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„Wir haben Lust, wieder zu spielen“

Theatergruppe der Dompfarrei Würzburg kehrt nach einjähriger „Coronapause“ mit zwei Einaktern auf die Bühne zurück – Besuch bei einer Probe für „Oh Mutter“ und „Dinner for five“ – Premiere am Sonntag, 14. November

Würzburg (POW) Es ist gar nicht so einfach, einen Geist zu spielen. In weißem Hemd und weißer Hose, die Haare zu einem unordentlichen Dutt hochgesteckt, schlurft Christiane Kerner als verstorbene Mutter durch das Zimmer und nervt ihre Tochter Susan (Bettina Nikolai) mit ungebetenen Ratschlägen. Doch Regisseurin Maria Wehner ist noch nicht rundum zufrieden. „Du warst viel zu lebendig“, ruft sie spontan und bringt damit alle zum Lachen. Die Freude, nach einem Jahr unfreiwilliger Pause endlich wieder auf der Bühne zu stehen, ist den Mitgliedern der Theatergruppe der Dompfarrei Würzburg anzumerken. Im großen Saal des Matthias-Ehrenfried-Hauses werden heute die beiden Einakter „Oh Mutter“ und „Dinner for five“ geprobt. Premiere ist am Sonntag, 14. November, um 15 Uhr.

In „Oh Mutter“ wird Susan (Bettina Nikolai) von den überfürsorglichen Geistern ihrer Mutter und ihrer Tante Mildred (Harald Baus) verfolgt. Doch als sie den Trickbetrügerinnen Barbara (Annette Beck) und Marjorie (Lilian Kerner/Katharina Götz) auf den Leim geht, zeigt sich, dass Mutter und Tante nicht nur zu Lebzeiten noch weitaus raffinierter waren. In „Dinner for five“ erwartet Ortwin (Harald Kilian) den eingebildeten Dr. Hengst mit Gattin (Hans-Georg Schott/Miriam Kolbow) zum Abendessen. Es geht um einen „hohen Posten“, den er sich gerne erschleimen würde. Doch seine überdrehte Ehefrau (Michaela Briglmeir) und seine Schwiegermutter (Barbara Dell) tragen jede auf ihre Art dazu bei, dass das Dinner zu einer Katastrophe wird.

Die Entscheidung, zwei Einakter zu spielen, fiel aufgrund von Corona, erklärt Spielleiter Franz-Josef Götz. „Es stehen jeweils nur fünf Leute auf der Bühne, und wir konnten die Stücke auch separat proben.“ Geprobt wird seit Anfang September, an diesem Abend erstmals in den richtigen Kulissen, mit allen Möbeln und Requisiten. Weil sich dadurch zum Teil die Wege ändern, müssen manche Szenen wiederholt werden. Wie lange dauert es zum Beispiel, bis Michaela Briglmeir als Gastgeberin in „Dinner for five“ alle Gäste am Tisch mit Braten und Salat versorgt hat? Zu lange, beschließt Wehner. „Nimm die Platte, stell‘ sie auf den Tisch und schmeiß‘ es einfach auf die Teller.“ Das passt auch gut zur Rolle der leicht überdrehten Ehefrau des pedantischen Ortwin. Auch der große Saal ist noch ungewohnt. In der Umbaupause stellen sich einige Darsteller an den Rand der Bühne und testen, wie laut sie sprechen müssen, um auch noch in den hinteren Reihen gut verstanden zu werden.

Als zum 50-jährigen Bestehen der Theatergruppe im November 2019 das Stück „Auszeit“ aufgeführt wurde, ahnte niemand, dass aus dem Titel Realität werden könnte. „Ein Jahr später hatten wir die Auszeit“, sagt Spielleiter Götz. Doch die Freundschaften, die sich unter den Darstellern gebildet hatten, trugen das Team durch die Zwangspause. Bei einem Treffen im Juni sei dann die Entscheidung gefallen, wieder zu spielen. „Wir haben Lust, wieder zu spielen, und wir wollen den Leuten signalisieren, dass es uns noch gibt.“ Anfang September begannen die Proben. Jetzt, kurz vor der Premiere, geht es nur noch um Feinheiten in der Gestaltung der Rollen und einige praktische Fragen.

Insgesamt 19 Mitwirkende zählt das Programm auf. Am längsten dabei ist Barbara Dell, die in „Dinner for five“ die Mutter von Ortwin spielt. Sie hatte ihren ersten Auftritt im Jahr 1969 in „Das Wunder des heiligen Florian“. „Die Tochter von Barbara spielt mit, meine Tochter spielt mit – der Theatervirus wird weitergegeben“, sagt Franz-Josef Götz. Er selbst ist seit rund 30 Jahren aktiv dabei, zuerst als Darsteller, bis heute als Spielleiter. Doch könnte die Truppe noch junge Männer gebrauchen, wirbt er.

Die Premiere wird unter den aktuellen Coronavorschriften ablaufen. Anstatt 270 Plätzen wird es maximal 200 Plätze geben, um die Abstände zu gewährleisten. „Früher waren wir komplett ausverkauft“, sagt Götz mit leichter Wehmut. Doch die ist schnell wieder verflogen. Hauptsache, man kann wieder gemeinsam auf der Bühne stehen und den Zuschauerinnen und Zuschauern einen unbeschwerten Abend bieten. „Wir hoffen, dass den Leuten unsere Stücke gefallen.“

Premiere ist am Sonntag, 14. November, um 15 Uhr im Saal des Matthias-Ehrenfried-Hauses, Bahnhofstraße 4-6 in Würzburg. Weitere Vorstellungstermine: Freitag, 19. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 21. November, 15 Uhr; Dienstag, 23. November, 19.30 Uhr; Freitag, 26. November, 19.30 Uhr; Sonntag, 28. November, 15 Uhr; Dienstag, 30. November, 19.30 Uhr; Freitag, 3. Dezember, 19.30 Uhr. Karten im Vorverkauf gibt es zum Stückpreis von acht Euro, ermäßigt vier Euro, bei der Dom-Info, Domstraße 40 in Würzburg, Telefon 0931/38662900. Es gelten die jeweils aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen. Weitere Informationen im Internet unter laienspielgruppe-wuerzburg.de.

sti (POW)

(4621/1103; E-Mail voraus)

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