Würzburg (POW) Mittagspause der etwas anderen Art: Das Umweltmanagement-Team des Kilianeums-Haus der Jugend in Würzburg hat am Dienstag, 10. Oktober, zum Mittagessen im Café Dom@in eingeladen. Das Anliegen der Veranstaltung war, mehr Regionales, Saisonales und fair Gehandeltes auf die Speisekarten und heimischen Tische zu bringen. „Wir wollen einen Anstoß geben, bewusster einzukaufen und zu essen“, sagte Wolfgang Zecher. Er setzt sich seit einigen Jahren als Umweltmanagement-Beauftragter des Kilianeums dafür ein, dass die Mitarbeiter des Hauses und darüber hinaus ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern. Das Eat-In soll als eine der vielen Maßnahmen Außenwirkung zeigen: „Schon das tägliche Mittagessen ist relevant für die Umweltbilanz.“ Gerade vor dem Hintergrund der derzeitigen Klimasituation sei es wichtig, dass jeder einen kleinen Beitrag leiste, betonte Simon Müller-Pein, Geschäftsführer des Kilianeums. „Die Jugendverbände sind die treibende Kraft in diesem Kontext.“
Das Kilianeum gründete 2003 eine Abteilung für Umweltmanagement, das sogenannte Umwelt-Audit-Team. Zwei Jahre später wurde das Jugendhaus zum ersten Mal nach dem Eco Management and Audit Scheme (EMAS) zertifiziert. Alle drei Jahre prüfe seitdem ein externer Gutachter, ob die Zertifizierung aktualisiert werden dürfe, erklärte Zecher. Im Mai dieses Jahres erhielt das Kilianeum erneut die Umweltmanagement-Auszeichnung der EMAS. Dieses Instrument wurde von den Europäischen Gemeinschaften im Jahr 1993 entwickelt und ist das weltweit anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement.
Jährlich würden daher alle Elektrogeräte im Haus geprüft. „Natürlich kostet der Zertifizierungsprozess auch Geld. Aber letztlich rentiert sich die Investition, weil sie zunächst für mehr Sicherheit im Haus sorgt und am Ende zu Stromeinsparungen führt“, erklärte Müller-Pein. Die Mitarbeiter profitierten auch vom Umweltmanagement, erläuterte Zecher: „Wir haben zum Beispiel Schränke für diejenigen geplant, die mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen.“ Auch das geflügelte Wort „urban gardening“ („städtische Gartenarbeit“) spiele eine Rolle im Jugendhaus: „Wir legen zum nächsten Jahr einen Kräutergarten hinter dem Haus an, aus dem sowohl die Mitarbeiter als auch die Jugendarbeit ihren Nutzen ziehen können.“
Die Gerichte beim diesjährigen Eat-In orientierten sich an den drei Aspekten regional, saisonal und fair. Auf der Speisekarte stand eine bunte und gesunde Vielfalt aus Kürbisaufstrich, Bio-Brot, Kürbissuppe und Kürbispfanne sowie Apfel- und Zwetschgenkuchen. Zecher erklärte, dass das Kilianeum-Haus der Jugend mit diesen drei Aspekten Anregungen und Inspiration für den eigenen Konsum geben möchte und zeigen will, dass man die Welt dadurch schon im Kleinen „fair-ändern“ könne.
ch (POW)
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