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„Wichtige Zeugen für den Glauben“

Bischof Dr. Franz Jung lässt sieben Erwachsene zu Taufe, Firmung und Eucharistie zu – Aufnahme in die Gemeinschaft der Kirche an Ostern

Würzburg (POW) Insgesamt sechs Frauen und ein Mann aus fünf Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften der Diözese Würzburg möchten in die katholische Kirche aufgenommen werden. Ihnen erteilte Bischof Dr. Franz Jung am Sonntag, 21. Februar, im Würzburger Kiliansdom die Zulassung zu Taufe, Firmung und Eucharistie. Der Bischof salbte ihnen dazu unter Beachtung der Corona-Hygienemaßnahmen die Stirn mit Katechumenenöl und segnete sie. Nach mindestens einem Jahr der Vorbereitung werden sie an Ostern oder in der Osterzeit in ihren Heimatgemeinden in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen.

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Bischof Jung begrüßte die Taufbewerber und ihre Begleiter am Siebenarmigen Leuchter im Mittelgang. Vertreter der Heimatpfarreien der Taufbewerber legten vor dem Bischof Zeugnis ab, dass die Katechumenen den Kontakt zur Gemeinde suchen und sich in Glaubensfragen unterweisen lassen. Sie überreichten Bischof Jung jeweils Sendschreiben für ihre Bewerber. Die Bewerber kommen aus Elsenfeld, Motten (Pfarreiengemeinschaft „Sankt Georg – Maria Ehrenberg, Bad Brückenau“), Schonungen, Schweinfurt und Würzburg. „Es ist ein wichtiges Zeichen für uns, unser Bistum, unsere Gemeinden, unsere Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie alle Gläubigen, dass erwachsene Menschen nach dem einen Glauben fragen“, sagte Bischof Jung. In einer Prozession zogen die Katechumenen mit ihren Begleitern hinter dem Bischof in den Kiliansdom.

„Wie geht in unseren Tagen Begleitung zum Glauben?“ Bischof Jung erläuterte diese Frage in seiner Predigt mit Blick auf die Taufe des Äthiopiers in der Apostelgeschichte. Darin wird Pilippus vom Engel des Herrn nach Süden ausgesandt. „Er weiß nicht, was er da soll, aber er geht in die öde Gegend, um die Augen aufzuhalten, was passiert und wem er begegnen wird.“ Auch die Begleiter der Taufbewerberinnen und Taufbewerber seien Engel, die sich bereit erklärt hätten, zu Begleitern zu werden auf dem Weg der Suche nach dem Glauben und Wegweiser zu sein in die Gemeinschaft der Kirche. In der Apostelgeschichte trifft Philippus auf einen Äthiopier, der nach Jerusalem gekommen war, um Gott anzubeten, und nun im Wagen heimwärts fährt. „Er ist getrieben von einer tiefen Sehnsucht“, sagte Bischof Jung. Er habe die heiligen Schriften erworben, um sie zu lesen, auch wenn er sie nicht verstehe. „Wo hat Sie Ihre Sehnsucht hingeführt? Wann ist diese Frage gekommen nach dem Mehr im Leben, nach dem, was die Vokabel Gott heißen könnte?“, wandte sich Bischof Jung an die Taufbewerberinnen und Taufbewerber.

Philippus folge dem Wagen und stelle im entscheidenden Augenblick die richtige Frage: „Verstehst Du auch, was Du liest?“ Daraufhin lade der Äthiopier ihn in seinen Wagen ein. „Es ist immer eine Gnade, wenn man den richtigen Mensch am richtigen Ort zur richtigen Zeit findet“, sagte der Bischof. Jeder könne eine solche Geschichte von seinem eigenen Berufungsweg erzählen. „Man muss an einem Punkt anfangen im Leben, von dem aus sich dann die Schönheit des Glaubens entfalten kann.“ Für den Äthiopier sei dieser Punkt eine Stelle aus den Schriften des Propheten Jesaja gewesen, „der zentrale Text, der jeden Karfreitag verlesen wird“, erläuterte der Bischof. Darin heißt es: „Wie ein Schaf wurde er zum Schlachten geführt; und wie ein Lamm, das verstummt, wenn man es schert, so tat er seinen Mund nicht auf.“ Dieser Mann sei Jesus Christus, den die Kirche in jeder Eucharistiefeier als das Lamm Gottes bekenne. Philippus lege dem Äthiopier das „Geheimnis der glücklichen Schuld“ dar. Daraufhin frage der Äthiopier, was seiner Taufe noch im Weg stehe. Die Aufgabe des Philippus sei erfüllt. „In dem Moment, wo sich das Geheimnis erschließt, kann der Engel wieder gehen“, fuhr Bischof Jung fort. Das Wichtigste sei die Freude, die auch der Äthiopier verspüre. „Ich wünsche Ihnen heute diese Freude aus der Begegnung, die bleibt als die Gabe des Heiligen Geistes, die wahre Freude im Herrn.“

Auf unterschiedlichen Wegen haben die Bewerber zur katholischen Kirche gefunden. Sie habe durch den Glauben inneren Frieden gefunden, erzählte eine Bewerberin. Nach einem schweren familiären Schicksalsschlag fand eine andere Bewerberin Halt im Glauben. Sie sei erst in Deutschland in Kontakt mit dem Christentum gekommen, erzählte eine Studentin aus Asien: „2020 habe ich angefangen, die Bibel richtig zu lesen und zu beten. Ich bin so dankbar dafür.“ Eine andere junge Frau erzählte, dass sie als Teenager sehr schwierig gewesen sei. Doch jemand habe sie nicht aufgegeben, so sei sie auf den Weg zu Gott gekommen. Für eine Altenpflegerin war der Kontakt mit den ihr anvertrauten alten und sterbenden Menschen der Auslöser, sich mit dem Glauben zu beschäftigen. „Ich habe schon immer geglaubt“, sagte ein Mann. Er hole jetzt seine Taufe nach, weil er Verantwortung für seine Familie übernehmen wolle auf der Basis des christlichen Glaubens. Nach dem Tod ihrer Mutter habe sie zufällig den Weg zu einer Gemeinde gefunden, erzählte eine Frau. „Auf einmal hatte ich wieder einen inneren Kompass. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich möchte der Gemeinschaft etwas zurückgeben als Dank dafür, dass sie mich aufgefangen hat.“

2020 hatte Bischof Jung zwölf Frauen und zehn Männer zu Taufe, Firmung und Eucharistie zugelassen sowie eine Frau für die Erwachsenenfirmung.

sti (POW)

(0821/0184; E-Mail voraus)

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