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Zeichen für den demütigen Dienst Jesu

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann wäscht am Gründonnerstag zwölf Frauen und Männern die Füße – Feier vom Letzten Abendmahl im Kiliansdom – „Unglaubliches Liebeshandeln Gottes an uns“

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Gründonnerstagabend, 13. April, im Kiliansdom sechs Frauen und sechs Männern in Erinnerung an das Abendmahl Jesu die Füße gewaschen. Vertreten waren jeweils vier Personen aus dem Diözesanrat und der Dompfarrei sowie aus den Reihen der Flüchtlinge und Helfer. „Die Kirche lebt vom Geheimnis, vom Mysterium, nicht von Paragrafen, Vorschriften und Gesetzen. Diese Aura des langen göttlichen Atems kann uns besonders in diesen Tagen berühren und verwandeln. Haben wir den Mut dazu, darin einzutauchen und davon geprägt zu werden“, sagte der Bischof bei der Feier vom Letzten Abendmahl. In den drei österlichen Tagen vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu Christi werde das „unglaubliche Liebeshandeln Gottes an uns deutlich“.

Jesus habe ganz bewusst das Abendmahl in die jüdische Feier des Pascha hineingestellt, hob der Bischof in seiner Predigt hervor. Für die frommen Juden sei klar gewesen: Wenn sie das Paschamahl begingen, erinnerten sie sich nicht nur an die Heilstaten Gottes bei der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten, der 40 Jahre dauernden Wanderung durch die Wüste auf dem Weg ins gelobte Land. „Sondern Gott wandte ihnen seine Liebe  jetzt – wie damals – in der Feier des Pascha, des Vorübergangs des Herrn, zu.“

Jesus habe bewusst in diese auch liturgisch geprägte Feier das Sakrament der Eucharistie als bleibenden Auftrag und Vermächtnis gestiftet. „Er selbst hat sich anstelle des Lammes geopfert, zur Speise gemacht, damit wir durch ihn von der Knechtschaft des Bösen befreit werden und Leben und Freiheit haben“, sagte Bischof Hofmann. Die Teilnahme an diesem Mahl bedeute Gemeinschaft mit Jesus und allen, die daran teilnehmen. Jesus habe dieses Heilsgeschehen den Aposteln und ihren Nachfolgern anvertraut, damit sein erlösendes Sterben, das in die Feier des Abendmahls hineinreiche, in jeder künftigen Messe vergegenwärtigt werde. „So wie Jesu Sterben erst am nächsten Tag, am Karfreitag, geschah, so hat Jesus es schon am Tag vorher, am Gründonnerstagabend, in die Stiftung der Eucharistie einbezogen.“ Die den Menschen in seinem freiwilligen Sterben geschenkte Erlösung greife, wo diese sich auf dieses Geheimnis einließen. „Die Konsequenz dieses Geschehens ist, dass wir in der heiligen Kommunion wahrhaft Jesu Fleisch und Blut empfangen. Es ist nicht einfach ein Stückchen Brot oder ein Schluck Wein. Es ist der Herr, der am Kreuze gehangen hat und am Ostermorgen auferstanden ist“, sagte der Bischof.

Was zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag geschehe, sei das Hineingeholt-werden in die Liebe Gottes, betonte Bischof Hofmann. „Vielleicht fasst das Stichwort Barmherzigkeit das hinter und in den gefeierten Riten liegende Geheimnis zusammen.“ Aus Barmherzigkeit sei Jesus Mensch geworden und habe das Leben der Menschen bis in die tiefsten Abgründe hinein geteilt. Ebenfalls aus Barmherzigkeit habe er den Jüngern die Füße gewaschen. „Papst Franziskus hat die darin liegende Sinnspitze geweitet als demütigen Dienst nicht nur an den Aposteln, sondern an allen Schwestern und Brüdern. So geschieht dies heute auch bei uns.“

Die Abendmahlsmesse feierte Bischof Hofmann zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom, Generalvikar Thomas Keßler sowie Mitgliedern des Domkapitels. Der Domchor unter der Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid sang Werke von Franz Schubert, Maurice Duruflé und André Gouzes. Nach dem Gloriagesang verstummten Glocken und Orgel. Erst beim Gloria in der Osternacht werden sie wieder erklingen. Am Ende der Messe übertrugen Bischof Hofmann und Mitglieder des Domkapitels das Allerheiligste in die Schönbornkapelle. Schmuck, Kerzen und Decken wurden vom Altar entfernt. Der Tabernakel blieb offen und leer.

mh (POW)

(1617/0435; E-Mail voraus)

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