eines Jahres geht nicht komplett an das gastgebende Land“, erklärt Gesine von Postel, ebenfalls ehrenamtlich Engagierte. „Weltweit bestehen Projekte, die auf Nachhaltigkeit über lange Jahre hinweg angelegt sind, damit sie Wirkung zeigen können.“
Das Referat Frauenseelsorge bietet in Zusammenarbeit mit dem evangelisch-lutherischen Dekanat Würzburg, der evangelisch-methodistischen Kirche in Schweinfurt und Würzburg sowie dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) im Januar Studientage und eine Musikwerkstatt zur Vorbereitung auf den Weltgebetstag an. Zielgruppe seien Frauen, die sich ehrenamtlich in ihren Gemeinden für den Weltgebetstag verantworten sowie alle Interessierten.
An den Studientagen werden die Ehrenamtlichen über den Weltgebetstag und Slowenien informiert. Sie erhalten Material, setzen sich intensiv mit ausgewählten Bibelstellen auseinander und stellen Überlegungen an, wie man den von den slowenischen Frauen vorgeschlagenen Gottesdienst in die Tat umsetzt. Die Studientage für den Raum Würzburg finden am Donnerstag, 17. Januar, von 9 bis 17 Uhr, Freitag, 18. Januar, von 15 bis 21 Uhr sowie Samstag, 19. Januar, von 13 bis 19 Uhr jeweils im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus in Würzburg statt. Für den Raum Miltenberg wird ein Studientag am Samstag, 19. Januar, von 9 bis 16 Uhr im Franziskushaus in Miltenberg angeboten. Der Studientag für den Raum Aschaffenburg findet am Donnerstag, 24. Januar, von 14.30 bis 18 Uhr im Aschaffenburger Martinushaus statt. Für den Raum Gemünden-Karlstadt-Lohr-Sinngrund wird ein Studientag am Samstag, 26. Januar, von 9 bis 16.30 Uhr im Pfarrheim Sankt Josef in Lohr-Sendelbach angeboten.
In der Musikwerkstatt am Freitag, 25. Januar, von 17 bis 20 Uhr im Rudolf-Alexander-Schröder-Haus in Würzburg werden die Lieder des Weltgebetstags gesungen und interpretiert. „Die Veranstaltung soll einfach Spaß machen“, sagt Kober-Weikmann. Eingeladen sei jeder, der gerne singt und musiziert. Eigene Instrumente dürfen mitgebracht werden.
Die Teilnahme an den Studientagen und an der Musikwerkstatt ist kostenlos. Anmeldung jeweils bis Montag, 10. Dezember, beziehungsweise für den Raum Aschaffenburg bis Montag, 14. Januar, bei: Referat Frauenseelsorge, Kilianshaus, Kürschnerhof 2, 97070 Würzburg, Telefon 0931/38665201, E-Mail frauenseelsorge@bistum‑wuerzburg.de, Internet www.frauenseelsorge.bistum-wuerzburg.de.
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