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„Zehn Taten gegen Wohnungsnot“

Caritas fordert mehr Einsatz gegen Wohnungslosigkeit – Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann besucht zum „Welttag der Armen“ am 20. November den Heimathof Simonshof

Würzburg/Freiburg (POW) Aus Anlass des Tags der Wohnungslosen am Mittwoch, 11. September, haben der Diözesan-Caritasverband Würzburg, der Deutsche Caritasverband (DCV) und seine Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (KAGW) dazu aufgerufen, sich aktiv gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit einzusetzen. Sie fordern mit den „Zehn Taten gegen Wohnungsnot“, konkrete Lösungswege zu beschreiben, heißt es in einer Pressemitteilung der Caritas.

Die Caritas in der Diözese Würzburg setze sich seit 100 Jahren gegen Armut und soziale Ausgrenzung ein. Dieses Engagement möchte der Verband im Jubiläumsjahr 2020 in besonderer Weise abbilden. Unter dem Motto „Armut bringt uns auf Tour“ lenkt die Caritas auch den Blick auf wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen in Unterfranken. Einen Höhepunkt der Tour durch verschiedene Orte im Bistum stellt der „Welttag der Armen“ am Mittwoch, 20. November 2019, dar. Am Heimathof Simonshof in Bastheim (Landkreis Rhön-Grabfeld) besucht Bischof em. Dr. Friedhelm Hofmann wohnsitzlose Menschen und speist mit ihnen. Der Simonshof der Caritas ist mit knapp 200 Bewohnern eine der größten Einrichtungen für wohnungslose Menschen in Bayern.

Etwa eine Million Menschen sind nach Angaben der Caritas in Deutschland ohne dauerhafte Wohnung, Tendenz steigend. Mit den „Zehn Taten gegen Wohnungsnot“ möchten der Deutsche Caritasverband und seine Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Impulse für die Auseinandersetzung mit dem existentiellen Problem der Wohnungsnot vermitteln und konkrete Maßnahmen benennen. „Wir wollen, dass auf allen gesellschaftlichen und politischen Ebenen Aktionen und Maßnahmen gegen Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit ergriffen werden“, sagt Bernhard Christof vom Fachbereich Gefährdetenhilfe im Diözesan-Caritasverband. Konkret sind folgende „Zehn Taten gegen Wohnungsnot“ gefordert:

1. Langfristige Sozialbindung für 30 Prozent aller Neubauwohnungen.

2. Steigerung des öffentlichen, gemeinnützigen und genossenschaftlichen Wohnungsbestandes.

3. Private Immobilienunternehmen sollen preisgünstigen Wohnraum anbieten.

4. Leerstand, Spekulation und Zweckentfremdung von Wohnraum müssen gestoppt werden.

5. Günstiges Bauland muss von der öffentlichen Hand und der Kirche zur Verfügung gestellt werden.

6. Kirche und ihre Caritas müssen selbst neuen preisgünstigen Wohnraum schaffen.

7. Eine Sozialquote für geschützte Wohnraumsegmente muss eingeführt werden.

8. Zwangsräumungen müssen durch die Übernahme von Mietschulden verhindert werden.

9. Eine bundes- und landesweite Wohnungsnotfallstatistik muss eingeführt werden.

10. Angebote zur Prävention von Wohnungslosigkeit müssen auf- und ausgebaut werden.

Mehr als 400 katholische Einrichtungen und Dienste unterstützen in ganz Deutschland obdachlose, wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen. Auch in Unterfranken ist die Kirche mit ihren Einrichtungen und Diensten stark präsent. Die ökumenischen Bahnhofsmissionen und Allgemeinen Sozialen Beratungsdienste der Caritas dienen als niedrigschwellige Erstanlaufstellen für Menschen, die wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht sind. Weiterhin werden in Unterfranken Kleiderkammern, Fachberatungsstellen, Soziale Wohnungsvermittlungsbörsen und stationäre Wohnheime durch die Caritas, die Christophorus Gesellschaft sowie die Oberzeller Franziskanerinnen getragen. Ende 2018 wurde in Kitzingen eine ökumenische Sozialberatungsstelle für die Menschen im dortigen Notwohngebiet installiert.

(3819/0968; E-Mail voraus)

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