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Zeichen für Jesu demütigen Dienst

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann wäscht am Gründonnerstag erstmals Frauen die Füße – Feier vom Letzten Abendmahl im Kiliansdom – „Jesus handelt aus Barmherzigkeit“

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Gründonnerstagabend, 24. März, im Kiliansdom sechs Frauen und sechs Männern in Erinnerung an das Abendmahl Jesu die Füße gewaschen. Vertreten waren jeweils vier Personen aus dem Diözesanrat und der Dompfarrei sowie aus den Reihen der Flüchtlinge und Helfer. „Jesus hat aus Barmherzigkeit den Jüngern die Füße gewaschsen. Papst Franziskus hat die darin liegende Sinnspitze geweitet als demütigen Dienst nicht nur an den Aposteln, sondern an allen Schwestern und Brüdern“, sagte der Bischof bei der Feier vom Letzten Abendmahl.

Schon in der Feier des Abendmahls habe Jesus den Verrat, sein Kreuzesmartyrium und seine Auferstehung zum Vater einbezogen, betonte Bischof Hofmann in seiner Predigt. „Das, was wir am heutigen Gründonnerstag, am morgigen Karfreitag und am Osterfest bedenken, ist nicht nur ein Zurückerinnern an das, was einmal geschehen ist, sondern es ist ein lebendiges in die Gegenwart Hineinholen. Wir ‚spielen’ nicht das nach, was Christus getan und erlitten hat, sondern wir dürfen die darin liegende Erlösungsdimension in unsere Feiern hinein aufrufen. Das darin eingebettete Erlösungsgeheimnis holt uns in diesen Tagen ein!“

Jesus habe ganz bewusst das Abendmahl in die jüdische Feier des Pascha hineingestellt. Für die frommen Juden sei klar gewesen: Wenn sie das Paschamahl begingen, erinnerten sie sich nicht nur an die Heilstaten Gottes bei der Befreiung aus der Knechtschaft in Ägypten, der 40 Jahre dauernden Wanderung durch die Wüste auf dem Weg ins gelobte Land. „Sondern Gottes jetzt – wie damals – wirkende Liebe erreichte sie in der Feier des Pascha.“

Was in den drei Tagen zwischen Gründonnerstag und Ostersonntag geschehe, sei das Hineingeholt-werden in die Liebe Gottes, betonte Bischof Hofmann. „Vielleicht fasst das Stichwort Barmherzigkeit das hinter und in den gefeierten Riten liegende Geheimnis zusammen.“ Papst Franziskus habe in diesem Zusammenhang das Bild der Kirche als Feldlazarett gebraucht, wo vor allem die schlimmen Wunden versorgt werden. „Eine Kirche, die durch ihre Nähe und Zugänglichkeit das Herz der Menschen erwärmt.“

Im „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“ stünden drei Türen der Barmherzigkeit offen: in der Würzburger Franziskanerkirche, in der ehemaligen Kapuzinerkirche in Aschaffenburg sowie demnächst in der Franziskanerkirche auf dem Kreuzberg. „Das Sakrament der Beichte dürfen wir als innigste Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes erleben.“ Die vielfältigen Liturgien der Barmherzigkeit Gottes lüden zur Mitfeier ein, die geistlichen und leiblichen Werke der Barmherzigkeit forderten die Gläubigen heraus, „Packen wir’s an!“, appellierte der Bischof.

Die Abendmahlsmesse feierte Bischof Hofmann zusammen mit Weihbischof Ulrich Boom, Weihbischof em. Helmut Bauer, Generalvikar Thomas Keßler sowie Mitgliedern des Domkapitels. Der Domchor unter Leitung von Domkapellmeister Christian Schmid sang Werke von Josef Gabriel Rheinberger, Maurice Duruflé, Pablo Casals und André Gouzes. Nach dem Gloriagesang verstummten Glocken und Orgel. Erst beim Gloria in der Osternacht werden sie wieder erklingen. Am Ende der Messe übertrugen Bischof Hofmann und Mitglieder des Domkapitels das Allerheiligste in die Schönbornkapelle. Schmuck, Kerzen und Decken wurden vom Altar entfernt. Der Tabernakel blieb offen und leer.

mh (POW)

(1316/0414; E-Mail voraus)

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