Würzburg (POW) Professorin Dr. Christiane Woopen, Direktorin des Center for Life Ethics in Bonn und langjährige Vorsitzende des Europäischen sowie des Deutschen Ethikrates, hat beim Diözesanempfang 2023 über wertebasierte Zukunftsgestaltung gesprochen. Als Werte zählte sie „Würde, Freiheit, Leben, Gerechtigkeit und Solidarität“ auf und stellte dabei die Frage: „Wohin wollen wir leben?“ Was nehmen die Gäste von diesem Abend mit?
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Vanessa Eisert, ehrenamtliche Diözesanvorsitzende des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ): „Ich fand den Empfang kurzweilig. Mir hat die musikalische Umrahmung gefallen. Der Vortrag hat mir aus der Seele gesprochen, weil es um Themen ging, die der Jugend am Herzen liegen. Der Klimaschutz ist zum Beispiel ein Thema, das dem BDKJ wichtig ist. Im Alltag wird er aber nicht so umgesetzt wie gewünscht. Damit wird zukünftigen Generationen Freiheit genommen.“
Dorothea Weitz, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung des Bischöflichen Ordinariates: „Zwischen Reden und Tun darf keine Kluft sein. Ich möchte mir nun überlegen, wie das in unserer Diözese gelingen kann. Das Reden und das Tun. Nur dann kann man glaubwürdig handeln, denn danach wird man beurteilt.“
Schwester Dr. Katharina Ganz, Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen: „Ich kann die fünf Aspekte sofort unterstreichen, persönlich und als Leiterin einer Gemeinschaft. Ich finde, Frau Dr. Woopen hätte sich noch stärker an die katholische Kirche wenden können. Die katholische Kirche hat zum Beispiel die Menschenrechtscharta noch nicht unterzeichnet und großes Verbesserungspotential bei der Geschlechtergerechtigkeit. Wir als katholische Kirche könnten so viel dazu beitragen, dass sich diese Werte weltweit durchsetzen, gerade was die Aspekte Freiheit und Gerechtigkeit betrifft: Dass die Kirche Frauen in allen Bereichen zulässt und gleichgeschlechtlich liebende Menschen voll anerkennt. Dass die Kirche dazu beiträgt, dass Menschen in Würde und Freiheit leben können. Da haben wir eine große Chance als Global Player.“
Bischof John Ndimbo, Partnerbistum Mbinga (Tansania): „Mir hat der Vortrag sehr gut gefallen. In Afrika haben wir eine Vorstellung vom Westen. Für alles, was schiefläuft, machen wir den Westen verantwortlich. Der Vortrag hat sich von unserer Vorstellung unterschieden. Ihr kümmert euch wirklich um diese Werte. Es wurde wirklich über konkrete Situationen gesprochen. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich hätte gerne eine Übersetzung auf Englisch oder Suaheli, um den Vortrag meinen Leuten zeigen zu können.“
Landtagsabgeordneter Patrick Friedl: „Es war sehr gelungen. Ein Durchlauf, wie wir mit unseren Werten in gewissen Situationen die Gesellschaft in Zukunft im Blick haben können. Das ist ein schwieriger Prozess, aber der Bogen ist gut gelungen, das darzustellen. Das ist auch etwas, an dem ich mein Leben lang knabbere. Wie gelingt es, dass wir Verantwortung für Noch-Nicht-Lebende und Verantwortung für die heutige Gesellschaft in unser Handeln bekommen? Wenn wir so bewusst leben, könnten wir auch die heutigen Probleme bewältigen. Dafür braucht es Mut und die Bereitschaft, Werte und Haltung zu haben und zu leben. Es ist auch wichtig, sich darüber mit unseren Nachbarn auszutauschen. Schön, dass wir das jetzt, wo die Pandemie zur Endemie wird, wieder können.“
Ursula Reichert, Mitglied im Diözesanrat der Katholiken im Bistum Würzburg: „Es waren nette Gespräche und viele Begegnungen. Der Vortrag war gut anzuhören, sodass etwas hängen bleibt. Man nimmt von dem Abend Fragen mit, die einen noch länger beschäftigen.“
Bürgermeisterin Judith Jörg, Würzburg: „Ich nehme vom heutigen Abend mit, dass man die Blicke differenziert auf die Zukunft haben kann. Ich stimme nicht mit Frau Dr. Woopen überein. Die Fragen finde ich gut, mit der Lösung stimme ich nicht überein. Ich finde, wir sollten mehr in Bildung und Forschung investieren und der Verzichtstheorie weniger Beachtung schenken.“
Staatssekretär Sandro Kirchner: „Ich finde es gut, dass die Kirche eine Veranstaltung organisiert, die mit Inhalten geprägt ist. So, dass jeder für sich etwas zum Nachdenken mit nach Hause nehmen kann. Außerdem finde ich es wichtig, dass der Empfang auf Herausforderungen des neuen Jahres vorbereitet, gesellschaftlich, aber auch werteorientiert, und zum Zusammenhalt aufruft.“
Landrätin Tamara Bischof, Kitzingen: „Wir müssen über Werte in der Gesellschaft nachdenken und unser Handeln kritisch reflektieren: Wie können wir als Politiker kritisch über Dinge, die wir zur Entscheidung vorlegen, reflektieren? Ist sie gut oder können wir es besser machen? Auch unter dem Aspekt, was wir für zukünftige Generationen wollen. Das gibt mir viel Stoff zum Nachdenken.“
Dr. Michael Wolf, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg: „Ich nehme mit, dass die Zielfindung komplex ist. Sie ist komplex, vielschichtig und multidimensional.“
Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Würzburg: „Ich nehme mit, dass sich die Kirche mit intellektuellen Fragen des Lebens durchaus auch abstrakt beschäftigt hat. Mit Fragen, die den Menschen im alltäglichen Leben umtreiben.“
vpo (POW)
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