Altötting/Straßbessenbach/Würzburg (POW) Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann hat am ersten Adventswochenende eine Wallfahrt aus Unterfranken nach Altötting begleitet. Im folgenden Interview schildert er seine Eindrücke.
POW: Herr Bischof, Sie haben am vergangenen Wochenende an einer Buswallfahrt nach Altötting teilgenommen. Welche Eindrücke haben Sie mit nach Hause genommen?
Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann: Es waren frohe, erfüllte Tage der Begegnung, des Miteinanders und der Glaubensfreude. Die rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer fühlten sich bei der Gottesmutter in Altötting angenommen und verstanden. Der große Schneefall ließ den Gnadenort wie in einem Wintermärchen erscheinen. Im Mittelpunkt des gemeinsamen Pilgerns standen die Gottesdienste.
POW: Was macht für Sie den besonderen Reiz des Ortes Altötting einerseits und dieser Blasmusik-Wallfahrt andererseits aus?
Bischof Hofmann: Altötting ist der größte Marienwallfahrtsort Bayerns. Seit den ersten Heilungswundern im Jahre 1489 am Gnadenaltar ebbte der Strom der Pilger nicht ab. Der heilige Bruder Konrad, der über viele Jahre den Pförtnerdienst am Kloster in Altötting versehen hatte, ist zusätzlich ein anspornendes Vorbild für christliche Nächstenliebe. Nur durch die Initiative der Familie Zobel und des Musikvereins Straßbessenbach ist diese Wallfahrt zustande gekommen. Durch die beeindruckende Blaskapelle wurden die Gottesdienste zu einem musikalischen Erlebnis. Außerdem luden die Musiker zu einem fröhlichen Nikolausabend ein, der die Gemeinschaft der Wallfahrer zusätzlich festigte.
POW: Was verbindet diese Wallfahrt in Ihren Augen besonders mit dem Advent?
Bischof Hofmann: Wir leben im Advent auf die Feier der Geburt des Gottessohnes hin. Diese Zeit ist als eine Zeit des dreifachen Kommens Jesu besonders geprägt: Es geht um die Erwartung des Geburtsfestes des Messias, um die Einstimmung auf die Begegnung mit dem Erlöser im Tod und weltgeschichtlich um die Wiederkunft des Weltenrichters am Ende der Zeiten. Wir sind also unser Leben lang Pilger – als Einzelne wie als Menschheit. Das wird auf einer Wallfahrt im Advent besonders erfahrbar. Alles, was uns von der Gottesmutter gesagt wird, verhilft uns, unser Unterwegssein zu Gott zu intensivieren. Die Muße und die Gottesdienste ermöglichen uns eine eindringliche Betrachtung unseres Pilgerseins und damit eine Intensivierung unseres Glaubenslebens. Es tut gut, aus den Alltagsverpflichtungen herauszutreten und Zeit für Gott und füreinander zu haben.
Interview: Markus Hauck (POW)
(5023/1360; E-Mail voraus)
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