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Berührt, begeistert, beeindruckt

Fränkische Passionsspiele in Sömmersdorf ziehen mit Neuinszenierung Zuschauer in den Bann – Schirmherr Bischof Hofmann: „Ich bin stolz auf Sömmersdorf!“ – Nuntius Périsset: „Man sieht, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler an das glauben, was sie auf der Bühne spielen“

Sömmersdorf (POW) Stehende Ovationen, Begeisterung pur bei den Zuschauern – und Stolz bei Beteiligten und Förderern: Die Fränkischen Passionsspiele in Sömmersdorf haben bei ihrer Premiere zur Spielzeit 2013 am Sonntagnachmittag, 23. Juni, das Publikum durch und durch in den Bann gezogen. Eine völlig erneuerte Inszenierung, eigens komponierte Livemusik zur Passionserzählung, 170 neue Kostüme, eine komplett veränderte Rollenverteilung, unterschiedliche Spielebenen auf dem erneuerten Passionsspielgelände, Tiere auf der Bühne und vieles mehr – die Fränkischen Passionsspiele sind im Heute angekommen. Tief beeindruckt sagte Schirmherr Bischof Dr. Friedhelm Hofmann: „Ich bin stolz auf Sömmersdorf!“

Unter der Regie der Schauspieler und Theaterpädagogen Marion Beyer und Hermann J. Vief, beide Referenten am Institut für Jugendarbeit in Gauting bei München, wird die Leidens- und Liebesgeschichte Jesu im Sömmersdorfer Münsterwald heuer neu erzählt und zum intensiven Erlebnis für die Zuschauer – mit allen Sinnen. „Wenn man 2000 Menschen dazu bringt, sich am Ende der Vorstellung von den Sitzen zu erheben, ist das beeindruckend; ebenso, wenn man in ganz viele berührte Gesichter blickt“, sagten die beiden Regisseure nach der Vorstellung. Dass das ganz Andere der Neuinszenierung den Kirchenvertretern gefalle, freute Beyer und Vief besonders. Laut Vief lief alles wie vorher geprobt. „Es war eine störungsfreie und ganz gelungene Premiere. Die Spieler sind mit einer Wahnsinnsfreude dabei.“

„Ich hoffe, dass das Spiel vom Leiden und Sterben Christi zu einem inneren Impuls wird, der das Herz erreicht. Die Zuschauer sollen merken, was Gott uns hier geschenkt hat“, sagte Bischof Hofmann zu Beginn der Aufführung. Und er behielt Recht: Tief beeindruckt verließen die knapp 2000 Zuschauer das Passionsspiel am späten Sonntagnachmittag. Doch nicht nur diese: Auch der Bischof selbst zeigte sich innerlich berührt „von diesem Glaubenszeugnis“. Als Zuschauer sei man live im Geschehen dabei gewesen. Das Thema der Passion Jesu gehe alle an. Eigens lobte er die von Martin Kleiner und Dr. Hans-Jürgen Beyer komponierte Livemusik. Sein Amtsvorgänger Bischof em. Dr. Paul-Werner Scheele fand es theologisch höchst interessant und beeindruckend, dem Passionsgeschehen auf der Bühne eine aktuelle Rahmenhandlung mit dem Vaterunser als Thema zu geben.

Der Ehrengast, der Apostolische Nuntius Erzbischof Jean-Claude Périsset, zeigte sich vor allem angetan vom Glaubenszeugnis der Akteure: „Man sieht, dass die Schauspielerinnen und Schauspieler an das glauben, was sie auf der Bühne spielen.“ Das Passionsspiel ist nach seinen Worten zwar vor 2000 Jahren geschehen, aber es bleibt gegenwärtig in der heiligen Messe. Die ganze Aufführung sei treu zum Evangelium, sei aber auch eine junge Betrachtung, die den Menschen von heute helfe, über Tod und Auferstehung Jesu nachzudenken, sagte der Gesandte des Papstes gegenüber POW. Es gehe nicht nur um ein Spiel, sondern um einen Glaubensakt. „Mit dem Passionsspiel tragen die Sömmersdorfer zur Neu-Evangelisierung bei. Ich bin wirklich beeindruckt, dass ein solch kleiner Ort diese Passionsspiele auf die Beine stellt und damit Zeugnis für den Glauben gibt, den man hier spürt. Die Aufführung bekräftigt uns im Glauben.“

Ganz unter dem Eindruck der Neuinszenierung stand Innenstaatssekretär Gerhard Eck nach der Premiere: „Überwältigend, phantastisch, phänomenal. Ich finde fast keine Worte.“ Beeindruckt sei er vom Bekenntnis der Schauspielerinnen und Schauspieler zum christlichen Glauben im 21. Jahrhundert und von der Leistung der Sömmersdorfer. „Allergrößten Respekt und riesige Anerkennung. Ich bin riesig stolz auf unsere Heimat“, sagte der aus dem Landkreis Schweinfurt kommende Staatssekretär. Ähnlich reagierte der für Sömmersdorf zuständige Bürgermeister Arthur Arnold aus Euerbach: „Ich bin einfach nur glücklich. Es ist phantastisch gewesen. Die Sömmersdorfer haben gezeigt, was sie können.“ Das Passionsspiel gebe Mut, das Kulturdorf Sömmersdorf in der Region zu positionieren. Die neue Umsetzung der Leidensgeschichte sei ganz toll gelungen, die Botschaft in wunderbare Bilder gepackt worden.

Von einem „richtigen Quantensprung“ sprach Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel mit Blick auf die Neuinszenierung: „Phantastisch. Modern. Sehr gut inszeniert. Das Passionsspiel ist noch professioneller geworden.“ Es sei eine Entwicklung in Gang gekommen, die Sömmersdorf, was die Passionsspiele betreffe, noch mehr in den Mittelpunkt rücken werde. „Ich bin sehr stolz auf den Ort.“ Der Bezirk Unterfranken fördert nach den Worten Dotzels die Passionsspiele finanziell und hilft mit, dass in Sömmersdorf investiert werden kann.

Mit kritischem Auge blickte der Bibelwissenschaftler Domkapitular em. Monsignore Dr. Heinz Geist auf die „sehr gelungene Inszenierung, die nicht so bieder wie manchmal in früheren Zeiten war. Eine Steigerung zu den vergangenen Spielen.“ Vorstellen könne er sich, den Text sprachlich noch etwas zu überarbeiten, damit er „noch kräftiger und bildreicher wird“. Das Bühnengeschehen entspricht für den Neutestamentler „in etwa dem historischen Ablauf“, wobei ihm die Aufnahme einiger Szenen, die im Neuen Testament der Passion vorausgehen – wie die Steinigung der Ehebrecherin oder die Heilung eines Lahmen –, gut gefallen habe.

Passionsspielvorsitzender Robert König, der als langjähriger Judas-Darsteller diesmal in die Rüstung des Pilatus stieg und den Zwiespalt des römischen Statthalters meisterhaft in Szene setzte, würdigte schließlich die Aufführung nicht nur als ein „großartiges Gemeinschaftswerk mit einer Regie, die die Herausforderungen überragend umsetzte“. Für König war das Passionsspiel ein Glaubenszeugnis, das er in die Worte fasste: „Ohne Gott geht nichts im Leben.“

Hinweis: Weitere 17 Aufführungen finden bis 18. August statt. Kartenvorbestellung und Verkauf bei: Geschäftsstelle der Fränkischen Passionsspiele, Ecke Zinnstraße/Passionsweg, 97502 Sömmersdorf, Telefon 09726/2626, Fax 09726/909066, E-Mail info@passionsspiele-soemmersdorf.de, Internet www.passionsspiele-soemmersdorf.de. Die Geschäftsstelle ist montags bis samstags von 9 bis 11 Uhr und montags bis freitags von 16 bis 18 Uhr geöffnet.

bs (POW)

(2613/0668; E-Mail voraus)

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