Würzburg/Münster/Limburg (POW) Die Schwestern vom Guten Hirten haben ihre beiden deutschen Provinzen vereint. Sitz der neuen „Deutschen Provinz der Schwestern vom Guten Hirten“ ist Würzburg. Bisher gab es die norddeutsche Provinz mit Sitz in Münster und die südwestdeutsche Provinz mit der Zentrale in Würzburg. Bei ihrem „Vereinigungskapitel“ in Limburg wählten die Delegierten Schwester Daniela Kubiak, bisher Leiterin der norddeutschen Provinz, in Anwesenheit der Generalleiterin der Gemeinschaft, Schwester M. Brigid Lawlor aus Rom, zur Leiterin der neuen Deutschen Provinz. Vor Kubiaks offiziellem Amtsantritt bei einem Festgottesdienst am 20. September 2006 in Würzburg müssen noch der alte Amtssitz in Münster verkauft und laufende Arbeiten abgewickelt werden, erklärte die Gemeinschaft in einer Pressemitteilung.
Dem „Vereinigungskapitel“ ging eine vierjährige Vorbereitungsphase voraus. Die Schwestern der deutschen Provinzen waren durch Umfragen, Mitarbeit in Ausschüssen und verschiedenen Treffen zur Entscheidungsfindung beteiligt. Die aus jeweils fünf Schwestern beider Provinzen bestehenden Arbeitsgruppen „Vision und Strukturen“ und „Zukunft und Verwaltung“ gestalteten die Struktur der kommenden vereinigten Provinz maßgeblich mit. Die Ergebnisse wurden im Januar 2006 vom Generalrat in Rom gutgeheißen.
Die Schwerpunkte für die Kapitelarbeit in Limburg hatten die Schwestern bei einem „Vorkapitel“ im Herbst 2005 in Bad Honnef festgelegt. So beschäftigten sich die Schwestern mit gemeinschaftsstiftender Spiritualität, Schärfung des theologischen Profils der Gemeinschaft, Bewertung der Apostolatsfelder im Blick auf die Herausforderungen der Zeit, Unterstützung der Provinzleitung durch zukunftsorientiertes Mitverantworten sowie Förderung der internationalen Vernetzung und Zusammenarbeit.
Neben den üblichen Ordensgelübden Armut, Keuschheit und Gehorsam haben die Schwestern vom Guten Hirten das Gelübde des „apostolischen Eifers“. Dieser Einsatz gilt Menschen, die in Notsituationen sind, vor allem Frauen und Mädchen im Umfeld ihrer Familien. Ein besonderer Schwerpunkt der Kongregation besteht darin, gegen Gewalt, Ausbeutung und Zwangsprostitution anzugehen. Sie ist beim Sitz der UNO in New York mit Beraterstatus im UN-Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) registriert und unterhält dort ein eigenes Büro. Im Kampf gegen ungerechte Strukturen hat der Orden beispielsweise in Asien eine eigene Handelskette mit „Fairem Handel“ aufgebaut. Diese trägt dazu bei, Frauen zu einem eigenen Einkommen in Würde zu verhelfen.
Weltweit ist die Ordensgemeinschaft auf allen Kontinenten vertreten und zählt etwa 5000 Schwestern in 67 Ländern. 400 junge Frauen stehen derzeit in der Ordensausbildung. Das Mutterhaus des 1835 in Frankreich gegründeten Ordens befindet sich in Angers (Frankreich), das Generalat in Rom. Zur Kongregation gehört auch ein Zweig Kontemplativer Schwestern vom Guten Hirten. In Deutschland leben rund 250 Schwestern in 26 Niederlassungen. Diese befinden sich in den (Erz-)Bistümern Erfurt, Köln, Limburg, München-Freising, Münster, Paderborn, Regensburg, Trier und Würzburg.
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