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Zuhause die Familien stützen

Interview mit Bischof Dr. Friedhelm Hofmann zum Abschluss der Lourdes-Familien- und Krankenwallfahrt der Diözese Würzburg

Lourdes/Würzburg (POW) Vom 5. bis 12. Juni 2006 war Bischof Dr. Friedhelm Hofmann mit rund 850 Pilgern aus der Diözese Würzburg zur Familien- und Krankenwallfahrt in Lourdes. Der Bischof blickt auf erfüllte Tage zurück und ermutigt im folgenden Interview, das am Marienwallfahrtsort Empfangene mit nach Hause zu nehmen und im Alltag wirken zu lassen.

POW: Herr Bischof, die Tage der Wallfahrt liegen hinter Ihnen. Was waren für Sie die beeindruckendsten Erlebnisse?

Bischof Hofmann: Es gibt eine ganze Reihe von starken Erlebnissen: zum einen auf der Hinfahrt das Interesse der Kinder, etwas von Lourdes kennen zu lernen und sich mit Kirche auseinander zu setzen; in Lourdes selber die unterschiedlichen Heiligen Messen, die wir gefeiert haben, beispielsweise die Krankenmesse mit der Spendung der Krankensalbung in der Kirche Sankt Joseph, die Heilige Messe mit den Familien am Schafstall in Bartres, dann die Eucharistiefeiern in der Grotte mit Kranken und Gesunden, mit Jungen und Alten, und in der „Waldbasilika“. Beeindruckt haben mich auch die vielen Begegnungen, die sehr tief gingen, sowie das Beichten doch vieler Menschen, die damit einen Neuanfang und eine Wegmarkierung in ihrem Leben gesetzt haben. Das sind alles sehr, sehr ergreifende Erlebnisse.

POW: Gab es für Sie eine ganz besonders ergreifende Begegnung?

Bischof Hofmann: Ich habe vor der Rosenkranzbasilika zwei junge Frauen in ihren Rollstühlen wiedergetroffen. Ich kenne die beiden Frauen schon seit 25 Jahren und habe sie öfters in Lourdes gesehen. Beide sind sehr schwer krank, aber sie haben sich unglaublich gefreut, dass wir uns in Lourdes zufällig treffen konnten.

POW: Hat Lourdes auch die vielen Kinder und Jugendlichen aus dem Bistum Würzburg erreicht?

Bischof Hofmann: Das kann man sagen. Die Aufmerksamkeit der Kinder und ihre Bereitschaft, sich zu engagieren und die Gottesdienste – auch die Sakraments- und Lichterprozessionen – mitzufeiern, zeigen, dass die Wallfahrt die Kinder innerlich bewegt hat. Sie wurden kaum müde. Die Fußwallfahrt von Bartres nach Lourdes hat die Kinder motiviert. Ich habe gestaunt, mit welchem Elan sie auch die großen Strecken gemeistert haben. Der Kreuzweg war für die Kinder ein ergreifendes Erlebnis. Man merkte das an den Fragen, die gestellt wurden. Dann gab es ein Stadtspiel, um Lourdes und die Lokalitäten der heiligen Bernadette kennen zu lernen. Insofern denke ich, die Kinder haben sehr viel von dieser Pilgerfahrt mitgenommen.

POW: Was sollte von dieser Familienwallfahrt in den Alltag zuhause, ins Bistum Würzburg ausstrahlen?

Bischof Hofmann: Die Kinder sollten von uns in den Blick genommen werden. Sie sollten in die Gottesdienste einbezogen werden, damit sie nicht am Rande dastehen. Die Kinder sollen wissen: Wir sind wichtig und dürfen uns selber einbringen. Das fängt bei der Auswahl der Lieder an und geht bis zum Mitgestalten des Gottesdienstes. Die Familien, die hier in Lourdes unter veränderten Vorzeichen miteinander gemeinsame Erlebnisse machen durften, sollen diese auch zuhause nachklingen lassen und dieses Miteinander in ihre Pfarreien tragen, damit dort der Blick auf die Familienpastoral geschärft wird und die einzelnen Familien gestützt werden.

POW: Welche Botschaft haben Sie aus Lourdes an die Menschen in Unterfranken?

Bischof Hofmann: Wir dürfen die Kranken nicht verstecken. Wir haben bei unserer Familienwallfahrt auch viele behinderte Kinder dabei. Es ist ergreifend, mit welcher Fürsorge sich die Eltern um die kranken und behinderten Kindern kümmern. Die Kranken finden in Lourdes viele Menschen – auch junge Leute –, die sich um sie kümmern. Das Gespräch untereinander hilft den Kranken und den Gesunden. Junge Leute gewinnen auf einmal eine neue Perspektive vom Leid. Sie sehen sich als diejenigen, die eingreifen und helfen können. Das sind alles Erfahrungen, die in unserer Diözese unbedingt zum Tragen kommen sollen. Und was man nicht vergessen darf: die Freude am Glauben. Dass man im Glauben froh sein und diese Freude auch zeigen darf, ohne das Gefühl zu haben, man würde die Schwierigkeiten dieser Welt übersehen.

POW: Sie waren mit 850 Menschen aus dem Bistum Würzburg unterwegs. Die Tage waren für Sie sehr anstrengend. Welches Großereignis steht als nächstes auf Ihrem Terminkalender?

Bischof Hofmann: Das ist nach der Kilianiwoche in Würzburg die Wallfahrt der Ministrantinnen und Ministranten aus dem Bistum Würzburg nach Rom. Ende Juli darf ich mit 1800 Ministranten nach Rom aufbrechen. Ich hoffe, dass auch diese Tage zu Tagen der Begegnung und der Vertiefung des Glaubens werden.

Hinweis: Das Gespräch kann im Internet angehört werden unter www.lourdes.bistum-wuerzburg.de.

(2406/0871; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet