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Zahlen in einer Zeit der Unsicherheit

Kirchliche Statistik für 2023 vorgelegt – Rückgang der Austritte im Bistum Würzburg – Bischof Jung: „Kirche für viele Menschen nach wie vor lebenswichtig“

Würzburg/Bonn (POW) „Viele Menschen erachten die Gemeinschaft der Kirche als nicht mehr relevant für ihr Leben. Das ist eine bittere Erkenntnis, die mich als Bischof sehr nachdenklich stimmt.“ Mit diesen Worten hat Bischof Dr. Franz Jung auf die kirchliche Statistik für 2023 reagiert, welche die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) am Donnerstagmittag, 27. Juni, veröffentlichte. „Ich danke daher allen, die mit großem Engagement versuchen, der Welt Hoffnung zu schenken in einer Zeit der Unsicherheit. Sie machen unsere Gemeinden, Verbände, Ordensgemeinschaften und caritativen Einrichtungen zu Orten des Zusammenhalts und des geteilten Glaubens.“ Damit gäben sie ein positives Beispiel, dass die Kirche als Gemeinschaft für viele Menschen nach wie vor lebenswichtig sei. „Und ich danke allen, die ihre Hoffnung darauf richten, im Leben der Kirche und ihren Diensten die Nähe Gottes zu erfahren. Durch Ihre Solidarität ermöglichen Sie uns, auch anderen Menschen Orte und Momente der Gottesbegegnung anzubieten. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Christus uns auch in schweren Zeiten entgegengeht und seine Gemeinschaft anbietet“, betont der Bischof.

Die statistischen Zahlen geben einen Überblick zur Katholikenzahl und zum Besuch der Sonntagsgottesdienste sowie zu Taufen, Erstkommunionen, Firmungen, Trauungen, Bestattungen, Ein- und Austritten und Wiederaufnahmen. Im Bistum Würzburg werden neben den Zahlen für die gesamte Diözese erneut auch die Zahlen für die 43 Pastoralen Räume veröffentlicht (https://jahresueberblick.bistum-wuerzburg.de/kirchenstatistik/pastorale-raeume/).

„Als Kirche Jesu Christi wollen wir Menschen in allen Phasen des Lebens Orientierung, Halt, Beistand, Mitfreude und Trost anbieten“, erklärt Bischof Jung. Erfahrungen und Umfragen zeigten, dass viele Menschen vor allem an den Wendepunkten im Leben auf die Kirche setzen. „Wir glauben, dass Gott uns gerade in diesen Entscheidungsmomenten nahe sein und helfen will. Die sakramentalen Dienste von Taufe, Erstkommunion, Firmung, Heirat und die Begleitung bei Sterben, Tod und Trauer feiern genau diese Zuversicht.“ Wie der Bischof weiter ausführt, wisse er zugleich, dass dieser christliche Dienst auch vom Vertrauen in die Institution Kirche lebe – „und das ist bei vielen Menschen massiv beschädigt. Die hohe Zahl der Austritte zeigt das deutlich.“

Stattgefunden haben 2023 in der Diözese Würzburg 4467 Taufen (2022: 5139). Ihre Erstkommunion haben im Jahr 2023 4864 Kinder gefeiert, im Vorjahr waren es 5087. 3751 Firmlinge gab es im Bistum (2022: 3337). Zurückgegangen sind die Zahlen der kirchlichen Eheschließungen, es gab 965 kirchliche Hochzeiten (2022: 1246). Gegenüber dem Vorjahr (8734) sank die Zahl der kirchlichen Bestattungen 2023 leicht auf 8457. Aus der katholischen Kirche ausgetreten sind im Bistum Würzburg im Jahr 2023 nach DBK‑Angaben 11.588 Katholikinnen und Katholiken, rund 4500 weniger als im Vorjahr (16.081). Bei den Wiederaufnahmen gab es einen Anstieg auf 97 gegenüber 86 im Vorjahr. Eintritte wurden 23 (2022: 25) verzeichnet.

Im Bistum Würzburg engagiert sich eine große Zahl von Ehrenamtlichen in den Gemeinden und Verbänden sowie bei der Caritas. So zählen die Gemeinsamen Pfarrgemeinderäte beziehungsweise Gemeindeteams etwa 4000 Personen (davon 69 Prozent Frauen). Rund 3000 Mitglieder zählen die Kirchenverwaltungen. Rund 10.000 Jungen, Mädchen und junge Erwachsene sind Ministranten. Zirka 1200 Gottesdienstbeauftragte gestalten Wort-Gottes-Feiern. Etwa 5000 Frauen und Männer sind als Kommunionhelfer und Lektoren aktiv. An der Sternsingeraktion beteiligen sich rund 8000 Kinder und Jugendliche. Die Katholischen Öffentlichen Büchereien zählen rund 2000 ehrenamtliche Mitarbeitende. In der Kirchlichen Jugendarbeit engagieren sich etwa 15.500 junge Menschen. Bei der Caritas sind rund 20.000 Menschen ehrenamtlich aktiv.

Den Sonntagsgottesdienst besuchten 2023 durchschnittlich 46.028 Katholiken (2022: 43.831), das sind 7,1 Prozent aller katholischen Gläubigen im Kiliansbistum (2022: 6,6 Prozent). Hinzu kommen die Menschen, die über TV oder Internet die Gottesdienste mitfeiern. Laut TV Mainfranken schalteten durchschnittlich rund 10.000 Zuschauer über Kabel an den Sonn- und Feiertagen die Gottesdienstübertragung aus dem Kiliansdom ein. Die elf Übertragungen von Gottesdiensten aus dem Kiliansdom bei Bibel TV Fernsehen im Jahr 2023 sahen insgesamt 566.043 Zuschauer, im Durchschnitt über 51.000 pro Gottesdienst. Den Spitzenwert belegte dabei der Gottesdienst am Zweiten Weihnachtsfeiertag 2023 mit 125.647 Zuschauern bei Bibel TV. Die 71 gestreamten Gottesdienste aus dem Kiliansdom (2022: 80) erreichten live per YouTube durchschnittlich jeweils mehr als 260 Zuschauer (2022: 250). Die zeitversetzte Option nutzten im Schnitt über 2500 Personen (2022: rund 2500), insgesamt gab es 2023 rund 180.000 Aufrufe (2022: rund 200.000).

Die Deutsche Bischofskonferenz und die 27 (Erz-)Diözesen der katholischen Kirche in Deutschland haben heute (27. Juni 2024) die Kirchenstatistik für das Jahr 2023 veröffentlicht. In Deutschland machen die Katholiken 24 Prozent der Gesamtbevölkerung aus (20.345.872 Kirchenmitglieder).

Insgesamt zeigen sich die Zahlen zu den Sakramentenspendungen leicht rückläufig: Es gab 131.245 Taufen (2022: 155.173). Die Zahl der kirchlichen Trauungen lag bei 27.565 (2022: 35.467). Zur Erstkommunion gingen 151.835 Kinder (2022: 162.506). Insgesamt wurden bundesweit 105.942 junge Menschen gefirmt (2022: 110.942). Die Zahl der Bestattungen betrug 226.179 (2022: 240.144). Einen leichten Zuwachs gab es beim Gottesdienstbesuch, der bei 6,2 Prozent lag (2022: 5,7 Prozent).

Durch die laufenden Strukturmaßnahmen in Bistümern hat sich die Zahl der Pfarreien auf 9418 (2022: 9624) verringert. Insgesamt gibt es 11.702 Priester (2022: 11.987), davon sind 5971 Pfarrseelsorger (2022: 6069). In den weiteren pastoralen Diensten weist die Statistik für 2023 insgesamt 3146 Ständige Diakone (2022: 3184), 3032 Pastoralassistenten/-referenten (weiblich: 1479, männlich: 1553) und 4044 Gemeindeassistenten/-referenten (weiblich: 3181, männlich: 863) aus. Die Zahl der Priesterweihen lag 2023 bei 38 (davon 34 Welt- und vier Ordenspriester).

Im Jahr 2023 sind 1559 Menschen in die katholische Kirche eingetreten (2022: 1447), es wurden 4127 Menschen wieder aufgenommen (2022: 3753). Die Zahl der Kirchenaustritte ist in 2023 zurückgegangen: 402.694 Menschen haben die Kirche verlassen (2022: 522.821).

Das Bistum Würzburg zählte zum 31. Dezember 2023 262 aktive Welt- und Ordenspriester, 148 Ruhestandspriester, 108 Diakone, davon 63 in Teilzeit, 144 Pastoralreferent(inn)en/-assistent(inn)en, davon 38 in Teilzeit, 115 Gemeindereferent(inn)en/-assistent(inn)en, davon 51 in Teilzeit, acht Pastorale Mitarbeiter, davon drei in Teilzeit, sowie 111 Religionslehrer(innen) im Kirchendienst, davon 54 in Teilzeit.

Hinweis: Eine detaillierte Aufstellung zum Bistum Würzburg, aufgeteilt nach Pastoralen Räumen, findet sich im Internet unter statistik.bistum-wuerzburg.de. Dort gibt es außerdem weitere Zahlen zum ehrenamtlichen kirchlichen und karitativen Engagement tausender Menschen im Bistum Würzburg. Weitere Zahlen spiegeln den vielfältigen Einsatz der Caritas im Bistum wider. Die Eckdaten des Jahres 2023 für die katholische Kirche in Deutschland finden sich auf www.dbk.de/kirche-in-zahlen/kirchliche-statistik.

(2724/0674; E-Mail voraus)

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