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„Zeigen, wie großartig Demokratie ist“

kja-Geschäftsführer Simon Müller-Pein setzt sich engagiert für Jugendarbeit in der Diözese Würzburg ein – „Kirche mit Optimismus gestalten“

Würzburg (POW) Jugend- und kirchenpolitisches Engagement fördern und zeigen, dass Kirche Spaß machen kann: Das sind die Schwerpunkte von Simon Müller-Pein (33). Seit gut einem Jahr ist er  Geschäftsführer der Kirchlichen Jugendarbeit (kja) Würzburg, des Kilianeums-Haus der Jugend und des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum Würzburg. Schon früh unterstützte er in Verbänden wie der Katholischen jungen Gemeinde (KjG) Margetshöchheim (Landkreis Würzburg) die kirchliche Jugendarbeit. Von Anfang an hatte er dabei eines ganz besonders im Blick: Kindern und Jugendlichen eine Stimme zu verleihen.

Bereits als Jugendlicher engagierte er sich in der Jugendarbeit. Von 2000 bis 2009 arbeitete Müller-Pein unter anderem als Pfarrjugendleiter in der KjG Margetshöchheim. „Ich habe vor Ort alles gemacht, was man sich vorstellen kann. Ich wollte den Jugendlichen und Kindern die Chance geben, etwas zu unternehmen, die KjG als Zuhause für die Kinder öffnen. Ich wollte zeigen, dass die kirchliche Jugendarbeit auch ein Ort sein kann, wo Kinder und Jugendliche Heimat abseits der Familie erfahren“, erzählt Müller-Pein. Ihn habe gereizt, dass dort Ideen in einem demokratischen Prozess beschlossen und umgesetzt wurden.

Nach einer Banklehre leistete Müller-Pein im Kilianeum-Haus der Jugend seinen Zivildienst als Hausmeisterab. „Ich habe dort den überfüllten Postschrank gesehen und da wurde mir bewusst: Es gibt zahlreiche Regionalstellen der Kirchlichen Jugendarbeit, Referate und Jugendhäuser. Es ist so ein breites Feld und mir ist klar geworden, dass Jugendarbeit so viel mehr ist, dass man viel gestalten kann. Das fand ich toll und sehr reizvoll.“ Heute liege ihm die Förderung der Freiwilligendienste besonders am Herzen. „Das Freiwilligenjahr ist ein Lern- und Orientierungsjahr. Trotzdem halte ich es für ein gewonnenes Jahr. Die Freiwilligen werden hier in eine Gemeinschaft aufgenommen, und am Ende sind sie an der Arbeit gewachsen, haben eine Vorstellung davon, was sie im Anschluss machen möchten“, sagt Müller-Pein.

Neben seinem Lehramtsstudium der Fächer Germanistik, Geographie und Sozialwissenschaften engagierte Müller-Pein sich ab 2009 zunächst ehrenamtlich als BDKJ-Diözesanvorsitzender. „Ich konnte das gut mit dem Studium vereinbaren“, sagt Müller-Pein. Dass Bildung nicht nur in Schule und Universität stattfinde, habe er auch zeigen wollen, als er von 2011 bis 2016 BDKJ-Landesvorsitzender war. „Als ich in Würzburg angefangen habe zu arbeiten, wollte ich weggehen von dem reinen Vorbeten der Inhalte, hin zu einem interdisziplinären Lernen. Bildung braucht Zeit zur Reflektion, Zeit, zu wirken.“ Schwerpunktthemen seien Bildung für ökologische Nachhaltigkeit gewesen sowie der Kampf gegen Rassismus und Rechts. „Ich habe mich auch stark gemacht für einen freien Sonntag. Dieser Tag ist ein Tag zur Einkehr, zum Beten, für Gemeinschaft und Familie.“

Der Jugendarbeit misst Müller-Pein gerade in der heutigen Zeit einen hohen Stellenwert bei. „Die kja zum Beispiel ist eine der größten Abteilungen in der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats Würzburg. Ich glaube, dass alle kirchlichen und nicht-kirchlichen Jugendverbände eine besondere Bedeutung haben, weil sie zeigen, wie großartig Demokratie ist, wie erfolgreich sie sein kann. In Zeiten, da Demokratie ausgehöhlt wird, wie in Ungarn, Russland oder den USA, muss gezeigt werden: Demokratie ist wichtig, aber auch anstrengend, weil man sich immer auf Kompromisse einigen muss.“ Die Struktur der Verbände funktioniere nach einem ähnlichen Prinzip, dem Delegationsprinzip. „Die Engagierten müssen ihre Ziele erklären, dann erfolgt ein Mandat und Amtsträger werden für die nächste Ebene befähigt.“ Dieses System sei jedoch ausbaufähig: Werden alle gehört? Kann jeder eine Stimme abgeben? „Die Jugendarbeit muss diese Fragen gut im Blick haben. Sie darf sie aber auch nicht überbewerten. Irgendwann gibt es einen Beschluss, der muss dann eine gemeinsame Haltung widerspiegeln“, erklärt Müller-Pein.

Er freue sich über die Vielzahl an Jugendverbänden, da sie gemeinsam für viele sprechen könnten. „Wir haben das große Glück, dass der Würzburger Bischof Dr. Friedhelm Hofmann ein Herz für die Jugend hat und wir ihn als echten Unterstützer haben. Unser Ziel ist es, weiterhin mit einem guten Schuss Optimismus Kirche zu gestalten. Wer Lust hat, ist dabei – und los geht’s.“

Zur Person:

Simon Müller-Pein wurde 1984 in Würzburg geboren und stammt aus Margetshöchheim. Von 2000 bis 2003 machte er eine Lehre zum Bankkaufmann bei der Deutschen Bank in Würzburg, Nürnberg und Schweinfurt. Im Anschluss absolvierte er seinen Zivildienst im Würzburger Kilianeum-Haus der Jugend. 2006 machte er das Abitur an der Franz-Oberthür-Berufsoberschule in Würzburg und studierte im Anschluss von 2006 bis 2011 Germanistik, Geographie und Sozialwissenschaften auf Lehramt an der Universität Würzburg. Von 2014 bis 2016 absolvierte er eine berufsbegleitende Weiterbildung zum Sozialbetriebswirt. In der Jugendarbeit engagierte Müller-Pein sich von 2000 bis 2009 bei der KjG in Margetshöchheim. Von 2009 bis 2011 wirkte er als ehrenamtlicher BDKJ-Diözesanvorsitzender. BDKJ- Landesvorsitzender war Müller-Pein von 2011 bis 2016. Seit April 2016 ist er Geschäftsführer der kja, des Kilianeums-Haus der Jugend und des BDKJ.

bw (POW)

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