Bamberg/Würzburg (POW) 21 Teilnehmer des dritten Weiterbildungskurses „Systemische Elternarbeit“ haben nach dreijähriger Ausbildung am Montag, 8. Januar, ihre Zertifikate als anerkannte Paar- und Familientherapeuten erhalten. Die Sozialpädagogen, Erzieher und Heilpädagogen, die aus den Bistümern Bamberg, Würzburg und Augsburg stammen, nahmen die Urkunden in der Zentrale des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg aus der Hand von Dr. Hans Friedl vom Münchner Institut für Fort- und Weiterbildung (IFW) entgegen.
Bei dieser Weiterbildung erwarben die Fachkräfte aus Diensten und Einrichtungen der Erziehungshilfe grundlegende Qualifikationen für ihre Tätigkeit. Das Ziel der Erziehungshilfeeinrichtungen ist es, Grundlagen zu schaffen, damit die in ihnen lebenden Kinder und Jugendlichen wieder in ihre Familien zurückkehren können. Während die Heranwachsenden in der Zeit ihrer Unterbringung meist große Fortschritte machen, bleibt die Situation in ihren Familien oft unverändert. Hier setzt die systemische Elternarbeit an, indem sie mit den Eltern an einer Lösung der aktuellen Probleme arbeitet. Die Erziehungskompetenz der Eltern wird gestärkt und dadurch auch das Gesamtsystem Familie stabilisiert.
Bei der Feierstunde erläuterte Roland Giegerich vom Fachbereich Jugend und Familie des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg den Weg hin zu dieser erfolgreichen und zukunftsweisenden Weiterbildung. Entwickelt wurde das Weiterbildungskonzept im Jahre 2001 von Fritz Skowranek, dem Leiter der Abteilung Kinder und Jugendliche des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg, und seiner damaligen Würzburger Kollegin Marlene Hauck. Im Münchner Institut für Fort- und Weiterbildung fanden sie einen fachkundigen Partner für die Durchführung der Fortbildung und ihre Zertifizierung. Das Engagement Skowraneks wurde während der Feierstunde besonders gewürdigt. Giegerich bezeichnete ihn als „Urvater des Kooperationsprojektes Systemische Elternarbeit der beiden benachbarten Caritas- Diözesanverbände Würzburg und Bamberg“. Friedl betonte: „Ohne den persönlichen Einsatz von Fritz Skowranek hätten die Kurse nicht stattgefunden.“
Bambergs Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein begrüßte die gute Zusammenarbeit zwischen den Diözesan-Caritasverbänden und dem IFW. Er dankte den Kollegen, Einrichtungsträgern und Familien der Kursteilnehmer, die die Weiterbildungsmaßnahmen mitgetragen haben. Die mehrtägigen Kurse, Wochenend- und Tagesseminare umfassten insgesamt 58 Tage. Damit sei die umfangreiche Zusatzqualifikation mit einem sehr hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden gewesen, sagte Öhlein.
Seit Beginn dieser Fortbildung haben insgesamt 63 Mitarbeiter aus dem Bereich der Erziehungshilfe die Zusatzqualifikation erworben. Inzwischen hat der vierte Kurs dieser Art begonnen. Er wird vom Landesverband katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfe in Bayern durchgeführt. Im Sommer 2007 startet ein weiterer.
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