Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Wir sollten alle mehr Grün wagen!“

Symposium zum 80. Geburtstag von Benediktinerpater Anselm Grün – „Wo schenkst Du Hoffnung?“ – Gespräche mit Wegbegleitern und konzertante Lesung in der Abteikirche

Münsterschwarzach (POW) Mit knapp 300 Gästen hat Pater Anselm Grün seinen 80. Geburtstag bei einem Symposium am Samstag, 18. Januar, in der Abtei Münsterschwarzach gefeiert. Das Thema war eines, das ihn seit längerem bewegt: Hoffnung. Was kann in diesen herausfordernden Zeiten Hoffnung schenken? Worauf kann man überhaupt noch hoffen? Und wer kann Hoffnungsträger sein? Zuvor gab es Gelegenheit zur Begegnung beim Empfang mit Kaffee und Kuchen.

Als einen, der Hoffnung schenkt, würdigte Prior Pascal Herold den Jubilar. Zahlreiche Auszeichnungen der vergangenen Jahre zeigten, welche Bedeutung er mittlerweile habe. Abt Michael Reepen, der beim Generalkapitel der Kongregation in Korea war, sagte in seiner Videobotschaft, dass er gar nicht wisse, was er Grün wünschen solle: „Denn über jeden Wunsch hast Du bereits ein Buch geschrieben.“ Doch wünsche er ihm, dass er sich Zeit nehme für sich selbst und dankbar sei für die Samen der Hoffnung, die bereits aufgegangen seien.

Matthias Slunitschek, Autor der aktuellen Biografie über Grün, erzählte in seinem Grußwort von seinen berührenden Begegnungen mit dem Jubilar und schloss mit: „Wir sollten alle mehr Grün wagen!“ Musikalisch wurde der Festakt von Bruder Joel Schmidt, Bruder Jeremia Schwachhöfer, Bruder Julian Glienke und Pater Wolfgang Sigler begleitet. Zudem kamen wichtige Wegbegleiter im Gespräch mit Moderatorin Anna-Lena Ils vom Medienhaus des Bistums Würzburg und Grün zu Wort.

Weitere Bilder

So ging es mit Ahmad Milad Karimi, Co-Autor und islamischer Philosoph, um die Begegnung zwischen dem Christentum und dem Islam. Seit Jahren verbinde die beiden mittlerweile eine Freundschaft, die von gegenseitigem Lernen geprägt sei. Im Austausch würden sie immer wieder feststellen, welche Gemeinsamkeiten die beiden Religionen hätten. So gebe es etwa im Koran bestimmte Hoffnungsfiguren – genau wie in der Bibel. Weiter erzählte Hsin-Ju Wu, ebenfalls Co-Autorin und Verlegerin aus Taiwan, von ihren Begegnungen mit Grün. Dabei habe ihr das erste Buch, das sie von ihm gelesen hatte, so gar nicht gefallen. Aber nach dem zweiten Buch nahm sie Kontakt auf. Ein Kontakt, der den Beginn von zahlreichen gemeinsamen Projekten markierte. Neben Seminaren in Taiwan und Deutschland entwickelten die beiden ein Recollectio-Programm für Taiwan, schrieben gemeinsam Bücher und gingen auf Lesereise. Grün habe sie geprägt – auch, was das Thema der Hoffnung angehe. Gerade als Mutter würde ihr oft bewusst werden, wie sie ihre Kinder gut begleiten müsse, um ihnen Hoffnung zu geben.

Einen anderen Aspekt der Hoffnung betrachtete Bernd Deininger, Chefarzt in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Nürnberg. Gerade aus seiner Arbeit im Begleiten von oft herausfordernden Situationen sei es wichtig, sich bewusst zu machen, was Hoffnung sein könne. Konkrete Hoffnungsträger und Erlebnisse benannte Bodo Janssen. Der Hotelmanager strukturierte sein Unternehmen mit Hilfe von Grün komplett um. Die Benediktsregel sei fest in seiner Unternehmenskultur verankert und bei Seminaren für seine Mitarbeiter mache er oft eine Übung, in der sie sich gegenseitig erzählen sollen, wo sie Hoffnung schenken würden. Und Grün selbst? „Ich glaube, ich schenke den Menschen Hoffnung, indem ich ihnen sage: Du kannst so sein, wie Du bist.“

Im Anschluss gab es eine einmalige Gelegenheit: Alle Verlagsleiter des Vier-Türme-Verlags seit Grün selbst waren auf der Bühne – und die Leitung des Klosterverlags wurde an diesem Tag von Bruder Ansgar Stüfe an Pater Wolfgang Sigler übergeben. Von der Hoffnung und dem Weitertragen handelt auch dessen Zukunftsvision für den Verlag der Mönche. Vor dem Schlusswort von Grün kam mit Philipp Jarosch, seinem Neffen, noch der etwas andere Blick auf „Onkel Willi“.

Zutiefst dankbar zeigte sich Grün am Ende des Symposiums. Dankbar für seine Familie, ohne die er so nie hätte werden können. Dankbar für jeden einzelnen seiner Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter, die ihn geprägt hätten. Dankbar für die vielen Menschen, die an diesem Tag gekommen waren und mit denen er freundschaftlich verbunden sei. Und nicht zuletzt dankbar für die Mönchsgemeinschaft von Münsterschwarzach.

Die öffentliche Veranstaltung am Abend in der Abteikirche stand unter dem Bibelvers „Dass ich euch Hoffnung und Zukunft gebe“. Mit Musik der Band „Sternallee“, Johannes Matthias Roth und Clemens Bittlinger konnten die Besucherinnen und Besucher Hoffnungsworte von Grün hören. Ein bewegender Abend in der vollbesetzten Abteikirche, der am Ende zum Mitsingen anregte. Zum Schlussgebet lud Grün die Besucherinnen und Besucher zu einem Ritual ein, das im Schlusslied endete und für die ganze Kirche zum Gänsehautmoment wurde, als Grün gemeinsam mit allen einstimmte:

„Sei behütet auf deinen Wegen.

Sei behütet auch mitten in der Nacht.

Durch Sonnentage, Stürme und durch Regen

hält der Schöpfer über dir die Wacht.“

Julia Martin (Abtei Münsterschwarzach)

(0425/0091; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet