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„Wir fühlen uns total geehrt“

Sternsinger aus der Pfarrei Sankt Ludwig in Marktbreit vertreten das Bistum Würzburg beim Empfang am 8. Januar im Bundeskanzleramt in Berlin

Marktbreit (POW) Es ist für alle eine riesige Überraschung gewesen: Fabian Schneider (11), die Brüder Michel (14) und Anton Brenner (15) sowie Noah Kolbert (16) aus der Pfarrei Sankt Ludwig in Marktbreit (Dekanat Kitzingen) vertreten das Bistum Würzburg beim Sternsingerempfang mit Kanzler Olaf Scholz am Montag, 8. Januar, im Bundeskanzleramt in Berlin. Bei der Verlosung zur 66. Aktion Dreikönigssingen hatten sie das nötige Losglück. „Ich freue mich, dass es endlich geklappt hat“, sagt Dekan Gerhard Spöckl. „Es tut gut, dass diese kleinen Gemeinden auch einmal im Mittelpunkt stehen.“ Insgesamt werden 108 Sternsingerinnen und Sternsinger aus allen 27 deutschen (Erz-)Diözesen singen und den Segensspruch im Kanzleramt anschreiben.

„Wir fühlen uns total geehrt“, sagt Anton. Er und sein Bruder Michel, der den Stern tragen wird, sind seit sieben Jahren bei den Sternsingern dabei. „Wir leben in einer privilegierten Welt, und es geht nicht allen Menschen so gut. Wir wollen den Leuten etwas zurückgeben“, erzählt Anton von seiner Motivation. Man könne Menschen eine Freude bereiten und zugleich helfen, ergänzt Michel. „Wenn wir zu alten Menschen gehen, freuen die sich immer total, wenn wir singen und etwas aufsagen.“ Wenn die Sternsinger an der Tür klingeln, wissen sie meist nicht, was sie erwartet. Einmal hätten sie bei einer alten Frau geklingelt, erzählt Anton. Als sie die Tür öffnete, standen hinter ihr „zehn oder 20“ Menschen und obendrein der Bürgermeister. „Ich glaube, es war ihr 99. Geburtstag. Aber sie hat sich wirklich gefreut.“ Man könne Menschen glücklich machen und mit den Spenden etwas Gutes tun, fasst Noah zusammen. Er ist bereits seit acht Jahren als Sternsinger unterwegs.

In diesem Jahr gibt es in der Pfarrei insgesamt elf Sternsingergruppen, sagt Monika Jacob vom sechsköpfigen Sternsinger-Betreuerteam. Sie wird zusammen mit Karlheinz Damm die Sternsinger nach Berlin begleiten. „Das Besondere bei uns ist die gelebte Ökumene“, sagt Jacob. Marktbreit und die zur Pfarrei gehörigen Gemeinden seien überwiegend evangelisch geprägt. Von den elf Gruppen kämen vier aus den evangelischen Nachbargemeinden. Die Entscheidung, wer nach Berlin fahren darf, sei nicht leicht gewesen. „Wir haben so viele Kinder, und alle hätten es verdient, mitzufahren.“ Letztlich habe man unter den „Dienstältesten“ ausgewählt. Auch Fabian ist bereits seit sechs Jahren als Sternsinger aktiv. „Ich bin mit fünf Jahren das erste Mal mitgelaufen“, erzählt er. Gemeinsam repräsentieren sie fast die Hälfte der zur Pfarrei gehörigen Gemeinden: Fabian kommt aus Marktsteft, Michel und Anton aus Segnitz und Noah aus Obernbreit.

Die Gruppe wird am Sonntagnachmittag, 7. Januar, nach Berlin reisen. Dort übernachten sie mit den anderen Sternsingerinnen und Sternsingern in einer Jugendherberge. Am Abend wird auch der Ablauf des Empfangs mit dem Kanzler geprobt. Beim Empfang werden die Lieder „Es ist Sternsingerzeit (Gloria)“, „Ja zur Schöpfung“ und „Seht ihr unsern Stern dort stehen“ gesungen. „Gloria ist eines unserer Standardlieder“, sagt Anton. Am nächsten Tag geht es nach dem Frühstück in Bussen der Bundespolizei zum Kanzleramt. „Ich stelle es mir ganz interessant vor, mit den Bundespolizeibussen zu fahren“, sagt Noah. Er war im vergangenen Jahr schon einmal in Berlin. Beim Jugendpressetag vertraten er und eine Mitschülerin die Schülerzeitung des Gymnasiums Marktbreit und trafen dort Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Das Zusammentreffen mit Schülerzeitungs-Teams aus ganz Deutschland ist ihm in Erinnerung geblieben. „Ich hoffe, dass wir uns in Berlin mit Leuten aus anderen Bistümern vernetzen können.“ Ob die Zeit noch für ein wenig Sightseeing reicht, werde spontan vor Ort entschieden, sagt Jacob.

Der Zeitplan ist jedenfalls eng, und er könnte noch ein wenig enger werden. Denn just für den 8. Januar seien Bahnstreiks vorhergesagt, sagt Damm vom Sternsinger-Betreuerteam. Vorsichtshalber habe man für die Rückfahrt deshalb auch Plätze im Flixbus reserviert.

sti (POW)

(0224/0039; E-Mail voraus)

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